: Tess Gerritsen
: Totengrund Ein Rizzoli-&-Isles-Thriller
: Limes
: 9783641050658
: &-Isles-Serie
: 1
: CHF 9.80
:
: Spannung
: German
: 432
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Tief verschneite Berge, ein ausgestorbenes Dorf und eine verschwundene Maura Isles - Jane Rizzoli gerät an ihre Grenzen ...
Dr. Maura Isles will in in dem abgelegenen Ort Kingdom Come Zuflucht vor einem Schneechaos finden. Allerdings sieht es aus, als hätten die Bewohner ihre Häuser nur Minuten vor ihrer Ankunft panisch verlassen: Fenster und Türen stehen offen, Tische sind gedeckt - doch das Essen auf den Tellern ist festgefroren, kein Mensch weit und breit ... Mauras Spur verliert sich. Bis eine Unfallmeldung Jane Rizzoli in Boston erreicht: Ein Wagen mit vier Insassen ist in eine Schlucht gestürzt. Unter den Toten ist eine Frau in Mauras Alter, und im Auto liegt ihr Gepäck ...
Rizzoli& Isles - die Bestsellerserie im Überblick!
Band 1: Die Chirurgin
Band 2: Der Meister
Band 3: Todsünde
Band 4: Schwesternmord
Band 5: Scheintod
Band 6: Blutmale
Band 7: Grabkammer
Band 8: Totengrund
Band 9: Grabesstille
Band 10: Abendruh
Band 11: Der Schneeleopard
Band 12: Blutzeuge
Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

So gekonnt wie Tess Gerritsen vereint niemand erzählerische Raffinesse mit medizinischer Detailgenauigkeit und psychologischer Glaubwürdigkeit der Figuren. Bevor sie mit dem Schreiben begann, war die Autorin selbst erfolgreiche Ärztin. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit dem Thriller »Die Chirurgin«, in dem Detective Jane Rizzoli erstmals ermittelt. Seither sind Tess Gerritsens Thriller um das Bostoner Ermittlerduo Rizzoli& Isles von den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Maine.
"11 (S. 87-88)

Als sie Arlo ins Haus brachten, hatte er schon wieder das Bewusstsein verloren. Angesichts dessen, was sie als Nächstes tun mussten, war das ein Segen. Mit dem Taschenmesser und der Schere schnitten Maura und Doug die Reste von Arlos Kleidern weg. Er hatte seine Blase entleert, und sie rochen den beißenden Ammoniakgestank des Urins, der seine Hose tränkte. Ohne das Stauband zu lockern, schälten sie die zerfetzten und blutgetränkten Stofffetzen ab, bis der Verletzte nackt dalag, hilflos und mit entblößten Genitalien.

Es war kein passender Anblick für eine Dreizehnjährige, und Doug wandte sich sogleich an seine Tochter.»Grace, wir brauchen noch viel mehr Holz für das Feuer. Geh raus und hol welches. Geh, Grace!« Sein scharfer Ton riss sie aus ihrer Trance. Sie nickte benommen und verließ das Haus. Ein kalter Luftzug wehte herein, ehe die Tür hinter ihr zufiel.»Mein Gott«, murmelte Doug, als er seine volle Aufmerksamkeit Arlos linkem Bein zuwandte.»Wo sollen wir anfangen?« Anfangen?

Es war ja kaum noch etwas da, womit man arbeiten konnte, nur zermalmtes Knorpelgewebe und zerfetzte Muskeln. Der Knöchel war um fast hundertachtzig Grad verdreht, doch der Fuß selbst war auf groteske Weise unversehrt, wenngleich von leblos blauer Farbe. Man hätte ihn für ein Plastikmodell halten können, wäre da nicht die dicke und allzu echt wirkende Schwiele an der Ferse gewesen. Der Fuß stirbt ab, dachte sie. Der Gürtel unterband die Blutzufuhr; und sie musste den Fuß nicht erst anfassen, um zu wissen, dass er sich kalt anfühlen, dass sie keinen Puls finden würde.

»Er wird das Bein verlieren«, sagte Doug und sprach damit aus, was sie dachte.»Wir müssen das Stauband lockern.«»Wird er dann nicht wieder zu bluten anfangen?«, fragte Elaine. Sie war am anderen Ende des Zimmers stehen geblieben und wandte den Blick ab.»Er würde wollen, dass wir sein Bein retten, Elaine.«»Wenn ihr das Stauband abnehmt, wie wollt ihr dann verhindern, dass er verblutet?«»Wir werden die verletzte Arterie isolieren und abbinden müssen.

Dadurch wird die Blutversorgung des Beins teilweise unterbrochen, aber wenn wir Glück haben, reichen die verbliebenen Gefäße aus, um das Gewebe vor dem Absterben zu bewahren.« Er starrte auf das Bein.»Wir brauchen Instrumente. Nahtmaterial. Hier im Haus muss doch irgendwo ein Nähkasten sein. Pinzetten, ein scharfes Messer. Elaine, mach einen Topf voll Wasser heiß.«"