: Dietmar Dressel
: A very risky escape from the DDR Historical novel English and German
: Books on Demand
: 9783753414560
: 1
: CHF 7.70
:
: Historische Romane und Erzählungen
: English
: 392
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
The GDR in the seventies. Many leading politicians live in luxury. The Stasi and the police with the appropriate facilities ensure fear, terror and violence, worse than the inquisition in the middle Ages. Denunciation of people among one another flourishes in all colors, the mass of the people makes unrestrained use of the national wealth and increasingly refuses to work. Two young people fall in love and want to spend their life together in a country where they are free from political constraints. What the two have to experience and suffer on this very dangerous path is hell and horror itself.

Es kommt die Zeit, da rückt das 65. Lebensjahr in greifbare Nähe - endlich - denkt man erleichtert - in Pension. Soweit so gut! Es dauert nicht lang, und man feiert im Kreise der Familie den 66. Geburtstag und stellt dabei mit zunehmender Ungeduld fest, dass so ein Tag, mit seinen 24 Stunden, ziemlich lang sein kann. Familie, Enkelkinder, Faulenzen, Reisen und gelegentliche botanische Experimente bei der Gartenarbeit reichen nicht mehr aus, um den Tag ein interessantes Gesicht zu geben - was tun? An dieser Frage kommt man nicht mehr vorbei, möchte man nicht den Rest seines Lebens auf der Couch und vorm Fernseher verdösen. Warum, so fragte ich mich, die vielen Gedanken und Ideen, die sich im Laufe eines Lebens gesammelt haben überdenken und - so möglich, schriftlich verarbeiten. Kaum sind solche Gedanken zu Ende gedacht, entwickelt sich dafür die notwendige Initiative - ein Literaturstudium muss her, denkt sich der Kopf, ohne an den eigenen Körper zu denken, der ist ja bereits sechsundsechzig Jahre alt. Diese drei Studienjahre waren es, die mir zeigten, dass das kreative Schreiben kein dunkles Geheimnis bleiben muss, so man sich bemüht es zu lüften. Und noch etwas half mir sehr, das Schreiben ernsthaft anzupacken, das geistige in sich Hineinhören, um mit dem Bewusstsein und seiner inneren Stimme Gespräche zu suchen. Viele meiner Bekannten und Leser fragen mich, wie machst du das, in so kurzer Zeit so viele Bücher zu schreiben? Ehrlich gesagt, ich kann mir diese scheinbar einfache Frage nicht mal selbst be-antworten. Ich glaube, es ist meine innere Stimme, die ständig mit mir diskutieren möchte. Und so fließen die Gedanken, wie von Geisterhand gelenkt, schon fast von allein in die Tastatur meines Computers. Meiner Frau, meinen Kindern und Enkelkindern habe ich viel zu verdanken. Sie geben mir die Kraft und die Ruhe um zu schreiben. Und das ist es, natürlich nicht nur, was meine Gedanken, mein Bewusstsein und mein Weltbild nachhaltig so wohltuend inhaltsreich beeinflusst. Das, was ich schreibe ist möglicherweise nicht immer leicht zu verdauen, soll auch nicht so sein. Ich möchte auch nicht der"Besserwisser" sein, oder Derjenige, der alles richtig und wahrhaftig beurteilt. Beileibe nicht! Wenn es mir in meinen Romanen mit seinen unterschiedlichen Themen und Inhalten gelänge, Nachdenklichkeit zu wecken, aus der sich möglicherweise Fragen entwickeln, wäre ich ein glücklicher Schreiberling und Autor.

Die unordentliche römische Toga


Bei einem eisigkalten Winterabend mit heftigen, stürmischen Schneetreiben, ist es im Wohnzimmer, am warmen Heizkörper, eigentlich sehr gemütlich. Wenn - ja wenn da nicht eine Faschingsveranstaltung bei der DHFK – „Deutsche Hochschule für Körperkultur“ in Leipzig bei Peter im Terminkalender stehen würde. Er ist Student an der „Hochschule für Ökonomie“ in Leipzig, im letzten Semester kurz vor seinem Studienababschluss. Groß gewachsen, mit einer annehmbaren, sportlicher Figur, dunkelhaarigem kurzen, welligem Haarschnitt und blauen Augen, macht er einen flotten Eindruck auf seine weibliche Umgebung. Vielleicht ist er für eine heiße Faschingsfeier zu konservativ in seinem Verhalten zu anderen Menschen. Mit kurzem Blick auf das ungemütliche Wetter überlegt er hin und her, wie er wohl am besten den Abend verbringen könnte. Soll er sich mit der Straßenbahn abtuckern - ein Taxi um diese Zeit in Leipzig zu bekommen, ist wie ein Haupttreffer im Lotto, oder gemütlich in seiner mollig warmen Studentenbude ein Buch lesen, Musik hören, oder einfach nur faulenzen. Letztlich siegen bei ihm doch die Neugierde und die Freude an Rock- und Schmusemusik, Tanzen und lockere Gespräche mit Gleichaltrigen. Na ja, und die Gelegenheit eine weibliche Bekanntschaft zu machen, ist bei so einer Feier eher wahrscheinlicher als daheim. Kurz entschlossen bastelt er sich aus einem Bettlaken eine Toga, und verwandelt sich so in einen Kaufmann der römischen Antike. Nach einer halben Stunde Fahrt mit der Straßenbahn, ist er durch-gefroren und zitternd vor Kälte, endlich am Ziel. Schon am Eingang wird er von der typischen Faschingsmusik eingefangen. „Ihre Eintrittskarte bitte!“ Die Faschingskarten müsste Klaus bei sich haben, denkt Peter beruhigt, und wie ich ihn kenne, wird er mit seiner Freundin Brigitte vermutlich schon hier sein, und sich an der Bar rumlümmeln. Der Einlassdienst ist unerbittlich - „ohne Karte kein Einlass!“

Mit freundlichem Zureden, und einer kleinen finanziellen Aufmerksamkeit bekommt er zehn Minuten, um seinen Freund mit den Karten zu finden. Wie sollte es anders sein, Herzensbrecher Klaus, sein Studienfreund, sitzt an der Bar. Vertraulich eingerahmt von zwei bildhübschen jungen Damen, passt dieser Anblick zu im, wie die berühmte Faust aufs Auge. „Na, endlich! Wo bleibst du denn so lang?“ Klaus kann es nicht fassen, wie man zu so einer Veranstaltung so spät kommen kann, ausgerechnet zum Fasching!? „Entschuldige, Klaus, das Wetter ist ein echter Hemmschuh.“ „Ok, du bist ja da, hier ist deine Eintrittskarte, wir warten auf dich! Mach los, und beeil dich!“ Fünf Minuten später kommt Peter, sichtlich erleichtert darüber nicht mehr draußen in der Kälte warten zu müssen, zur Bar. „Darf i