: Leo Lukas
: Perry Rhodan 2986: Sonnenmord Perry Rhodan-Zyklus 'Genesis'
: Perry Rhodan digital
: 9783845350868
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Gut dreitausend Jahre in der Zukunft: Perry Rhodan hat nach wie vor die Vision, die Milchstraße in eine Sterneninsel ohne Kriege zu verwandeln. Der Mann von der Erde, der einst die Menschen zu den Sternen führte, möchte endlich Frieden in der Galaxis haben. Davon ist er in diesen Tagen des Jahres 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung allerdings weit entfernt: In der von der Superintelligenz ES verlassenen Milchstraße machen sich Boten anderer Superintelligenzen breit, ebenso alte Feinde von ES und neue Machtgruppen. Eine dieser Machtgruppen hat den 'Weltenbrand' entfacht, der mittels der Sonnenstrahlung auf die Sinne aller intelligenten Lebewesen einwirkt: Licht wird zu grell, Wärme zu heiß, Kühle zu kalt, Geräusche zu laut. Nichts bietet echten Schutz dagegen, es gibt nirgendwo einen Ort, der sicher ist. Davon unbeeindruckt bereiten die Thoogondu, einst das bevorzugte Volk von ES, aber seit Jahrtausenden vertrieben, ihre Rückkehr vor. Während sich die Thronerbin auf die Seite der Galaktiker stellt, treibt ihr Bruder, der Konkurrent um die Krone des Gondunats, die Invasionspläne voran. Zunächst verfällt er auf den SONNENMORD ...

»Immer, wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von anderswo ein neuer Tiefschlag her.«

Plophosisches Sprichwort

 

 

Prolog

Der letzte Ausweg

 

Jetzt hat es mich erwischt.

Ausgerechnet mich – der ich oft andere, die in diese missliche Lage geraten sind, verspottet habe. Mich, der ich mich stets über solche Schwächen erhaben gefühlt habe!

Aber es ist passiert. Was ich nie für möglich gehalten hätte, ist eingetreten: Ich weiß nicht mehr weiter.

Ich verharre, beziehungsweise drehe durch, rotiere buchstäblich auf der Stelle. So schnell, dass die Umgebung verschwimmt und nicht einmal meine hochauflösenden Optiken scharfe Konturen erfassen können.

Hilft mir das, mich zu fokussieren, wenigstens innerlich?

Nein. Reine Energieverschwendung.

Selbstverständlich kenne ich eine Reihe weiterer Tricks, um die geistige Lähmung zu überwinden. Theoretisch: aus den Schilderungen anderer, die vor mir in dieses entsetzliche, bodenlose, schwarze Loch gefallen sind.

Ein Kollege schwört darauf, sich meditativ in eine Art Fast-Koma zu versetzen. Alles abzuschalten, was nicht der unmittelbaren Lebenserhaltung dient, für einige Tage oder Wochen. Um danach einen Neustart vorzunehmen.

Ich habe das probiert. Nichts hat es gebracht! Außer, dass ich mich nach der Reaktivierung nur hilfloser und verzweifelter fühlte.

Reine Zeitverschwendung!

Während der Termin, den ich eingegangen bin, in fast schon unerfüllbare Nähe gerückt ist ...

Ein Konkurrent – über den ich mich lustig gemacht hatte, als er selbst bei einem Projekt feststeckte – riet mir, ganz ohne Schadenfreude, zu körperlicher Ertüchtigung. »Bis zur totalen Erschöpfung! Glaub mir, das klärt das Denkvermögen.«

Also habe ich große Anstrengungen unternommen, um meine physischen Komponenten auszureizen und dabei zu verbessern. Habe optimiert, erneuert, habe teilweise abgenutzt erscheinende Module sogar durch schwer erhältliche, experimentelle Prototypen ersetzt.

Reine Materialverschwendung.

Ebenso wie die dritte Pseudo-Therapie, die auf der geballten Zufuhr psychoaktiver Substanzen beruht. Das einzige Ergebnis war, dass mich die anschließende Reinigung meines Plasmaanteils zusätzliche wertvolle Arbeitstage kostete.

Letztlich musste ich mich mit einer Erkenntnis abfinden, die ich mir nie eingestehen wollte: Auch ich bin nicht gegen das Schlimmste gefeit, was einen Kreativen ereilen kann.

Schöpferblock.

 

*

 

Müßig zu erwähnen, dass wir Einrichtungen für Individuen haben, die darunter leiden. Es ist schließlich ein seit vielen Jahrhunderten bekanntes Phänomen.

Trotzdem nahm ich die Dienste derCycollogischen Ambulanz erst in Anspruch, nachdem sich alle anderen Versuche als fruchtlos erwiesen hatten. Geknickt rollte ich, der oftmals Spott und Hohn über diese »Schraubenzurrer« ergossen hatte, zur nächstgelegenen derartigen Institution und meldete mich kleinlaut für eine Krisenintervention an.

Ich musste nicht lange warten, bis ich vorgelassen wurde.

»Wann hast du erste Anzeichen bemerkt?«,