Martin:Blindes Vertrauen
Einen der bekanntesten alten Griechen hat es wohl in Wirklichkeit nie gegeben: Damokles. Genau: Das war der mit dem Schwert. Sein Beispiel zeigt bis heute, dass das gute Leben, das man führt, schnell vorbei sein kann.
Damokles soll ein Bediensteter von König Dionysios aus Syrakus gewesen sein. Ständig äußerte er sich begeistert und überschwänglich über seinen König und ließ gleichzeitig durchblicken, dass er selbst auch gern so glücklich wäre, auf dem Thron zu sitzen. Irgendwann konnte der Monarch es nicht mehr hören und räumte seinen Platz. Vorher ließ er jedoch ein Schwert über dem Thron anbringen, das nur mit einem Pferdehaar befestigt war. Ganz klar: Irgendwann würde das reißen. So hatte Damokles sein Ziel erreicht und fühlte sich doch nicht wohl mit dem Schwert über seinem Kopf. Die Lektion des Königs, dass jedes Glück enden kann und auch wird, kam bei ihm an. Er gab dem Herrscher seinen Platz zurück und beklagte sich nicht mehr. Das Damoklesschwert wurde als Synonym für drohendes Unheil sprichwörtlich.
Martin kennt diese Geschichte. Immer wieder sprachen andere davon, dass auch über ihm ein Damoklesschwert hängen würde, doch eigentlich stimmte das nicht. Da hing zwar eine Bedrohung über seinem Leben, doch er konnte ihr nicht ausweichen. Er konnte nicht sagen: Alles klar, ich habe meine Lektion gelernt. Setzt das Leben wieder auf „Start“ und lasst mich noch einmal von vorne anfangen.
Als er 1972 in Helmst