: T.C. Boyle
: Sprich mit mir Roman
: Carl Hanser Verlag München
: 9783446269873
: 1
: CHF 12.30
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 352
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wer ist menschlicher? Der Mensch oder der Affe? Die Weltpremiere von T.C. Boyles neuem Roman
Sam, der Schimpanse, den Professor Schermerhorn in eine TV-Show bringt, kann in der Gebärdensprache nicht nur einen Cheeseburger bestellen, sondern auch seinen Namen sagen. Wie ein Kind wächst er umsorgt von Wissenschaftlern auf. Als die schüchterne Aimee dazu stößt, entspinnt sich eine einzigartige Beziehung: Sam erwidert ihre Gefühle und entwickelt sich regelrecht zu einem Individuum. Als jedoch die Vision Schermerhorns, der an das Menschliche im Tier glaubt, keine Schule macht, wird er für Tierexperimente von einer anderen Universität beschlagnahmt. Aimee ist am Boden zerstört und fasst einen verrückten Plan. T.C. Boyle geht ebenso komisch wie mitfühlend der Frage nach, ob uns Tiere ähnlicher sind, als wir vermuten.

T. Coraghessan Boyle, 1948 in Peekskill, N.Y., geboren, ist der Autor von zahlreichen Romanen und Erzählungen, die in vielen Sprachen übersetzt wurden. Bis 2012 lehrte er Creative Writing an der University of Southern California in Los Angeles. Bei Hanser erschienen zuletzt Das wilde Kind (Erzählung, 2010), Wenn das Schlachten vorbei ist (Roman, 2012), San Miguel (Roman, 2013), die Neuübersetzung von Wassermusik (Roman, 2014), Hart auf hart (Roman, 2015), die Neuübersetzung von Grün ist die Hoffnung (Roman, 2016), Die Terranauten (Roman, 2017), Good Home (Stories, 2018), Das Licht, (Roman, 2019) Sind wir nicht Menschen (Stories, 2020) sowie Sprich mit mir (Roman, 2021).

UM DIE WAHRHEIT ZU SAGEN


Sie lernte nicht. Sie wollte lernen, sie hatte es vor, sie würde jeden Moment damit anfangen. Aber erst wollte sie das Album zu Ende hören — das neue von den Talking Heads mit der bassbetonten Coverversion von »Take Me To The River«, das sie nicht oft genug hören konnte — und durch alle Fernsehkanäle zappen, während sie ihre tägliche Dosis Dinatriumguanylat, autolysierten Hefeextrakt und ausgeschmolzenes Hühnerfett zu sich nahm. Mit anderen Worten: die Instant-Ramen, die in letzter Zeit so ziemlich das Einzige waren, was sie aß. Sie waren billig und schnell zubereitet, und das war alles, was zählte. Nicht, dass sie darüber besonders froh gewesen wäre — sie wusste, sie sollte sich besser ernähren, aber es war Wochen her, dass sie etwas auch nur annähernd Gesundes gegessen hatte, und das waren dann bloß Spaghetti mit einer roten Sauce aus dem Glas gewesen, dazu ein paar Blätter Eisbergsalat und ein bisschen eingelegtes Gemüse. War eingelegtes Gemüse gesund? Es beugte