Zwei
Als Erstes bemerkte ich den Karren.
Er war gewaltig, so groß, dass er die Ernte von einem Dutzend Felder hätte hereinbringen können, doch dieser Karren würde niemals eine so alltägliche Last wie Weizengarben tragen. Er hatte zwei dicke Achsen und vier große Scheibenräder, die mit Eisenbändern beschlagen waren. Ein grünes Kreuz auf weißem Grund zierte sie. Die Seitenwände des Karrens waren in Felder unterteilt, und jedes Feld war mit dem Bild eines Heiligen geschmückt. In die Planke, mit der die Seitenwände oben abschlossen, waren lateinische Worte geschnitzt, aber ich habe mir nie die Mühe gemacht, danach zu fragen, was sie bedeuteten, denn weder wollte ich es wissen, noch hätte mich die Antwort überraschen können. Es handelte sich sicher um irgendwelche christlichen Ermahnungen, und da ist eine wie die andere. Die Ladefläche des Karrens war zum größten Teil mit Wollsäcken ausgelegt, vermutlich, um die Reisenden vor schmerzhaften Stößen zu schützen, und ein gutgepolsterter Stuhl mit hoher Lehne stand an der rückwärtigen Seite des Kutschbocks. Eine gestreifte Segeltuchplane, die an vier krummen Stangen befestigt war, überspannte die ganze närrische Angelegenheit. Ein hölzernes Kreuz, wie sie an Kirchengiebeln zu sehen sind, ragte auf einer der Stangen empor, während an den drei übrigen Stangen Banner mit Heiligenbildern flatterten.
«Eine Kirche auf Rädern?», fragte ich säuerlich.
«Er kann nicht mehr reiten», erklärte Steapa bedrückt.
Steapa war der Befehlshaber der königlichen Leibwache. Er war ein riesenhafter Mann, einer der wenigen, die größer waren als ich, und in der Schlacht kämpfte er mit unbändiger Wildheit. Unbändig war auch seine Treue zu König Alfred. Steapa und ich waren Freunde, obwohl wir als Feinde begonnen hatten, denn ich war gezwungen gewesen, gegen ihn zu kämpfen. Es