: Frank Callahan
: Die großen Western 155 Blutmond
: Martin Kelter Verlag
: 9783740906184
: Die großen Western
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen). 'Hängt den Bastard!' Kalt klang die Stimme des Friedensrichters. Im Saloon von Croton Spring brach grenzenloser Lärm aus. Über fünfzig Männer johlten. Der Friedensrichter bearbeitete die Tischplatte mit einem Holzhammer. Es dauerte eine Weile, bis er sich verständlich machen konnte. 'Das Urteil wird sofort vollstreckt. Es wird den Rothäuten zur Warnung gereichen!' Das Gegröle der meist angetrunkenen Saloongäste nahm erneut zu. Einige bedrohten den Verurteilten, beschimpften und bespuckten ihn. Sie wurden vom Sheriff und den beiden Deputys abgedrängt. 'Du wirst demnächst die Ewigen Jagdgründe kennenlernen, Red Horse', griente Ken Stuart, der Sternträger von Croton Spring. Er blickte den jungen Indianer mitleidlos an, der auf dem Stuhl kauerte. Die Kette zwischen den Handschellen klirrte leise, als der Apache den Oberkörper aufrichtete. Er blickte den Gesetzeshüter aus dunklen Augen an, in denen Hilflosigkeit, aber auch Hass miteinander stritten. 'Bleib nur friedlich!', knurrte einer der Hilfssheriffs. 'Wir können dir auch 'ne Kugel ins Fell schießen.' Die meisten Bürger der kleinen Town verließen die Whiskytränke und versammelten sich im Hof der Schenke. Vom dicksten Ast des Cottonwood baumelte das Lasso. 'Du hättest dich nicht an der weißen Frau vergreifen dürfen, Hundesohn', stieß Ken Stuart böse hervor. 'Du hast sie entehrt und dann getötet. Dafür hast du den Tod verdient.' Red Horse quälte sich in die Höhe. Das bronzefarbene Gesicht des jungen Indianers wies Hautabschürfungen und Schwellungen auf. Seine Peiniger waren nicht gerade sanft mit dem Apachen umgesprungen. 'Red Horse unschuldig', murmelte der Krieger. 'Er nicht töten weiße Squaw. Er nur kommen vorbei.' Ken Stuart und die beiden Hilfssheriffs grinsten breit. 'Deine Lügen haben auch den Richter nicht

»Hängt den Bastard!«

Kalt klang die Stimme des Friedensrichters. Im Saloon von Croton Spring brach grenzenloser Lärm aus. Über fünfzig Männer johlten. Der Friedensrichter bearbeitete die Tischplatte mit einem Holzhammer. Es dauerte eine Weile, bis er sich verständlich machen konnte.

»Das Urteil wird sofort vollstreckt. Es wird den Rothäuten zur Warnung gereichen!«

Das Gegröle der meist angetrunkenen Saloongäste nahm erneut zu. Einige bedrohten den Verurteilten, beschimpften und bespuckten ihn. Sie wurden vom Sheriff und den beiden Deputys abgedrängt.

»Du wirst demnächst die Ewigen Jagdgründe kennenlernen, Red Horse«, griente Ken Stuart, der Sternträger von Croton Spring. Er blickte den jungen Indianer mitleidlos an, der auf dem Stuhl kauerte.

Die Kette zwischen den Handschellen klirrte leise, als der Apache den Oberkörper aufrichtete. Er blickte den Gesetzeshüter aus dunklen Augen an, in denen Hilflosigkeit, aber auch Hass miteinander stritten.

»Bleib nur friedlich!«, knurrte einer der Hilfssheriffs. »Wir können dir auch ’ne Kugel ins Fell schießen.«

Die meisten Bürger der kleinen Town verließen die Whiskytränke und versammelten sich im Hof der Schenke.

Vom dicksten Ast des Cottonwood baumelte das Lasso.

»Du hättest dich nicht an der weißen Frau vergreifen dürfen, Hundesohn«, stieß Ken Stuart böse hervor. »Du hast sie entehrt und dann getötet. Dafür hast du den Tod verdient.«

Red Horse quälte sich in die Höhe. Das bronzefarbene Gesicht des jungen Indianers wies Hautabschürfungen und Schwellungen auf. Seine Peiniger waren nicht gerade sanft mit dem Apachen umgesprungen.

»Red Horse unschuldig«, murmelte der Krieger. »Er nicht töten weiße Squaw. Er nur kommen vorbei.«

Ken Stuart und die beiden Hilfssheriffs grinsten breit.

»Deine Lügen haben auch den Richter nicht beeindrucken können, Bastard. Du wirst baumeln. Und deine Stammesbrüder werden danach wohl einen großen Bogen um unsere Stadt machen. Wir nehmen es nicht länger hin, dass ihr Postkutschen und Ranches überfallt und unsere Frauen schändet.«

Der junge Apache senkte den Kopf. Er wusste nur zu gut, dass es sinnlos war, sich zu verteidigen. Keiner der Weißaugen glaubte ihm.

Sheriff Ken Stuart packte den Indianer am Arm und stieß ihn hart in Richtung des Hinterausganges. Die beiden Deputies flankierten den zum Tode Verurteilten, dessen Gesicht unbewegt blieb, als er die aufgebrachte Menschenmenge vor sich sah.

Der Stimmenlärm steigerte sich, und die Lawmen hatten große Mühe, sich eine Gasse zum Galgenbaum zu bahnen. Es hagelte erneut Schläge und Beschimpfungen, die Red Horse mit stoischer Ruhe über sich ergehen ließ.

»Zurück!«, brüllte Ken Stuart. »Zum Henker, macht Platz, oder ich bringe den Gefangenen ins Jail!«

Die Menschenmenge wich schimpfend zurück. Hasserfüllte Augen starrten den jungen Apachen an, der mit dem Leben längst abgeschlossen hatte.

Einer der Gehilfen führte ein Pferd heran. Kurze Zeit später saß der Indianer im Sattel. Jetzt hielten die Handschellen die Hände auf dem Rücken zusammen. Die Menschenmenge begann begeistert zu applaudieren, als der Sheriff dem Apachen die Lassoschlinge um den Hals legte und festzurrte.

»Aufhängen! Aufhängen!«, tönte es im Chor.

Der Vierbeiner tänzelte nervös auf den Hufen, und die Schlinge zog sich immer mehr zusammen. Der Todeskandidat schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.

Dann trat eine fast unheimlich anmutende Stille ein. Nur das Röcheln und Würgen des Gefangenen war zu vernehmen.

Ken Stuart trat zur Hinterhand des Fuchshengstes. Nun wirkte auch sein Gesichtsausdruck unbewegt. Die Lippen pressten sich hart aufeinander und ähnelten einer schlecht verheilten Narbe.

Dann hob der Sheriff die rechte Hand.

»Du hast das Urteil vernommen, Apache«, stieß er dann mit gepresst klingender Stimme hervor. »Du bist zum Tod durch den Strang verurteilt. Ich werde das Urteil jetzt vollstrecken!«

Red Horses Körper straffte sich. Der Apache hatte die Augen g