Mister Sarek ist auf seinem Zimmer
Während dieser zwei Minuten, mehr war es nicht, das hatte Cleveland mit dem Display des iPad verfolgen können, hatte sich Nummer Fünf seiner Liste eingefunden.
Ken, der Asiate.
Der Japaner, korrigierte sich Cleveland.
Der Mann hatte sich exakt am vereinbarten Treffpunkt eingefunden, hatte sich neben seinen kleinen Rollkoffer gestellt und hielt eine weitere Tasche in der Hand. Cleveland ging zu ihm herüber, verbeugte sich, was der schmale Mann fast gleichzeitig erwiderte, und bat ihn mit ein paar Handbewegungen zu ihnen herüber.
Beim Herantreten an die kleine Gruppe verbeugte sich der schmale Mann erneut mehrfach, nochmal in Richtung Cleveland, erstmals in Richtung Roland, der die Verbeugung nachmachte, und etwas weniger tief in Richtung Toni und Joy.
Toni reagierte nicht, Joy wurde rot und verbeugte sich ungeschickt, was der Mann höflich nicht zur Kenntnis nahm, sondern sich seinerseits erneut verbeugte.
Das Dossier über diesen Ken war sehr kurz. Cleveland hatte den Inhalt telefonisch bekommen und sich nur kurze Notizen machen können, die ihm jetzt kaum noch etwas sagten.
„Auf diesen Ken müssen Sie achtgeben, Cleveland“, hatte die Stimme gesagt. „Das ist einer der besten. Auf jeden Fall war er das mal. Eine Legende, zu seiner Zeit. Lassen Sie sich nicht täuschen, der ist älter als er aussieht.“
Cleveland versuchte, sich jetzt selbst ein Bild zu machen.
„Der war immer auf Erfolg programmiert. Zweisprachig schon im Kindergarten, das heißt zwei Sprachen neben japanisch. Englisch und Deutsch noch vor der Grundschule.“
Er hatte nur ein undeutlichesBild erhalten. Das war ein altes Foto, das man schlecht eingescannt hatte. Das Original zwei Schritte vor ihm war klein mit einem schmalen Gesicht und langen Haaren. Gut gepflegt, Haarlack, manikürte Finger. Dunkle Jeans und T-Shirt von Decathlon.
Schnelle Finger sind sein Kapital? Hacken als Leistungssport.
„Er wird nicht viel reden. Das tun sie alle nicht, aber der hier schweigt besonders laut.“ Die Stimme am Telefon hatte gelacht, Cleveland hatte geschwiegen.
„Seine Familie hat in Fukushima gewohnt. Er war gerade in Tokyo, als es passierte. Er konnte sie nicht einmal beerdigen, man hat ihn nicht zu ihnen gelassen. War zwei Monat