Kern der im vorigen Abschnitt entwickelten „Naturgeschichte des Sprechens“ ist die Idee, dass es, wenn man die beschriebenen, rudimentären und anarchischen Ursituationen des Sprechens als mögliche Ausgangshypothese akzeptiert,keines qualitativen Sprungs bedarf, um die Entstehung dessen, was uns heute an menschlicher Sprach- und sonstiger Kultur vor Augen steht, daraus abzuleiten. Diese Idee dürfte mit den meisten Meinungen und Theorien über das Wesen menschlichen Denkens und Sprechens in Konflikt stehen. Der Konflikt besteht darin, dass wir, diesen Meinungen zufolge, als denkende und sprechende Wesen jedenfalls dazu in der Lage sein müssen, denSinn sprachlicher Äußerungen zu verstehen. Diese Äußerungen sind, diesen Meinungen zufolge, nicht nur Laute, die – wie dies in den beschriebenen anarchischen Ursituationen nahegelegt wurde – auf eine rational kaum durchdringliche Weise das Handeln begleiten, sondern sie bilden die sprachlichen Bausteine einergeistigen Welt, derer wir als kompetente Sprecher einer natürlichen Sprache und als „rationale Lebewesen“ (Davidson) teilhaftig sind.
Einstiegspunkt in jene naturgeschichtliche Sichtweise war der von George Herbert Mead vorgetragene „Sozialbehaviorismus“. Diese Konzeption istarchäologisch (im