: Madeleine Vibert, Toni Maguire
: Sie raubten mir die Unschuld In der Hölle eines Waisenhauses
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783751755023
: 1
: CHF 8.10
:
: Romanhafte Biographien
: German

Das Waisenhaus sollte ein Zufluchtsort sein. Doch es war die Hölle ...

Als Madeleine fünf Jahre alt ist, kommt sie in das Waisenhaus Haut de la Garenne. Hier geschieht jahrelang Unvorstellbares unter dem Mantel des Schweigens: Madeleine und viele andere Kinder sind regelmäßigen Misshandlungen und sexuellem Missbrauch ausgesetzt. Schlimmer noch: Die Kinder werden an Männer verkauft, um deren perverse Wünsche zu erfüllen. Doch Madeleine kann der Hölle des Waisenhauses entfliehen ...

Die Autorin Toni Maguire hat in dem erschütternden Bericht 'Kein Wort zu Mami' die Geschichte ihrer eigenen Missbrauchserfahrungen verarbeitet. Das Buch wurde ein internationaler Bestseller. Seitdem widmet sie sich der Aufgabe, als Schriftstellerin anderen Missbrauchsopfern eine Stimme zu geben. Sie lebt heute in Norwich in Großbritannien.





<p>In ihren Memoires"Kein Wort zu Mami' und"Was hast du getan, Papa?' erzählt Toni Maguire ihre eigene erschütternde Geschichte als kleines Mädchen, dessen Kindheit vom eigenen Vater zerstört wurde. Heute arbeitet Toni als Autorin mit anderen Missbrauchsopfern zusammen, die ihre Geschichten ebenfalls zu Papier bringen wollen.<br><br>&l ;/p>

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An einem warmen, sonnigen Morgen kam meine Mutter gemeinsam mit sieben weiteren Frauen auf Jersey an. Der Himmel war hellblau, die Sonne stand schon hoch am Himmel und schien auf die felsige kleine Insel, wo das graue Steinschloss steht. Das Meer funkelte wie ein Teppich aus Edelsteinen. Die leichte Seekrankheit verging, meine Mutter war sehr aufgeregt. Alles war fast zu strahlend, zu lebendig, um wahr zu sein. Aber so unglaublich schön!

Eine der anderen Frauen griff nach ihrem Arm. »Schau nur, Maureen, da drüben! Kannst du das sehen? Das ist Frankreich.« Alle drehten sich um und beschirmten ihre Augen gegen die helle Sonne. Aufgeregtes Gemurmel lag in der Luft.

»Wir könnten an unserem freien Tag nach Paris fahren!«, sagte meine Mutter, die keine Ahnung hatte, wie weit Paris von der Küste der Normandie entfernt war.

In diesem Moment legte das Schiff mit einem kleinen Rucker an, die Rampe wurde heruntergelassen. Die Frauen gingen mit ihren Koffern von Bord und betraten zum ersten Mal die Insel.

Suchend schauten sie sich nach den Leuten auf, die sie abholen sollten. Sie wussten, für Unterkunft war gesorgt, und ihre Sachen würden dorthin gebracht. Sie könnten ein heißes Bad nehmen und würden sich dann treffen, um die Stadt zu erkunden.

Für sie war es nicht nur ein Neuanfang, sondern eine Befreiung. Zum ersten Mal in ihrem Leben waren sie frei, denn Irland ging mit seinen Töchtern sehr streng um. Hochprozentiger Alkohol war verboten, und nur leichtfertige Frauen hätten sich in die Männerdomäne,