: Lilac Mills
: Sommer, Glück und blaues Meer
: MORE by Aufbau Digital
: 9783967972337
: 1
: CHF 7.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 365
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Es ist nie zu spät, dein Leben zu leben.

Nina mag ihr Leben, wie es ist. Sie ist glücklicher Single, liebt den Job als Lehrerin und ein geordnetes Leben. Doch ihre achtzigjährige Großmutter Flossie hat vor, Nina endlich aus der Komfortzone zu reißen und schlägt einen gemeinsamen Urlaub vor.

Als die beiden in der Türkei ankommen, werden Ninas Pläne - es sollte ein ruhiger Urlaub werden - durch Flossies Aktivitäten komplett über den Haufen geworfen. Während einer Ausflugstour zu den antiken Ruinen von Ephesus lernt Nina den gutaussehenden Leo kennen. Obwohl ihre Großmutter wild entschlossen ist, die Heiratsvermittlerin zu spielen, weiß Nina, dass Urlaubsromanzen nicht für die Ewigkeit gemacht sind. Doch irgendetwas an der türkisfarbenen Küste, Leos schönen Augen und Flossies Überredungskünsten bringt Nina dazu, sich ungeahnt spontan ins Leben zu werfen ...



Lilac Mills lebt mit ihrem sehr geduldigen Ehemann und ihrem unglaublich süßen Hund auf einem walisischen Berg, wo sie Gemüse anbaut (wenn die Schnecken sie nicht erwischen), backt (schlecht) und es liebt, Dinge aus Glitzer und Kleber zu basteln (meistens eine Sauerei). Sie ist eine begeisterte Leserin, seit sie mit fünf Jahren ein Exemplar von Noddy Goes to Toytown in die Hände bekam, und sie hat einmal versucht, alles in ihrer örtlichen Bibliothek zu lesen, angefangen bei A und sich durch das Alphabet gearbeitet. Sie liebt lange, heiße Sommer- und kalte Wintertage, an denen sie sich vor den Kamin kuschelt. Aber egal wie das Wetter ist, schreibt sie oder denkt über das Schreiben nach, wobei sie immer an herzerwärmende Romantik und Happy Ends denkt.

Kapitel 1


»Aber Granny …« Hilflos schaute Nina ihre Mutter an, doch Alice erwiderte den Blick auf dieselbe Art. Aus dieser Richtung war offenbar keine Hilfe zu erwarten. »Du weißt schon, dass er nicht mehr da ist, Grandma, oder?«, fragte sie und hoffte, dass dies nicht der Anfang von etwas Schlimmerem war. Sie wusste, dass ihre Großmutter dazu neigte, Dinge zu vergessen, aber konnte ihr etwas derart Wichtiges wirklich entfallen sein?

»Wer ist nicht mehr da?«, fragte Flossie, die ihre Aufmerksamkeit bisher der halb leeren Kekspackung vor ihr auf dem Tisch gewidmet hatte.

»Großvater.« Allmählich war Nina beunruhigt, und sie erkannte, dass es ihrer Mutter genauso ging. Schmallippig und mit besorgtem Blick saß Alice da und hatte ihre Hände so fest gefaltet, dass die Fingerknöchel weiß hervorstanden.

»Aber wo ist er denn hin, Liebes?«, fragte Flossie, tauchte einen Schokoladenkeks in ihren Tee und begann, geräuschvoll darauf herumzukauen.

Nina und Alice tauschten vielsagende Blicke. Kein Wunder, dass Mum um Verstärkung gebeten hat, dachte Nina. Das sah nicht gut aus. Nina rutschte das Herz in die Hose, als sie daran dachte, wie ihre Großmutter wohl auf die »Neuigkeit« reagieren würde – obwohl es keine mehr war, denn Großvater war bereits vor vier Monaten gestorben.

»Grandpa ist nicht mehr bei uns. Er ist von uns gegangen, Granny«, sagte Nina so behutsam wie möglich, während sie sich gegen den zu erwartenden Gefühlsausbruch wappnete.

»Ich weiß«, antwortete ihre Großmutter ruhig und biss in einen weiteren Keks. Ihre dritten Zähne klickten leise, während sie genussvoll kaute.

»Du weißt es?«, fragte Nina und formte über Flossies Kopf hinweg in Richtung ihrer Mutter die Worte:Sie weiß es? Dabei zog sie die Augenbrauen hoch, als wollte sie fragen, was zum Teufel hier eigentlich los war.

»Natürlich weiß ich es.« Flossie ließ die letzten Krümel ihres aufgeweichten Kekses auf den Tisch fallen, und legte sich eine faltige Hand auf die Brust. »Ich war bis zum letzten Atemzug bei ihm.«

»Das verstehe ich nicht«, sagte Nina zu ihrer Mutter. »Hast du nicht gesagt, dass Gran nächste Woche in die Türkei fliegen will?«

Ehe Alice antworten konnte, sagte Flossie: »Das stimmt, Liebes, das habe ich tatsächlich vor.« Entschlossen nahm sie sich einen weiteren Keks. »Und ichwill es nicht nur, ichwerde es auch.«

»Siehst du?«, flüsterte Alice und ließ einen Finger neben ihrer Schläfe kreisen. »Vollkommen gaga.«

»Das habe ich genau gesehen! Aber ich bin nicht senil«, sagte Flossie. »Und für dich immer nochLady Gaga«, fügte sie hinzu.

Was die Senilität anging, war sich Nina nicht so sicher. »Also, um die Sache klarzustellen: Du hast einen zweiwöchigen All-inclusive-Urlaub in der Türkei gebucht? Für dich und Grandpa?«

»Jep.« Flossie schlürfte ihren Tee und sah Tochter und Enkelin über den Tassenrand hinweg herausfordernd an.

»Und jetzt willst du allein