: Barbara Reiter, Michael Wistuba
: MICHAEL MÜLLER REISEFÜHRER Harz 100% authentisch, aktuell und vor Ort recherchiert.
: Michael Müller Verlag
: 9783966854566
: MM-Reisen
: 1
: CHF 15.70
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: Deutschland
: German
: 324
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Aus der Not eine Tugend machten die Autoren Barbara Reiter und Michael Wistuba, die mit bestehenden Harz-Reiseführern unzufrieden waren und kurzerhand selbst zur Feder griffen. In der vierten Auflage präsentieren sie in unserem Reiseführer »Harz« auf 320 Seiten mit 182 Farbfotos die Region in ganzer Pracht - akribisch recherchiert und alles für Sie ausprobiert. Bestens orientiert sind Sie dank 21 Karten inklusive Übersichtskarten der Region sowie einer Doppelseite mit Restaurants, Hotels und Einkaufsmöglichkeiten in Goslar. Geheimtipps der Autoren weisen auf Sehens- und Erlebenswertes abseits ausgetretener Pfade hin. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind hervorgehoben. Zahlreiche eingestreute Kurz-Essays vermitteln interessantes Hintergrundwissen. Die Region im Überblick: UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Goslar und der Oberharz mit Clausthal-Zellerfeld, Bad Grund, der Okertalsperre, Altenau und der Harzhochstraße. Vom Rande des Nordharz zum Brocken: Bad Harzburg, Braunlage und Wernigerode. Der Nordostharz mit Fachwerkstädtchen, Burgen, Schlössern und Klöstern in Blankeburg, Kloster Michaelstein, Halberstadt, Quedlinburg und Bad Suderode. Weite Laubwälder, verträumte Dörfer und wildromantische Flusstäler von der Unterharzer Hochebene mit Elbingerode, Königshütte, Talsperre Wendefurth, Pullman City Harz und Hasselfelde ins Bodetal mit Treseburg, dem Hexentanzplatz und der Teufelsmauer Neinstedt-Weddersleben. Weiter ins Selketal, Wippertal und Mansfelder Land mit Burg Falkenstein, Konradsburg, Landschaftspark Degenershausen. Sanfte Hügel und karstige Felder im Südharz mit Sangerhausen, Kyffhäuser, Barbarossahöhle, Panoramamuseum Bad Frankenhausen, Nordhausen, Bad Sachsa, der Einhornhöhle und Osterode am Harz. Was tun im Harz? Egal, wie das Wetter im Harz ist, dank unseres Reiseführers »Harz« stehen Sie nie im Regen. Zwölf Schaubergwerke, zwölf Burgen und Ruinen, elf Schlösser, zehn Bergwerksmuseen und sechs Klöster in unserem Reiseführer »Harz« lassen keine Langeweile aufkommen, egal, ob Sie alleine reisen oder den Harz mit Kindern erleben. Besonderes Highlight, nicht nur zur Walpurgisnacht, ist der Hexentanzplatz bei Thale im Unterharz mit einer Vielzahl an Attraktionen wie Tierpark und Allwetter-Rodelbahn, Harzer Bergtheater mit Naturbühne und Walpurgisgrotte. Naturfreunde und Individualisten kommen beim Wandern in Deutschlands nördlichstem Gebirge voll auf ihre Kosten. Unser Reiseführer »Harz« ist kundiger Begleiter, wenn Sie das Ganzjahresziel Harz auf Schusters Rappen entdecken, etwa auf dem 100 Kilometer langen Harzer Hexen-Stieg, der sich entlang eines alten Handelsweges zieht. Kultur- und Geschichtsinteressierte werden von den Stiftskirchen in Quedlinburg und Gernrode oder den vielen historischen Fachwerkhäusern begeistert sein. Unterkunft und Übernachtung: Ob Privatzimmer, Pension, Jugendherberge oder Wellnesshotel: Im Harz findet jeder die gewünschte Unterkunft. Mit dem Reiseführer »Harz« finden Sie spielend leicht das passende Dach über dem Kopf. Neben prall gefüllten 242 Seiten zu Sehens- und Erlebenswertem, Restaurants und Unterkünften finden Sie im Reiseführer Harz auf 19 Seiten alles Notwendige, Wissenswerte und Reisepraktische kompakt zusammengefasst, etwa zu Anreise, Ermäßigungen und regionalen Festen und Veranstaltungen. Praktisch und interaktiv: Kostenlos und registrierungsfrei stehen 14 GPS-Tracks und die mmtravel App mit Online-Karten und Ortungsfunktion zum Download für Ihren Urlaub im Harz bereit.

