: Ina Haller
: Liestal in Flammen Kriminalroman
: Emons Verlag
: 9783987070334
: 1
: CHF 11.80
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 272
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein neuer packender Krimi von Bestsellerautorin Ina Haller. Samanthas Chefin wird ermordet in ihrem Haus aufgefunden. Kurz darauf werden Brandanschläge im Umfeld der Toten verübt. Haben Unstimmigkeiten zwischen ihr und ihrem Bruder zu einem verhängnisvollen Familienstreit geführt? Als Zeugenaussagen darauf hinweisen, dass Samantha selbst mit den Verbrechen in Verbindung steht, gerät sie nicht nur ins Visier der Kantonspolizei, sondern auch in das des wahren Täters.

Ina Haller lebt mit ihrer Familie im Kanton Aargau, Schweiz. Nach dem Abitur studierte sie Geologie. Seit der Geburt ihrer drei Kinder ist sie »Vollzeit-Familienmanagerin« und Autorin. Zu ihrem Repertoire gehören Kriminalromane sowie Kurz- und Kindergeschichten. www.inahaller.ch www.facebook.com/autorininaha ler www.instagram.com/ina.haller. utorin/

EINS

«Ist das eine Affenhitze», sagte Christian.

Mit ihm teilte Samantha sich das Büro. Christian war Verkäufer bei dem kleinen Liestaler Unternehmen Amry Cosmetics, in dem Samantha seit eineinhalb Jahren als Qualitätsverantwortliche arbeitete.

«Und das Ende Juni. Zum Glück ist morgen Wochenende.»

«Du sagst es», erwiderte Samantha. Sie nahm eine grosse Haarklammer, die neben der Tastatur lag, und steckte ihre langen schwarzen Haare hoch.

Die Temperaturen, die momentan vorherrschten, waren jenen in Indien ähnlich, als sie das letzte Mal ihre leibliche Schwester Ranjana dort besucht hatte.

«Was ist denn mit dir passiert?», rief Christian.

Samantha deutete irritiert auf sich.

«Er meint mich», sagte Jasmin, und Samantha drehte sich zur Tür. Sie hatte nicht bemerkt, wie Jasmin Hofer den Raum betreten hatte. Jasmin war für das Marketing zuständig.

«Das nenne ich einen Sonnenbrand vom Feinsten. Du siehst wie eine Tomate aus.»

«Blödmann.» Jasmin streckte ihm die Zunge heraus. «Ich habe es mir gestern nach Feierabend mit einem Buch in der Badi gemütlich gemacht. Dummerweise bin ich in der Sonne eingeschlafen. Die eine Stunde hat ausgereicht.» Sie tippte mit den Fingerspitzen gegen das Gesicht. «Es tut richtig weh. Hinzu kommt die Hitze, die einheizt. Es fühlt sich an, als würde ich glühen. Ich brauche eine Abkühlung.» Sie griff nach einem Block, der auf Samanthas Pult lag, und fächerte sich Luft zu.

«Wie wäre es mit einemGlacé?», fragte Samantha.

«Das Eisfach ist leer», sagte Christian.

«Nicht mehr. Soweit ich weiss, hat Franz es mit Glacé aufgefüllt», erwiderte Jasmin.

Samantha folgte den beiden in die Küche.

«Tatsächlich», rief Christian erfreut. «Franz ist ein Engel.»

Franz Ammann, der Eigentümer des kleinen Familienunternehmens Amry Cosmetics, sorgte seit Beginn der Hitzewelle dafür, dass der Glacévorrat nicht ausging. Alle Mitarbeiter schätzten ihn, und auch Samantha war um diesen Chef froh.

«Schoggi, Vanille, Kaffee oder Erdbeere?», fragte Christian.

Jasmin und Samantha wählten Schokolade, während Christian ein Vanillecornet nahm.

Jasmin strich ihre kinnlangen dunkelblonden Haare aus dem Gesicht und hielt dasCornet einige Sekunden gegen ihre Wange, bevor sie es auspackte.

«Du auch?», fragte Christian Emma, die den Kopf zur Küche hereinstreckte.

«Lieber nicht. Ich habe in diesem Sommer bereits zu viel Glacé gegessen.» Die Laborantin mit den kurzen blonden Locken strich über ihren fülligen Bauch. «Habt ihr Franz gesehen?»

«Der ist heute nicht da. Geheimmission.» Christian zwinkerte ihr mit einem Auge zu.

In den letzten Wochen war Franz wiederholt abwesend gewesen. Es ginge um Geschäftliches, hatte er nur erklärt, und war den Nachfragen der Mitarbeiter ausgewichen. Nicht nur ausgewichen, er war sogar ungehalten geworden, als Christian einmal hartnäckig nachgebohrt hatte. Keiner wuss