: Moa Graven
: Herzklopfen in Ostfriesland Endstation Liebe Ostfriesland - Ostfriesen küssen anders - Süße Küsse in Ostfriesland
: Criminal-kick-Verlag
: 9783752139990
: 1
: CHF 5.60
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 300
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In diesem Sammelband sind die drei Liebesromane 'Endstation Liebe Ostfriesland' - 'Ostfriesen küssen anders' - 'Süße Küsse in Ostfriesland' der erfolgreichen Autorin Moa Graven enthalten, die sich bisher mit Kriminalromanen einen Namen gemacht hat. Doch eine Krimiautorin kann auch Liebesromane schreiben, lesen Sie selbst!

Moa Graven ist Ostfriesin und schreibt seit 2013 Krimis. Erst mit fünfzig hat sie die Leidenschaft für das subtile Verbrechen auch für sich entdeckt, als sie einen Fortsetzungskrimi für ein Monatsmagazin schrieb. Seit 2017 lebt die Autorin vom Schreiben und eröffnete ein Krimihaus in Rhauderfehn, wo man sie auch besuchen kann. Seit 2020 schreibt die erfolgreiche Autorin auch Liebesromane.

Die Suche


Seit vier Uhr in der Frühe hatte Sebastian sich im Bett hin und her gewälzt und als Marinas Wecker klingelte, ging er als erstes ins Bad.

„Lass nur“, hatte er gesagt, als seine Frau wie sonst auch aufstehen wollte, nachdem sie den Wecker gestoppt hatte. Sie war es immer, die das Frühstück für alle zubereitete.

„Wenn du meinst“, sagte sie schlaftrunken und kroch wieder unter die Decke.

Sebastian fühlte sich schlecht, als er unter der Dusche stand. Schlecht und gemein. Denn Marina wusste ja nicht, dass er nicht einfach nur nett sein wollte. Nein, er hatte nicht schlafen können, weil er ständig an sie denken musste. Die Frau im Zug. Eine Wildfremde. Und er bekam sie einfach nicht aus seinem Kopf. Auch, wenn er es in manchem Moment gerne gewollt hätte. Doch die Erinnerung an diesen Blick, den sie ihm geschenkt hatte. Er wirkte wie ein süßes Gift, das sich immer weiter in seinen Körper fraß. Und er konnte nichts dagegen tun. Ob die Zeit darüber hinweghalf, dachte er, als er sich abtrocknete und in den Spiegel sah. Er würde sie ja sowieso nie wiedersehen. Er fuhr nie mit der Bahn. Und schon gar nicht so spät am Vormittag. Also entschied im Grunde genommen das Pragmatische für ihn. Wie sollte er ihr begegnen, wenn er immer mit dem Wagen fuhr? Das leuchtete ihm ein und er sah sich zufrieden im Spiegel lächeln. Es war alles nur eine kurze Episode, die ihn aus der Bahn geworfen hatte. Für einen Augenblick.

Arme schlangen sich von hinten um ihn.

„Wieso bist du denn noch nicht in der Küche?“, flüsterte Marina ihm ins Ohr.

Er drehte sich zu ihr um. Sie roch so weich und nach Schlaf. Langsam schob er die Träger ihres seidenen Nachthemds zur Seite. Sie wehrte sich nicht. Dann stöhnte sie auf, als er sie überall küsste.

„Das geht nicht“, sagte sie mit belegter Stimme. „Die Kinder müssen doch zur Schule.“

Da hatte sie recht.

Er kam wieder hoch und sie sahen sich an.

„Ich liebe dich“, sagte er.

Sie küsste ihn lange auf den Mund. Dann ging sie unter die Dusche.

 

Es dauerte natürlich länger, bis das Frühstück fertig auf dem Tisch stand, weil Sebastian gar nicht wusste, wo alles verstaut war in den Schränken.

„Papa“, tadelte Lotte, als sie zu ihm kam. „Ich nehme doch nur die fettarme Milch in meine Cornflakes.“

„Oh“, sagte er ertappt. „Dann esse ich sie und mache dir eine neue Schale.“

„Schon gut“, sagte sie und klang wie eine Erwachsene, indem sie ihre Mutter imitierte, „das kann ja jedem mal passieren. Ich esse sie natürlich.“

Er musste schmunzeln. Sie war so ein Mädchen, das später den Männern den Kopf verdrehen würde. So, wie ihre Mutter. Sie hatte ihre strahlend blauen Augen geerbt und sah damit einfach hinreißend aus. Schon jetzt bekam sie dauernd WhatsApp Nachrichten von Jungen aus der Schule auf ihr Handy. Sebastian gefiel das zwar nicht, weil er der Ansicht war, dass so ein Gerät nichts für Kinder in ihrem Alter war. Doch da alle Kinder ein Handy hatten und auch die Lehrer darüber mit ihnen kommunizierten, war er mit seiner Ansicht machtlos gegen die technische Entwicklung im Kinderzimmer.

Erik gesellte sich zu ihnen und setzte sich wortlos an seinen Pl