Jahrgang 1971, geboren in Niederösterreich, studierte Rechts- und Handelswissenschaften in Wien. Nach einem längeren Aufenthalt in der Schweiz, wo das Reisehandbuch »Genferseeregion« entstand, lebt und arbeitet sie als Reisebuchautorin in Wien und in Braunschweig. Von hier aus recherchiert sie sozusagen vor ihrer Haustüre, in den schönsten Ecken Österreichs, Ungarns und Norddeutschlands. Jahrgang 1971, geboren in Niederösterreich. Der promovierte Bauingenieur ist in der Wissenschaft tätig. Nach einem längeren Aufenthalt in der Schweiz, wo er gemeinsam mit Barbara Reiter (s. o.) das Reisehandbuch »Genferseeregion« schrieb, lebt und arbeitet er in Wien und in Braunschweig.
Goslar50.000 Einwohner • 255 m
Über 1500 Fachwerk- und Schieferhäuser, dazu Kunstschätze und Kirchen aus Romanik und Gotik, Museen, moderne Skulpturen und ein mächtiges Industriedenkmal am Rammelsberg - Goslar, die alte Kaiserstadt, ist ein bemerkenswerter Teil des Weltkulturerbes.
Nirgendwo sonst sind die Eigenheiten der Region - historischer Bergbau, Fachwerkhäuser und Spuren aus der frühen Kaiserzeit - so einzigartig vereint wie in Goslar: Da ist die gerade einmal einen Quadratkilometer kleine historischeAltstadtmit Kopfsteinpflastergassen, mittelalterlichen Kirchen und Tortürmen (und einigen Bausünden aus der Nachkriegszeit). Südlich davon beeindruckt die mächtige romanische Anlage derKaiserpfalz.
In den stillen Gässchen derOberstadtherrscht Spätmittelalter pur. Einen spannenden Kontrast dazu setzen die in der Stadt verteilten zeitgenössischen Kunstwerke; sie stehen im Zusammenhang mit demKaiserring,einem bedeutenden Kunstpreis, der jährlich in Goslar vergeben wird (→Kasten). Unter diesen Kunstwerken sind auch zehn mit einem Handabdruck versehene Erzbrocken vonChristoph Wilmsen-Wiegmann:Diese „Hommage à Rammelsberg“ erinnert an zehn Jahrhunderte Bergbau am Rammelsberg. Das stillgelegte Bergwerk, heute ein einzigartigesIndustriemuseum, befindet sich 2,5 km südöstlich der Stadt.

