: Markus Heitz
: Collector - Operation Vade Retro Band 2 - Roman
: Heyne
: 9783641101824
: Collector
: 1
: CHF 8.00
:
: Science Fiction
: German
: 592
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wenn die Zukunft triumphiert
Die Zukunft - unsere Zukunft: Das Weltall ist erobert, die Galaxis erforscht, aber nun ist die Menschheit einem unheimlichen Feind zum Opfer gefallen: den Collectors. Außerirdische, die scheinbar durch nichts zu bezwingen sind und Planet um Planet in ihre Gewalt bringen. Doch es regt sich Widerstand, und ein gefährlicher Plan zur Befreiung wird geschmiedet. Drei Menschen - ein ehemaliger Gefangener der Collectors, ein draufgängerischer Priester der Church of Stars und eine Söldnerin mit ungeahnten Fähigkeiten - finden auf abenteuerlichen Wegen zu der Lösung, die zum Neubeginn der Galaxis führen könnte: einer Geheimoperation namens »Vade Retro«.

Wir schreiben das Jahr 3043. Nachdem bereits zahlreiche Planeten von den feindlichen Collectors in ihre »Obhut« genommen wurden, fassen die interstellaren Staaten und Konzerne endlich den Mut und greifen an. Dabei müssen die Menschen jedoch feststellen, dass die ihnen so fremde wie unheimliche Zivilisation der Collectors in sich gespalten ist, und der Kampf in ihren eigenen Reihen droht für die Menschheit zur tödlichen Falle zu werden. Drei Menschen - ein ehemaliger Gefangener der Collectors, ein draufgängerischer Priester der Church of Stars und eine Söldnerin mit ungeahnten Fähigkeiten - finden auf abenteuerlichen Wegen zu der Lösung, die zum Neubeginn der Galaxis führen könnte: einer Geheimoperation namens »Vade Retro«.

Markus Heitz wurde 1971 in Homburg geboren, studierte an der Universität des Saarlands, arbeitete lange Jahre als Journalist und ist heute einer der erfolgreichsten deutschen Fantastik-Autoren. Die Romane seiner »Die Zwerge«- und »Die Legenden der Albae«-Reihen standen monatelang auf den Bestsellerlisten. Mit »Collector - Die Saga« hat Markus Heitz sein erstes große Science-Fiction-Epos geschrieben. Der Autor lebt im Saarland.

Erste Szene


31. August 3042 a.D. (Erdzeit)

System: Lacaille 9352

Planet: Hail (GUSA-Besitz)

Ort: 34 Meilen südwestlich von Hail-City

»Preiset den Herrn!«, rief der Mann im weißen Priestergewand, auf dessen Brust ein eingearbeiteter, flexiblerLED-Bildschirm prangte; ein brennendes Kreuz loderte effektheischend in Dauerschleife darauf. Sein Haupt war von einer hellen Kegelkapuze verhüllt, in der ihm zwei Löcher das Sehen ermöglichten. An seinem rechten Oberarm prangte eine Binde mit dem Emblem derGUSA. »Heute Nacht ist die Nacht des gerechten Zorns!«

Seine helle, kräftige Stimme hallte durch den Saal, in dem sich vierzig weitere Vermummte versammelt hatten. Sie saßen ein wenig unwürdig auf betagten Alu-Klappstühlen, trugen dafür aber saubere weiße Roben und Masken, hatten dunkelgrüne Kevlarpanzerungen darübergeschnallt und Waffen mitgebracht, die allesamt aus den Beständen der lokalenGUSA-Trooper zu stammen schienen.

Der Hexenmeister nahm das großkalibrige Schnellfeuergewehr der BaureiheImpact vom Tischchen vor sich und schulterte es lässig. »Heute ist die Nacht, in der wir zornig hinausgehen und die Siedlung der Pferdeanbeter von Alpha Centauri in Brand stecken. Wir brauchen sie nicht auf Hail. Werfen wir ihre lächerliche Pferdestatue und ihre Leichen in den Vulkan. Unser gutes Höllenfeuer, in der wir sämtliche Sünderseelen versenken. So ist es Brauch, und so werden wir es halten!«

Die Maskierten riefen ihre Zustimmung frenetisch hinaus. Ihre Aufmerksamkeit war auf den Imperialen Hexenmeister von Hail gerichtet, den Anführer des örtlichen Ky-Klos-Clang. Zustimmung wurde gemurmelt, Fäuste wurden gehoben, und das Summen sich aufladender Energiewaffen erklang.

Der Hexenmeister zeigte zum Fenster hinaus. »Niemand hat sie eingeladen, zu uns nach Hail zu kommen. Wir sind gute Christen, Protestanten des Herrn, von Geburt an allen anderen überlegen. Wer nicht zu uns passt und sich nicht beugt, wird entfernt. Wir baten sie freundlich, zu konvertieren oder Hail zu verlassen. Aber wollten sie das?«

Die aufgebrachten »Nein«-Rufe rollten durch den Saal.

»Eben, Brüder und Schwestern! Sie wolltenNICHT! Die Geduld, die uns derHERR anmahnte, ist vorüber. Jetzt müssen sie mit den Konsequenzen leben!« Der Imperiale Hexenmeister richtete die Mündung desImpact auf die Doppeltür ihm gegenüber. »Schreiten wir hinaus und stellen die von Gott gegebene Ordnung wieder her.«

Die Mitglieder des Ky-Klos-Clangs erhoben sich von ihren Plätzen. Die Vereinigung war aus dem erloschenen Ku-Klux-Clan hervorgegangen und führte die Traditionen der militanten Verachtung fort. Auch auf Hail.

»Ach ja: Und niemand behält etwas von den Sachen für sich. Sämtliche Wertgegenstände und gefundenen Tois gehen in die Kollekte. Die Häuser werden erst abgefackelt, wenn alles Teure draußen ist.« Der Anführer umrundete das Tischchen und setzte sich an die Spitze des Trosses.

Er hatte den Ausgang eben erreicht, als die Flügel vor ihm aufschwangen.

Auf der schmalen Veranda stand ein älterer Mann mit verlebtem Gesicht, Drei-Tage-Bart und langen schwarzen Haaren, die ihm in Strähnen über die Schulter hingen. Die blassgrünen Augen erinnerten den Hexenmeister sofort an einen Trinker, der einen Großteil seines Verstands versoffen hatte. Der einfache graue Mantel, der keinen Blick auf die Kleidung darunter erlaubte, starrte vor planetarem Dreck. Er musste mit einem Hoverbike gefahren sein, und das, obwohl die Atmosphäre gerade vor schweren Graphitpartikeln strotzte.

Als der Unbekannte die Gruppe sah, lächelte er und hob den rechten Arm. In den Fingern hielt er einen Zettel, auf dem er sich anscheinend