1 – Zauberzeit
Träge winkte ihr der Kleinste der drei Vorzimmergeister nach. Sein runzliges Rundauge zuckte.
„Guten Morgen, liebe Anna“, knarrte er freundlich. Der Eingangstürbewacher. Anna mochte ihn von allen am liebsten.
Zufrieden klebte er am knorrigen letzten Balken der alten, rissigen Holzdecke.
Dicht neben der Eingangstüre.
Der hellwache Winzling hatte seiner milchig-weiß-durchsichtigen Masse einen hellbraunen Farbton übergestülpt.
„Hallo, Giovanni“, flüsterte das Kind übermütig. „Wir machen nur den üblichen Spaziergang.“
Das gelb-weiße Geisterrundauge mit dem knalligen Grünpunkt zwinkerte. Bei schlampigem Hinsehen konnte man es für einen zufälligen Lackspritzer halten. Die kleine Nase stand wie ein versehentlich nicht abgeschliffener Holzknorpel in die Höhe.
Wie ein loses Ästchen schaukelte der dürre, kurze Winkearm freundlich hin und her.
Ein eiskalter windiger Luftzug schoss durch die geöffnete dunkelgrüne Holztüre.
Jetzt ruderte sie wild, die winzige Geisterhand.
„Pass gut auf“, wisperte Anna. „Wir sind bald wieder zurück.“
Die Großmutter stand noch im Salon.
„Kind!“, rief sie besorgt. „Vergiss deine Mütze nicht!“ – „Ja, ja“, hörte sie das dünne Stimmchen.
Bevor Anna, ihre grobmaschige Wollmütze tief ins Gesicht gezogen, in den verschneiten Vorgarten stürmte, sah sie sich kurz nach der Großmutter um.
Durch die geöffneten Türen erkannte sie den mittleren Salongeist. Er tobte. Pfiff, so laut er konnte. Übermütig wühlte er die hellblau-beige gestreiften Satinvorhänge auf.
Er tänzelte im gebauschten Stoff, verwickelte sein dürres, durchsichtiges Körperchen darin, zerrte, warf Teile hoch.
Der wilde Tanz zerriss die langen Son