: Christian Montillon
: Perry Rhodan 3198: In Schrödingers Palast Perry Rhodan-Zyklus 'Chaotarchen'
: Perry Rhodan digital
: 9783845361987
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2072 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5659 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Nun ist Rhodans Traum von einer friedlich geeinten Galaxis in Gefahr: FENERIK, ein sogenannter Chaoporter, stürzt auf die Milchstraße zu und droht sich mit der dort im Bau befindlichen Yodor-Sphäre, einem kosmokratischen Bauprojekt, zu einer Chaokosmokratischen Chimäre zu verknoten - einem unkontrollierbaren Machtfaktor, der seinesgleichen sucht. Wird dem nicht Einhalt geboten, kann das das Ende der ganzen Galaxis bedeuten. Perry Rhodan und seine Gefährten haben aufgeboten, was ihnen möglich war - aber fest steht bisher lediglich, dass ein rein militärisches Vorgehen zu keinem befriedigenden Ergebnis führen würde. Unter der Leitung Perry Rhodans und des Arkoniden Atlan haben sich zwei Einsatzteams unabhängig voneinander auf den Weg ins Nervenzentrum FENERIKS gemacht. Dort wollen sie eine Entscheidung zugunsten der Milchstraße herbeiführen. Aber noch einmal entfaltet die Kunstwelt der Chaotarchen ihre befremdlichen Dimensionen, in der Tod und Leben einander nicht ausschließen - und die Galaktiker wähnen sich IN SCHRÖDINGERS PALAST ...

1.

In FENERIK

 

Ich bin Gucky, der Mausbiber, und ich habe meine Freunde sterben sehen.

Eben noch habe ich die Gedanken von Mulholland empfangen, wir haben uns telepathisch ausgetauscht, ich habe seine Freude darüber genossen, dass wir uns wiedergefunden haben. Dass beide Teams es geschafft haben, in die Tiefen FENERIKS vorzudringen, an diesen bizarren Ort. Seine Gruppe und meine.

Und plötzlich: etwas anderes, für einen Augenblick nur, und danach Stille.

Kein Gedanke mehr.

Alles endete, als diese Lohe aus dem Eisball meine Freunde fraß: Iwán Mulholland. Alschoran, Antanas Lato und ...

Ich ... ich kann es kaum denken. Es ist unvorstellbar.

Und Atlan.

Ich habe gesehen, wie sie alle gestorben sind.

Atlan!

Ich bin Gucky, der Mausbiber, und in diesem Augenblick frage ich mich, wieso es sie getroffen hat und nicht mich.

 

*

 

Gucky konnte kaum atmen. Die telepathische Stille und das, was er mit eigenen Augen gesehen hatte – beides lähmte ihn.

Sie hatten diesen bizarren Ort irgendwo im Inneren FENERIKS, vielleicht in dessen eigentlichem Zentrum, erreicht – beide Teams, die getrennt voneinander auf verschiedenen Wegen aufgebrochen waren.

Dies war das Audhem, das sie dringend hatten erreichen müssen. Von diesem Ort aus, von dieser aus Stangen und einem Gitter geformten Raumstation über dem himmelskörpergroßen Eisball, konnten sie Kontakt aufnehmen mit dem, was ihnen alsBack-up-System zum Betrieb FENERIKS angekündigt worden war. Was immer das genau bedeuten sollte. Nur dass das keine Rolle mehr spielte. Gucky fand nicht die Kraft, sich darum zu kümmern.

Er war innerlich zerschmettert.

Atlans Tod war so plötzlich, so unvorbereitet gekommen. Und Iwán – und zugleich Iwa, obwohl er selbst das Zwitterwesen stets eher als männlich empfand – und ...

Der Mausbiber hörte sich selbst schreien.

Jemand packte ihn an der Schulter. Dann war da ein Gesicht, hinter dem geschlossenen SERUN-Helm, direkt vor ihm – das von Perry Rhodan. Die Augen waren wie erstarrt, alle Mimik eisig erfroren. Er sprach ihn über Funk an. »Du musst ...«

Mehr hörte Gucky nicht. Er war teleportiert, und zwar dorthin, wo die Woge Atlan und die anderen getötet hatte. Wo sie ihre Leiber zerfetzt und zerrissen hatte.

Das Gitterwerk, auf dem die Freunde gelaufen waren, war in weitem Umfeld zerbrochen. Die Fetzen trieben schwerelos im All. Oder in der völligen Schwärze, die in diesem Bereich des Chaoporters herrschte und eine Art Weltraum im Inneren FENERIKS bildete. Die chaotische Woge, die tödliche Protuberanz – jene zerstörerischen Gewalten waren abgeebbt. Bruchstücke des Gitters trudelten um Gucky herum, der in seinem Raumanzug mitten in der Zerstörung schwebte.

Und da war noch etwas, das langsam auf ihn zuglitt und sich dabei überschlug. Das Stück eines SERUNS, und darin befand sich ...

Gucky teleportierte wieder, zurück zu Rhodan. Der Mausbiber brach vor ihm zusammen. »Nein«, sagte er. Oder dachte er es nur? Die Wurzeln seines Fells am ganzen Körper fühlten sich matt und spröde an. Ihm war kalt, obwohl der SERUN selbstverständlich die Temperatur hielt. Und die Welt drehte sich.

Dann war da wieder das Gesicht des Terraners, unerschütterlich und fest, ein Anker im Chaos. Augen sahen