Das perfekte Hundeporträt setzt sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen. Viele glauben, eine teure Ausrüstung garantiert ein gutes Ergebnis. Doch neben einer guten Ausrüstung spielen vor allem ein sicherer Umgang mit den Parametern Blende, ISO und Belichtungszeit,Erfahrung undWissen,Ausdruck undPose des Hundes, die Location, das Licht, derBildaufbau, dereigeneStil und der Blick für schöne Momente, Farbharmonien etc. eine wesentliche Rolle.
Das Ziel ist, den Betrachter mit dem Foto zu fesseln. Das nachfolgende Diagramm zeigt alle wichtigen Komponenten.
Die richtigenEinstellungen
Abb. 2.2: Die wichtigsten Einstellungen bei der Aufnahme von Porträts im Überblick
Um wirklich das Ergebnis zu bekommen, das du dir vorstellst, ist es von großer Bedeutung, imRAW-Format zu fotografieren und die Kamera manuell zu bedienen.
Die Blende passt du am besten an die jeweilige Situation an. Dabei spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle, welche Blende benutzt wird. Die Wahl der Blende ist zum Beispiel abhängig, ob du einen Hund oder mehrere Hunde fotografierst, ob du die Umgebung des Hundes zur Geltung bringen möchtest oder lieber nicht, und von vielem mehr.
Abb. 2.3: Die drei Hunde befinden sich annähernd auf derselben Ebene. Mit einer Blende von f/2.8 und 200 mm bekommt man alle Hunde scharf abgelichtet.
Abb. 2.4: Die drei Border-Collie-Mädels und die Papillon-Hündin befinden sich nicht mehr auf derselben Ebene, die Blende muss dementsprechend weit geschlossen werden.
Bei der Aufnahme mehrerer Hunde ist entscheidend, ob sie sich auf derselben Ebene befinden oder nicht. Je größer nach hinten bzw. vorne der Abstand zwischen den Hunden wird, desto mehr musst du die Blende schließen, um den Schärfebereich zu vergrößern.
Bei der Aufnahme eines Hundeporträts ist in den meisten Fällen eine sehr gute Freistellung erwünscht, daher würde ich dir raten, mit einer sehr großen Blende zu fotografieren. Ich schreibe hier bewusst nicht »mit der größtmöglichen Blende«, da ich bei den Objektiven mit der Blende f/1.4 selbst auch nicht immer die größte Blende nutze. Das hat unterschiedliche Gründe. Zum einen ist der Schärfebereich extrem klein. Das hat bei einer sehr nahen Aufnahme des Hundes die Folge, dass nur die Augen scharf sind und die Nase extrem verschwommen ist. Bedenke auch, dass, wenn du den Hund sehr nahe und nicht direkt frontal fotografierst, die Augen nicht mehr auf derselben Schärfeebene liegen. Das bedeutet, bei einer leicht seitlichen Aufnahme des Hundes und einer Blende von f/1.4 wird nur mehr ein Auge scharf sein.
Des Weiteren weisen viele Objektive bei einer Offenblende auch Schwächen auf. Die Bilder sind oft schwammig, die Schärfe ist nicht mehr dieselbe und auch derFokus verrutscht leichter.
Abb. 2.5: Dieses Foto von Cain wurde mit einer Blende von f/1.4 aufgenommen. Ich hätte die Blende etwas schließen müssen, um beide Augen scharf abzubilden.
Auch wenn du ein Ganzkörperporträt eines Hundes in einer tollen Landschaft aufnimmst, macht es natürlich Sinn, die Blende zu schließen. Zum einen, um die Landschaft besser zur Geltung zu bringen, zum anderen, um den Hund knackig scharf zu bekommen. Lichtest du den Hund sehr klein auf dem Foto ab, wird er dir bei einer zu großen Blende immer schwammig werden. Deshalb rate ich, je nach Entfernung zum Hund auch die Blende entsprechend zu schließen.
Die Belichtungszeit wird entsprechend der Blende angepasst, um das Bild korrekt zu belichten. Da es sich hier um einePorträtaufnahme des Hundes handelt, können wir die Belichtung länger wählen, um zum Beispiel fehlendes Licht auszugleichen. Generell ist es natürlich bei Porträtaufnahmen besser, mit einer längeren Belichtungszeit als mit einer zu hohen ISO zu arbeiten. Bedenke aber, dass du eine Mindest-Belichtungszeit nutzen musst, um Unschärfe zu vermeiden.
Die Verschlusszeit soll immer über dem Wert der Brennweite liegen.
Abb. 2.6: Bei solchen Aufnahmen ist es entscheidend, die Blende zu schließen. Dieses Bild wurde mit einer ISO 200, Blende f/5.6 und Belichtungszeit 1/320 s aufgenommen.
Fotografierst du bei sehr guten Lichtbedingungen mit offener Blende, kann es sein, dass du relativ kurze Belichtungszeiten von zum Beispiel 1/2000 s verwenden musst. Lasse dich durch diese hohen Werte nicht abschrecken, denn dadurch ändert sich nichts an der Bildqualität.
Die ISO lasse ich immer sehr niedrig, zwischen 100 und 200, und passe sie sukzessiv an, wenn das Bild zu dunkel ist und ich die anderen beiden Komponenten nicht mehr ve