: Angelika Friedemann
: Der Sumpf des Todes
: Books on Demand
: 9783753463162
: 1
: CHF 3.20
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 420
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Um Feinde zu bekommen, ist es nicht nötig, de Krieg zu erklären. Es reicht, wenn man einfach sagt, was man denkt. Martin Luther King Ein toter türkischer junger Mann wird aufgefunden. Drei Tage darauf findet die Polizei an der gleichen Stelle, zwischen Blumen, Kerzen, Fotos, Beileidsbekundungen einen weiteren Toten. Nun kommen die beiden Fälle zum Landeskriminalamt. Martin Kuhlmann und seine Mitarbeiter machen einmal mehr mit der rechtsradikalen Szene Bekanntschaft. Schnell stellen sie fest, dass sich der braune Sumpf selbst bis in die oberen Kreise hineinzieht. Als sie auf verschiedenen Fotos sogar einen Polizisten entdecken, erkennen selbst die Justizbehörde, wie weit verbreitet die Rechten, getarnt als Saubermänner, agieren, wie klug sie politische Positionen der sozialen Mitte für ihre Zwecke instrumentalisieren.

Ich versuche, die Aufmerksamkeit der Leser zu fesseln, sie zu unterhalten und zu erfreuen, möglicherweise zu erregen oder tief zu bewegen.

Titel


  • Dienstag

Martin drehte sich leicht knurrend im Bett, als er die Hand von Kristin an seinem nackten Rücken fühlte.

„Telefon“, hörte er sie sagen.

„Ich bin nicht da“, murmelte er verschlafen, streckte aber gleichzeitig die Hand aus und sie reichte es ihm. „Kuhlmann!“ „Warum immer ich? Ben hat Dienst.“ „Schiet, ich bin gerade erst ins Bett gegangen“, streckte er die Beine raus. „Ja, ich komme.“ „In einer halben Stunde.“

„Soll ich dir einen Kaffee kochen?“

„Doppelten Espresso. Danke!“, stand er auf. Er schlüpfte in die Jeans, holte ein Shirt aus dem Schrank. Erst jetzt blickte er auf den Wecker. 3.55 Uhr. Konnte man Leichen nicht erst nach 7.00 Uhr finden, dachte er auf dem Weg ins Bad.

Unten roch es nach Kaffee.

„Danke! Leg dich hin und schlaf du wenigstens noch ein paar Stunden“, nahm er sie in den Arm, gab ihr einen Kuss.

„Jetzt bin ich wach. Ich fahre in meine Wohnung.“

„Kristin, zieh endlich her, dann sparst du die Fahrerei.“ Er nahm den Kaffeebecher, trank. „Ich komme heute Abend früher. Versprochen.“

„Diese zwei Berufe passen nicht zusammen.“

„Ich weiß, dafür wir beide“, versuchte er zu scherzen. „Reden wir am Abend“, ging er in sein Büro, holte die Waffe aus dem Schubfach. Er war schlecht gelaunt, da er mitten in der Nacht dröge Diskussionen über Beziehungskram hasste. Solche Dinge besprach man ruhig zu normalen Zeiten. Er trank den restlichen Kaffee, gab ihr einen flüchtigen Kuss und fuhr zu der angegebenen Adresse nach Einsbüttel.

Vor dem Wohnhaus standen drei Polizeiwagen und zahlreiche Schaulustige. Das mitten in der Nacht. Ich würde lieber schlafen. Martin stellte den Wagen dazu.

„Dritte Etage!“, sagte ein junger Polizeibeamter.

„Martin, warte“, hörte er im Rücken Bens Stimme.

„Moin, du bist ja fix hier.“

„Weißt du mehr?“

„Eine Prostituierte, die von einer anderen Kollegin tot aufgefunden wurde. Warum sie uns nun verständigten, keine Ahnung. Ich bin müde, da ich bis Mitternacht über den Akten saß.“

Ein Polizeibeamter hielt sie auf. Oberkommissar Benjamin Wurt zeigte seinen Ausweis. „LKA!“

„Sie hat keiner angefordert, nicht angemeldet.“

„Fein! Nun sind wir da und gehen hoch“, schob er den Mann beiseite, der ihn jedoch festhielt. „Sie warten, da ich nachfrage. Wieso tauchen solche hohe Herren hier auf?“

„Weil wir testen wollten, wie gut Sie Ihren Job machen. Jetzt gehen wir hinauf und S