: Wolfram Hänel
: Die verrückte Viererbande Eine große Schweinerei
: KARIBU
: 9783961290864
: 1
: CHF 8.00
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 160
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Bauer ist stinksauer: Ein Unbekannter ist in die Futterkammer eingebrochen und hat alles verwüstet. Hund Charlie, Pony Müsli, Schwein Rübe und das kleine Schaf Fussel entdecken verdächtige Spuren und beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen. Schon bald sind sie sicher: Das waren bestimmt DIE ANDEREN. Aber wer sind eigentlich DIE ANDEREN? Haben sie etwas mit Rübes »Bruder«, dem Wildschwein, zu tun? Überhaupt verhält sich Rübe neuerdings sehr seltsam und will unbedingt abspecken. Die Freunde entwickeln einen gefährlichen Plan - ohne zu ahnen, mit wem sie sich da anlegen ... Witzig-freche Abenteuer einer Tierbande mit Herz mit farbigen Bildern von Marek Bláha.

Wolfram Ha?nel, 1956 geboren, lebt in Hannover. Er studierte Deutsch und Englisch und arbeitete als Plakatmaler, Theaterfotograf, Werbetexter und Dramaturg, bevor er 1987 zu schreiben anfing. Bislang sind u?ber 150 Romane, Erza?hlungen und Bilderbu?cher von ihm erschienen, die in insgesamt 30 Sprachen u?bersetzt wurden. Hänel ist Mitglied im PEN Berlin. Mehr über ihn und seine Bücher: www.haenel-buecher.weebly.com

2. Kapitel


Die Gelegenheit ist günstig. Der Bauer hat sich schon wieder auf den Daumen gehauen und hüpft schimpfend über den Hof. Jetzt ist er gleich im Stall, wo der Kasten mit den Pflastern an der Wand hängt. Müsli hat den Kasten neulich erst aufgemacht, weil sie dachte, dass der Bauer da vielleicht ein paar Hustenbonbons versteckt hätte. Aber es war nichts weiter drin als die Pflaster und eine Rolle Stoff, den man abwickeln konnte. Rübe hat erst schnell ein paar Pflaster gefressen und dann den Stoff in sein Matschloch geschleppt und so verbuddelt, dass nur noch ein ganz kleines Stückchen rausguckte. Dann haben wir Adler gerufen und ihm erzählt, dass wir gerade einen fetten, weißen Wurm entdeckt hätten. Und Adler hat den Rest des Vormittags gebraucht, um den Stoff wieder aus dem Matsch zu zerren! Bis er endlich kapiert hat, dass es gar kein Wurm war …

Wir warten, bis der Bauer im Stall verschwunden ist. Dann geht es los. Rübe steht Schmiere und soll laut quieken, wenn der Bauer wieder auftaucht. Die Tür zum Haus ist offen, ich komme also ohne Probleme in die Küche. Müsli steht draußen vor dem Fenster und ruft mir zu, wo die Flasche mit dem Parfüm ist. Und Fussel blökt ein bisschen, weil es auch helfen will, aber leider zu klein ist, um durchs Fenster zu gucken.

„Kalt!“, wiehert Müsli, als ich am Küchentisch bin. „Ganz kalt. Du musst mehr nach links, ja, schon wärmer, und noch ein Stück weiter! Siehst du das Regal? Ja, genau, warm, sehr warm sogar. Und heiß, ganz heiß, du hast es gleich! Nein, nicht da, das ist schon wieder kalt, das sind nur Suppendosen. Aber gleich daneben!“

„Hä?“, mache ich und verrenke mir den Kopf, um auf das Regalbrett schielen zu können. „Ich sehe nur …“

„Ja!“, wiehert Müsli. „Genau. Schnapp dir die Tüte und bring sie schnell her!“

Ich glaub’s ja wohl nicht mehr! Müsli hat mich nicht zu der Parfümflasche geführt, sondern zu einer Tüte Hustenbonbons. Und ich will gerade anfangen, mich aufzuregen, als ich die Flasche selber entdecke. Hinter den Suppendosen, wo ich gerade eben schon gesucht hatte. Aber ich komme nicht ran, weil die Dosen im Weg sind …

„Erst die Hustenbonbons!“, wiehert Müsli aufgeregt. „Los, jetzt mach schon. Die Flasche kannst du dann immer noch holen. Die Hustenbonbons sind wichtiger!“

„Sind sie nicht!“, knurre ich und springe auf den Stuhl, um die Dosen mit der Schnauze beiseitezuräumen. Anders geht es nicht, sonst komme ich nie an die Parfümflasche.

Die erste Dose knallt scheppernd auf den Boden und rollt bis zur Türschwelle. Die zweite Dose rollt unter den Küchentisch. Aber egal wie sehr ich mich anstrenge, ich komme nicht weit genug an die Flasche heran. Erst als ich die Vorderpfoten auf das Regalbrett stelle, geht es besser. Nur dass im gleichen Moment der Stuhl anfängt zu kippeln, und plötzlich kippelt auch das Regalbrett, und die restlichen Dosen kommen genau auf mich zugerutscht!

Ich schaffe es gerade noch, die Parfümflasche mit den Zähnen zu greifen und vom Stuhl zu springen, bevor hinter mir alles zu Boden knallt. Das Getöse ist so laut, dass ich kaum höre, wie Müsli aufgeregt wiehert. So schrill, dass es fast klingt, als ob sie quieken würde. Nein, falsch, das