: Bernard Cornwell
: Das brennende Land Historischer Roman
: Rowohlt Verlag Gmbh
: 9783644425118
: Die Uhtred-Saga
: 1
: CHF 10.00
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 512
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Was ist das stärkste Heer gegen den Hass einer Frau? Eine tödliche Gefahr bedroht Wessex: Harald Bluthaar. Nur Uhtred erkennt den Schwachpunkt des mächtigen Feindes. Es ist eine Frau, Skade, die Hure und Zauberin, der der Dänenherrscher gänzlich verfallen ist. Als Uhtred sie in seiner Gewalt hat, ist eine der großen Schlachten der englischen Geschichte schon gewonnen. Skade verflucht ihn, doch Uhtred fühlt sich unbesiegbar. Bis ihn die Nachricht ereilt, dass seine geliebte Frau Gisela im Kindbett gestorben ist. Und über das Land zieht wieder Rauch von brennenden Dörfern ...

 Bernard Cornwell, geboren 1944 in London und aufgewachsen in Essex, arbeitete nach seinem Geschichtsstudium an der University of London lange als Journalist bei der BBC, wo er das Handwerk der gründlichen Recherche lernte (zuletzt als «Head of Current Affairs» in Nordirland). 1980 heiratete er eine Amerikanerin und lebt seither in Cape Cod und in Charleston/South Carolina. Weil er in den USA zunächst keine Arbeitserlaubnis erhielt, begann er Romane zu schreiben. Im englischen Sprachraum gilt er als unangefochtener König des historischen Abenteuerromans. Seine Werke wurden in über 20 Sprachen übersetzt - Gesamtauflage: mehr als 30 Millionen Exemplare. Die Queen zeichnete ihn mit dem «Order of the British Empire» aus.

Zwei


Als Erstes bemerkte ich den Karren.

Er war gewaltig, so groß, dass er die Ernte von einem Dutzend Felder hätte hereinbringen können, doch dieser Karren würde niemals eine so alltägliche Last wie Weizengarben tragen. Er hatte zwei dicke Achsen und vier große Scheibenräder, die mit Eisenbändern beschlagen waren. Ein grünes Kreuz auf weißem Grund zierte sie. Die Seitenwände des Karrens waren in Felder unterteilt, und jedes Feld war mit dem Bild eines Heiligen geschmückt. In die Planke, mit der die Seitenwände oben abschlossen, waren lateinische Worte geschnitzt, aber ich habe mir nie die Mühe gemacht, danach zu fragen, was sie bedeuteten, denn weder wollte ich es wissen, noch hätte mich die Antwort überraschen können. Es handelte sich sicher um irgendwelche christlichen Ermahnungen, und da ist eine wie die andere. Die Ladefläche des Karrens war zum größten Teil mit Wollsäcken ausgelegt, vermutlich, um die Reisenden vor schmerzhaften Stößen zu schützen, und ein gutgepolsterter Stuhl mit hoher Lehne stand an der rückwärtigen Seite des Kutschbocks. Eine gestreifte Segeltuchplane, die an vier krummen Stangen befestigt war, überspannte die ganze närrische Angelegenheit. Ein hölzernes Kreuz, wie sie an Kirchengiebeln zu sehen sind, ragte auf einer der Stangen empor, während an den drei übrigen Stangen Banner mit Heiligenbildern flatterten.

«Eine Kirche auf Rädern?», fragte ich säuerlich.

«Er kann nicht mehr reiten», erklärte Steapa bedrückt.

Steapa war der Befehlshaber der königlichen Leibwache. Er war ein riesenhafter Mann, einer der wenigen, die größer waren als ich, und in der Schlacht kämpfte er mit unbändiger Wildheit. Unbändig war auch seine Treue zu König Alfred. Steapa und ich waren Freunde, obwohl wir als Feinde begonnen hatten, denn ich war gezwungen gewesen, gegen ihn zu kämpfen. Es