: Caroline Heil, Heiko Kleve, Rena Haftlmeier-Seiffert
: Wenn die Firma mit am Tisch sitzt Ein Ratgeber für Unternehmereltern
: Carl-Auer Verlag
: 9783849785512
: Fachbücher für jede:n
: 1
: CHF 17.90
:
: Management
: German
: 125
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Disruption ist in Mode. Stören als kreatives Moment. In einem Familienunternehmen hat das Tradition. Da kommen die Jungen, um die Alten zu stören. Das ist der Lauf der Dinge: Schon immer wollten Töchter und Söhne die Mütter und Väter überflügeln. Das ist der Treibstoff allen Fortschritts. Die Unternehmerfamilie treibt diesen Motor also naturgemäß an. Wenn man so will mit grünem Kraftstoff: Familien denken in Generationen und damit von Natur aus nachhaltig.' Henning Strauss 'Eure Kinder sind nicht eure Kinder' (Khalil Gibran) Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf, heißt es. In Unternehmerfamilien gesellt sich eine weitere Erzieherin hinzu: die Firma. Caroline Heil, Heiko Kleve und Rena Haftlmeier-Seiffert begreifen Unternehmer- und Gesellschafterfamilien als eine Familienform, die die Erziehung der Kinder auf besondere Weise beeinflusst. Denn in diesen Familien sitzt das Unternehmen immer mit am Tisch. Unternehmereltern sollten deshalb über Kenntnisse verfügen, die über gewöhnliches Erziehungswissen hinausgehen. Entlang der acht Lebensphasen eines Menschen wird der Einfluss des Unternehmens auf das Aufwachsen der Kinder beschrieben. Fokussiert wird dabei jeweils auf spezifische Kontexte: das Wesen des Kindes, die Familie, das Unternehmen, das Eigentum und das jeweilige soziale Umfeld. Im zweiten Teil des Buches werden Themen beleuchtet, die das ganze Leben über gültig sind, z. B. Erwartungen in Bezug auf die Nachfolge, Loyalitäten und der Umgang mit Vermögen. Fragen, die zur Reflexion anregen, konkrete Tipps und besondere Hinweise machen das Buch zu einem einmaligen Begleiter für Unternehmerfamilien bei der Erziehung ihrer Kinder. Die Autor:innen: Caroline Heil, Prof. Dr.; Sozialpädagogin (B.A.) und Psychosoziale Beratung und Mediation (M.A.); Professorin für Soziale Arbeit an der IU - Internationalen Hochschule; Mitarbeiterin der opta data Zukunfts-Stiftung; Senior Research Fellow des Wittener Instituts für Familienunternehmen. Heiko Kleve, Univ.-Prof. Dr., Soziologe, Sozialpädagoge, WIFU-Stiftungslehrstuhl f. Organisation u. Entwicklung v. Unternehmerfamilien, Universität Witten/Herdecke; Systemischer Berater, Systemischer u. Lehrender Supervisor, Coach und Mediator. Rena Haftlmeier-Seiffert, Dr.; Studium der Literaturwissenschaften; als Dozentin an verschiedenen Universitäten tätig; moderiert Veränderungsprozesse in Unternehmerfamilien; seit 2006 Geschäftsführerin der EQUA-Stiftung.

Caroline Heil, Prof. Dr.; Sozialpädagogin (B.A.) mit dem Schwerpunkt Psychosoziale Beratung und Mediation (M.A.); Professorin für Soziale Arbeit an der IU - Internationalen Hochschule; Mitarbeiterin der opta data Zukunfts-Stiftung mit dem Fokus Gesundheit und Soziales; Senior Research Fellow des Wittener Instituts für Familienunternehmen.

2Das FrüHe Kindesalter: Die Zeit Zwischen Dem Ersten Und Vierten Geburtstag Eures Kindes


»Ich bin, was ich will.«

Erik H. Erikson

In der Zeit zwischen dem ersten und vierten Geburtstag besteht die kindliche Entwicklungsaufgabe vor allem darin, eigenständiger zu werden. Die wachsenden motorischen Fähigkeiten mit koordiniertem Bewegungsablauf im zweiten Lebensjahr – wie das Krabbeln, Aufrechtstehen und Laufen – befähigen euer Kleinkind zur Erkundung seiner Welt. Die Möglichkeit des Sprechens erlaubt, eigene Wünsche und Vorstellungen auszudrücken. Eine besondere Bedeutung kommt in dieser Entwicklungsphase eures Kindes der Kontrolle der Darm- und Blasenfunktion zu. Dies bringt neue Erziehungsaufgaben mit sich: Die Bezugspersonen sollten die körperlichen Prozesse wertschätzend begleiten. Reagieren diese beispielsweise mit Ekel oder Ungeduld auf die Dauer und den Prozess des »Trockenwerdens«, so kann ein massives Schamgefühl bei den Kindern entstehen, welches sie im Extremfall vom eigenen Körper entfremdet. Typische Protestreaktionen gegen eine rigide Sauberkeitserziehung sind das Verweigern und Trotz. Lob und das Vertrauen auf Eigenständigkeit durch euch als Eltern oder durch andere Bezugspersonen führen hingegen zu einem Gefühl von Stolz und Autonomie.

Wichtig: Während das Kleinkind mithilfe der steigenden Mobilität seine direkte Umgebung immer mehr erkundet, rückversichert es sich stets über die verlässliche Gegenwart der Eltern oder anderer Bezugspersonen. Diese erleben das vielleicht auch als anstrengend. Es ist aber sehr wichtig, dass ihr als Eltern (oder auch andere Bezugspersonen) Sicherheit, den Schutz und Geborgenheit gebt und für das Kind da seid, wenn es seine Umwelt erkundet und sich wiederholend der Bindung zu euch versichern muss.

Da Kinder alles anfassen und anlecken, können Gegenstände und die Tatsache, dass die Kinder auf alles draufklettern etc., zur Gefahr werden, die es von den Bezugspersonen pausenlos zu verhindern gilt. Hier entsteht der Zwiespalt,einerseits die motorischen Fähigkeiten lobend anzuerkennen undandererseits gleichzeitig die Gefahren abzuwenden, ohne dem Kind hierbei ein negatives Gefühl zu vermitteln. Überängstlichkeit der betreuenden Erwachsenen kann die Entfaltung der Kinder und damit die Entwicklung des Selbstvertrauens hemmen.

Vor allem im dritten Lebensjahr versuchen