: Markus Heitz, Diana Wynne Jones, Maggie Stiefvater, Leigh Bardugo, Patrick S. Tomlinson, Daniel H. W
: Fantastische Aussichten: Fantasy& Science Fiction bei Knaur #2 Ausgewählte Leseproben von Markus Heitz, Leigh Bardugo, Maggie Stiefvater u.v.m.
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426454336
: Fantastische Aussichten
: 1
: CHF 0.50
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Möchten Sie fantastische Romane lesen, die Sie in fremde Welten entführen? Haben Sie Lust mit Markus Heitz einen Pakt der Dunkelheit einzugehen und den Auftakt seiner Urban-Fantasy Reihe zu entdecken? Was genau hat es mit den Wundern der Familie Soria aus dem neuen Roman von Maggie Stiefvater auf sich? Wollen Sie mit Leigh Bardugo in magische Winternachtgeschichten aus der Welt der »Krähen« eintauchen und damit die Wartezeit bis zum Erscheinen von »Das Gold der Krähen« verkürzen? Fiebern Sie gern mit Außenseitern mit, die trotz aller Widerstände ihren Weg gehen? Gibt es Wartezeiten zu überbrücken, bis der neue Roman ihres Lieblingsautors erscheint? Oder ist es einfach mal wieder Zeit für eine Auszeit vom Alltag und damit für ein magisches Buch? Dann sind die Fantastischen Aussichten, die Leseproben-Sammlung zu den Fantasy- und Science Fiction-Titeln des Knaur Verlages, genau das Richtige für Sie. Das kostenlose eBook enthält Leseproben zu: - Markus Heitz »Ritus« - Diana Wynne Jones »Fauler Zauber« - Maggie Stiefvater »Wie Eulen in der Nacht« - Leigh Bardugo »Die Sprache der Dornen« - Daniel H. Wilson »Die Dynastie der Maschinen« - Patrick S. Tomlinson »The Colony - Ein neuer Anfang«

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 60 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um 'Die Zwerge' gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.

Diana Wynne Jones


Fauler Zauber



Aus dem Amerikanischen von Eva Bauche-Eppers

Kapitel 1

 

Würdet Ihr bitte alle den Mund halten!«, zischte Hochkanzlerin Querida. Sie kniff die geschwollenen Lider zusammen und schaute aus schmalen Augenschlitzen böse in die Runde.

»Ich wollte nur sagen …«, huben ein König, ein Kaiser und mehrere Hexenmeister gleichzeitig an.

»Auf der Stelle, oder der Nächste, der sich bemüßigt fühlt, einen Kommentar abzugeben, verbringt den Rest seines Lebens auf dem Bauche kriechend, in Gestalt einer Schlange!«

Das verschloss der überwiegenden Zahl der Mitglieder des Krisenkomitees der Universität den Mund. Querida galt als die mächtigste Zauberin dieser Welt, und Schlangen waren ihre Spezialität. Sie selbst, klein, mit glänzender, grünlicher Haut und sehr, sehr alt, hatte etwas von einer Viper. Niemand bezweifelte, dass sie es ernst meinte, aber zwei der Anwesenden ließen sich davon nicht einschüchtern. König Luther, von Trübsinn umwittert, hörte man murmeln: »Eine Schlange zu sein wäre möglicherweise eine Erleichterung.«

Als Queridas Augen in seine Richtung zuckten und ihn tückisch fixierten, erwiderte er trotzig ihren Blick, als wollte er sie herausfordern, ihre Drohung wahr zu machen.

Und Hexenmeister Barnabas, Vizekanzler der Universität, vollendete unbeirrt seinen angefangenen Satz: »… wollte nur sagen, Querida, dass Ihr nicht versteht, wie das ist. Ihr seid eine Frau, Ihr braucht nur die Glamouröse Zauberin zu spielen. Mr Chesney duldet keine Frau in der Rolle des Dunklen Fürsten.« Queridas Basiliskenblick glitt wirkungslos an ihm ab, er lächelte nur heiter und blies die Backen auf. Sein Gesicht, umrahmt von den grauen Locken von Haar und Bart, war das eines Lebenskünstlers und Genießers. Er zwinkerte versöhnlich mit seinen blauen, von roten Äderchen durchzogenen Augen und fügte hinzu: »Wir sind ausgelaugt, alle miteinander.«

»Wie wahr, wie wahr!«, bekundeten einige der um den Tisch Sitzenden schüchtern ihre Zustimmung.

»Dessen bin ich mir bewusst!«, schnappte Querida. »Wenn Ihr zuhören würdet, statt sofort ein Klagegeschrei anzustimmen, wäre Euch aufgefallen, dass ich diese Versammlung einberufen habe, damit wir besprechen, wie man Mr Chesneys Pilgerfahrten ein Ende setzen kann.«

Ihren Worten folgte ein erstauntes Schweigen.

Ein bitteres kleines Lächeln kerbte Falten in Queridas Wangen. »Ja«, sagte sie, »ich weiß sehr wohl, dass ich meine Wahl zum Kanzler der Tatsache verdanke, dass Ihr glaubtet, ich hätte als Einzige den Mumm, Mr Chesney Paroli zu bieten, und dann wart Ihr schwer enttäuscht, als ich ihm nicht gleich an die Gurgel gesprungen bin. Natürlich habe ich mir erst einmal ein Bild von der Situation gemacht. Es ist keine Kleinigkeit, eine Kampagne gegen einen Mann zu planen, der seine Basis in einer anderen Welt hat und von dort seine Touren organisiert.« Ihre kleinen grünlich weißen Hände wanderten zu den vor ihr aufgestapelten Schriftstücken aus Papier, Rinde und Pergament und ordneten sie mit raschelnden Bewegungen neu. »Aber mir ist klar, dass die Lage sich von schlecht über unerträglich zu katastrophal entwickelt hat und dass etwas unternommen werden muss. Hier habe ich sechsundvierzig Petitionen von den Hexenmeistern der Universität und zweiundzwanzig von anderen Zauberkundigen männlichen Geschlechts, die sich alle wegen chronischer Überarbeitung beschweren. Hier eine Unterschriftenaktion von mehr als hundert Zauberinnen, die Gleichberechtigung fordern. Zu Recht. Mr Chesney ist der Ansicht, Frauen könnten keine Magier sein.« Sie legte die Hand auf einen hohen Stapel Pergamente mit lang herabhängenden roten Siegeln. »Das«, erklärte sie, »sind förmliche Beschwerden der regierenden Monarchen. Jeder Herrscher in dieser Welt hat wenigstens einmal an mich geschrieben und mir berichtet, welchen Schaden die Pilgerfahrten in seinem Land anrichten. Es dürfte genügen, aus einem Brief zu zitieren. König Luther, vielleicht habt Ihr die Güte, den Inhalt des Cahiers zusammenzufassen, das ich monatlich von Euch erhalte?«

»Ich habe die Güte.« König Luther beugte sich vor, seine kräftigen Hände umklammerten den Rand der Tischplatte so fest, dass die Knöchel weiß wurden. »Mein Königreich ist dem Untergang nahe. In den letzten zwanzig Jahren hat man mich fünfzehn Mal zum Unholden König bestimmt, mit