: Dania Dicken
: Traum von Ruhm und Tod
: tolino media
: 9783754637562
: Libby Whitman
: 1
: CHF 3.20
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 310
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
FBI-Profilerin Libby Whitman ist überrascht, als sie einen Anruf von einem alten Bekannten erhält: LAPD-Detective Nathan Morris hat oft mit ihrer Mutter Sadie zusammen ermittelt und braucht nun Libbys Hilfe. Devon Colson, Shootingstar in Hollywood, wurde in seinem Wohnzimmer von einem Unbekannten mit einem Kopfschuss getötet, doch es scheint keine Verdächtigen zu geben. Zusammen mit ihren Kollegen Julie und Dennis reist Libby in ihre alte Heimat und stößt schon bald auf eine heiße Spur: Ein Unbekannter hat Hollywoodstars mit Nacktfotos erpresst - auch Devons Frau Lucy, einen ehemaligen Teeniestar. Doch ist der Voyeur wirklich zum Mörder geworden?

Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die nahe Köln lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling. Bei Bastei Lübbe hat sie die Profiler-Reihe und"Profiling Murder" veröffentlicht, im Eigenverlag erscheinen"Die Seele des Bösen" und ihre Fantasyromane. Die Thriller-Reihe um FBI-Profilerin Libby Whitman ist ihr neuestes Projekt.

 

Freitag, 9. September

 

Mit fragendem Gesichtsausdruck blieb Ian neben Julies leerem Schreibtisch stehen und blickte zu Libby. „Ganz allein heute?“

Libby nickte. „Julie fährt nach New York, um ihre Doktorarbeit abzugeben.“

Anerkennend zog Ian die Brauen in die Höhe. „Großartig. Ist sie fertig? Dann haben wir ja bald jemanden mit Titel im Team.“

„Sie weiß noch nicht, ob sie ihn führen will.“

„Ist doch egal. Sie hat ihn. Darauf kann sie wirklich stolz sein.“

„Das ist sie auch, denke ich. Obwohl ich ziemlich sicher bin, dass sie in der Hauptsache froh ist, endlich fertig zu sein.“

„Das glaube ich. Was habe ich gehört, euer Text über den Mistkerl Bailey erscheint im November in unserem Bulletin?“

Libby nickte. „Im Dezember wird er auch inPsychology of Violence veröffentlicht. Eine Anfrage beimAmerican Journal of Psychology läuft noch, ebenso beiPsychology, Crime and Law in England.“

Ian machte ein anerkennendes Gesicht. „Wow, nicht schlecht. Der Text ist aber auch unschätzbar wertvoll. Mutig von dir, dass du dein Wissen über Bailey so offen mit der Welt teilst.“

Libby seufzte. „Es ist nicht leicht, aber ich bin hier beim FBI, um solche und ähnliche Täter zu stoppen. Was ich über ihn weiß, kann dabei helfen. Davon abgesehen hat es keinen Zweck, sich verstecken zu wollen. Man muss mich doch nur ansehen.“

„Mach dich nicht fertig deshalb, das sind bloß Narben. Das macht dich nicht aus.“

Nun lächelte sie. „Danke, Ian. Lieb von dir.“

„Das meine ich ernst. Überleg mal, du bist immer noch hier. Unverwüstlich.“ Er zwinkerte ihr zu und ging weiter zu seinem Platz, während Libby ihm für einen kurzen Moment nachdenklich hinterher sah.

Vielleicht hatte er Recht und es waren bloß Narben, aber zu ihr gehörte ein bisschen mehr als das. Das war ihr wichtig.

Sie wandte sich wieder ihrem Bericht zu und in der Mittagspause ging sie mit den Kollegen in die Kantine, doch ihr fehlten Julies Lachen und ihre Spitzzüngigkeit. Zum Glück war sie ja nur diesen einen Tag lang nicht dort.

Ihre Krankschreibung hatte gleichzeitig mit Libbys Suspendierung geendet, doch Libby war nicht verborgen geblieben, dass Julie sich ein wenig schwer damit tat, so weiterzumachen, als sei nichts geschehen. Sie hatten schon manche Mittagspause damit verbracht, durch die Wälder Quanticos zu spazieren und zu reden, was besonders Nick wohlwollend beobachtet hatte.

Auf dem Rückweg aus der Kantine fing er Libby ab und nahm mit ihr den nächsten Aufzug, weil der erste schon voll war. Libby studierte die Maserung des Fußbodens, während Nick fragte: „Wie geht es Julie im Moment?“

„Es ist okay, denke ich. Sie war auf mein Anraten hin zweimal bei Michael Harington und hat sich damit abgelenkt, ihre Thesis fertigzustellen.“

„Ich weiß, aber was sagt sie dir? Du musst da nicht ins Detail gehen, sie hat ja schlie