: Markus Heitz
: Die Meisterin: Alte Feinde Roman
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426458013
: Die Meisterin-Reihe
: 1
: CHF 13.00
:
: Fantasy
: German
: 480
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein uralter Dämon und neue Verbündete: das actionreiche Finale der Dark-Fantasy-Reihe »Die Meisterin« um die Scharfrichter-Dynastien Bugatti und Cornelius von Bestseller-Autor Markus Heitz - und ein Wiedersehen mit den beliebtesten Figuren aus der Dark-Fantasy-Reihe »Pakt der Dunkelheit« Ein blutiger Zwischenfall in Leipzig lässt Geneve Cornelius und Vatikan-Polizist Alessandro Bugatti keine Zeit für aufkeimende Gefühle: In der Stadt ist ein uralter Dämon aufgetaucht, der alle Angehörigen der Schattenwelt unterwerfen will. Die Heilerin und letzte Erbin der Scharfrichter-Dynastie Cornelius eilt zurück in ihre Heimatstadt, kann jedoch allein gegen den Dämon nur wenig ausrichten. Geneves einzige Chance sind Verbündete aus Leipzigs Schattenwelt, unter ihnen die mächtige Vampirin Sia und der mysteriöse Bestatter Konstantin Korff. Kann es ihnen gemeinsam gelingen, ihren ältesten Feind ein für alle Mal zu besiegen? »Die Meisterin - Alte Feinde« ist der dritte Roman zum Hörspiel-Erfolg bei Audible - ein rasanter Mix aus düsterer Fantasy mit historischen und Thriller-Elementen. Markus Heitz' Dark-Fantasy-Reihe »Die Meisterin« umfasst die folgenden drei Bände:• »Die Meisterin - Der Beginn«• »Die Meisterin - Spiegel& Schatten«• »Die Meisterin - Alte Feinde«

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 60 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um 'Die Zwerge' gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.

Kapitel I


Sieh einer an. Wir kennen uns doch – oder täusche ich mich?

Ich nehme an, Sie sind neugierig, wie meine Geschichte endet, die ich vor einiger Zeit zu erzählen begann. Die Geschichte von meiner Tochter Geneve und Alessandro Bugatti, mit der Fehde und den Henkersdynastien. Und der Liga der Dunkelheit.

Oder habe ich mich vertan und unsere Wege kreuzen sich just zum ersten Mal?

Dann vergeben Sie mir bitte. Das Leben als Geisterseele hat Nachteile, mein Kurzzeitgedächtnis ist nicht das beste.

Ich bin Catharina Cornelius und schon vor einiger Zeit ermordet worden. Darum soll es jedoch nicht gehen. Meine Zeit läuft ab. Meine Seele löst sich von der Erde. Diese letzten Stunden, die Sie mir schenken, will ich nutzen.

 

Sie werden von Wesen der Dunkelheit und jenen Kreaturen erfahren, die im Verborgenen lauern, die mitten unter uns sind, ohne dass gewöhnliche Menschen sie erkennen. Wir werden über das Gute und das Böse in all seinen Formen sprechen.

Zu meinen Lebzeiten hatte ich damit zu tun und war wie meine Tochter eine Wissende. Wovon ich Ihnen nun berichte, begegnete mir in dieser Art auch zum ersten Mal, und das will etwas heißen. Niemals hätte ich mit dieser Ungeheuerlichkeit gerechnet.

Nun denn.

Beginnen wir mit meinem dritten und letzten Teil der Geschichte dort, wo schon die erste begann: in Deutschland, in der heutigen Stadt Leipzig.

Oh, und eine weitere Sache hat sich nicht geändert: mein Ratschlag, wie sich diese Geschichte am besten lesen lässt.

Oder besser gesagt: am sichersten.

Nehmen Sie sich ein gutes Getränk Ihrer Wahl, suchen Sie sich einen gemütlichen Platz, mit dem Rücken zur Wand und den Blick auf Türen und Fenster, und dann folgen Sie meinen Worten.

 

Dara eilte die teils ausgetretenen, schmalen Backsteinstufen der Moritzbastei hinauf, das Smartphone in der Rechten, und lauschte angestrengt; vereinzelt knirschten Schneereste unter ihren Sohlen.

»Frau Cornelius, ich höre Sie nicht gut. Moment«, bat sie, und ihr Atem wurde in der kalten Januarluft sichtbar. Ihre modisch zerrissenen Jeans, das weiße Printshirt und die schwarze Lederjacke schützten die zierliche Blondine nicht sonderlich gut gegen die Kälte. Aber dafür waren die Klamotten auch nicht gedacht.

Mit einem Schwenk betrat Dara die flache Erdgeschossebene über den Katakomben der Bastei und eilte die Metalltreppe auf den kleinen verschneiten Wall hinauf, auf dem im Sommer Märkte oder das Freiluftkino stattfanden.

»Ist der Empfang jetzt besser?« Dara winkte ihren Dutzend Begleiterinnen und Begleitern fröstelnd zu, die ihr aus dem Gewölbekeller der Bastei folgten. Die Nacht war zu jung, um in einer Location zu verweilen. Die Wandlerinnen und Wandler gehörten zu ihrem Rudel, das sich den Süden der Stadt unter die Krallen gerissen hatte. Normale Menschen erkannten die Besonderheit der jungen Leute nicht. »Wie ist der Urlaub, Frau Cornelius?«

Geneve lachte aus Hunderten Kilometern Entfernung. »Na ja, Urlaub … Ich weiß nicht.«

»Aber klar ist das Urlaub. Sie und Alessandro sind im schönen Lausanne, genießen den See, die Berge, die Luft, das Skifahren.«

»So weit sind wir noch nicht.«

Dara hörte die Zurückhaltung in der Stimmlage und dem Tonfall ihrer Ausbilderin. Seit einiger Zeit unterrichtete Geneve Cornelius sie in Heilkunde – und sie lehrte sie das verborgene, geheime Wissen aus etlichen Jahrhunderten. In einigen Jahren besäße Dara das Wissen der Meisterin, wenngleich sich die junge Wandlerin während der Lektionen noch sehr dumm vorkam. Geneve tröstete sie stets damit, dass sie selbst Dekaden benötigt hatte, um sich dieses Wissen anzueignen.

»Sie und Alessandro haben sich noch nicht ausgesprochen«, riet Dara.

»Nein. Aber deswegen rufe ich nicht an.«

Dara ging einige Meter den Wall entlang, weil ihre Freundinnen und Freunde die Metalltreppe hinaufstürmten und sich sogleich auf dem Wall unter großem Hallo und Gelächter eine ausgelassene Schneeballschlacht lie