Marktplatz mit Kaiserworth und Marktbrunnen

Mit der Entdeckung ergiebiger Silberadern am Rammelsberg Ende des 10. Jh. begann der Aufstieg der kleinen, 922 erstmals erwähnten Siedlung zu einer der bedeutendsten Städte des Kaiserreichs. Der OttoneHeinrich II.gründete hier 1015 eine Kaiserpfalz, es entstanden an die fünfzig Kirchen und Klöster, Silber- und Münzhandel blühten. Im 13. Jh. wurde Goslar Freie Reichs- und Hansestadt. Fast 100 Jahre lang waren sogar die Schürfrechte am Rammelsberg an die Stadt verpfändet, bis sie 1522 an das Herzogtum Braunschweig zurückfielen. Mit den Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg setzte 1618 der Niedergang ein. Erst 1859, mit der Entdeckung neuer Erzlager ging es wieder voran. Im 1871 neu gegründeten Deutschen Reich wurde die Kaiserpfalz zum Nationaldenkmal, 1934 ernannten die Nazis Goslar zur „Reichsbauernstadt“, hier inszenierten sie ihre Paraden und Aufmärsche und ließen den Rammelsberg mit seinen kriegswichtigen Metallerzen groß ausbauen. Wegen Erschöpfung der Vorkommen kam für das Silbererzbergwerk 1988 das Aus. Seit 1992 zählen die Gruben und Übertageanlagen zusammen mit der Goslarer Altstadt zum Weltkulturerbe.
Rund um denMarktplatz
Der Marktplatz ist das Herzstück der Goslarer Altstadt und eine Augenweide. An seiner Westseite erhebt sich das gotischeRathaus, das rostrote Patrizierhaus links davon an der Platzsüdseite mit dem Türmchen samt Kaiseradler ist das GildehausKaiserworth,das sich wohlhabende Fernhändler 1494 erbauen ließen. Namensgebender Zierrat sind die acht hölzernen Kaiserfiguren an der Fassade. Unterhalb des Erkers hat sich der Baumeister mit durchlöcherter Hose (als Symbol für seinen kargen Lohn) verewigt. An der Ecke zur Worthstraße hockt auf einer Konsole der kleine „Dukatenscheißer“, Sinnbild für den Reichtum der Fernhändler.

Marktkirche St. Cosmas und Damian

Das mit grauem Schiefer verkleideteKämmereigebäudeaus dem 18. Jh., heute das modern-urbane Hotel-Steakhaus „Schiefer“, zieht vier Mal täglich (9, 12, 15, 18 Uhr) alle Blicke auf sich. SeinGlockenspielim Giebel stellt dann mit umlaufenden Figuren die Geschichte des Rammelsbergs zum Klang des Steigerliedes dar. Als Erster erscheint Ritter Ramm, dessen Pferd die Erzader entdeckt haben soll.
Strahlenförmig weist das Kopfsteinpflaster des Platzes schließlich auf denMarktbrunnenin der Mitte, dessen zwei Bronzeschalen aus dem 12./13. Jh. stammen. Er wird bekrönt von einem vergoldeten Reichsadler mit frech gespreizten Flügeln.
Rathaus:Der schlichte gotische Steinbau mit den Arkaden zum Marktplatz stammt weitgehend aus dem frühen 16. Jh. Er beherbergt im Erdgeschoss die Touristinformation und im Kellergewölbe ein interaktivesWelterbe-Infozentrum(→Information). Vor dem Eingang an der Südseite steht der „Goslarer Nagelkopf“ (1981), eine der typischen Kopfstelen vonRainer Kriesterund Symbol für Verbohrtheit. Im Obergeschoss des Rathauses befinden sich eine riesige Rathausdiele (Däle) mit Sternenhimmel und beeindruckendem Geweihleuchter (15. Jh.), ein bis heute vom Rat der Stadt genutztes Sitzungszimmer sowie derHuldigungssaal,ein Kleinod spätgotischer Raumkunst. 1505-20 wurde er als Ratssitzungssaal eingerichtet und vollständig mit farbenprächtigen Holztafeln, Schnitzereien und Kassettendecke ausgekleidet. Heute kann der kostbare Saal leider nur noch über eine schmale Glaskanzel bestaunt werden. Auf einem interaktiven multimedialen Tisch bzw. via Tablets kann man sich über die Entstehung und das Bildprogramm des Saals informieren.
Tägl. 11.30-16 Uhr. Eintritt 6 €, Kind 4 €. Rathausführung Mai-Okt. und Dez. tägl. 14 Uhr (Dauer 75 Min., 8/5 €). Markt 1, meingoslar.de.
Schuhhof:Der Platz nördlich des Rathauses ist der älteste der Stadt und von malerischen Fachwerkhäusern und den Arkaden des Schuhmacher-Gildehauses gesäumt. Im Sommer gefüllt mit den Tischen der umliegenden Cafés, verwandelt er sich zur Adventzeit in einen romantischen Weihnachtswald.
Marktkirche St. Cosmas und Damian:Goslars wichtigste Pfarrkirche ragt mit ihrem ungleichen Turmpaar hinter dem Rathaus auf. 1151 nach dem Vorbild des einstigen Domes erbaut, wurde sie im 14./15. Jh. um einen gotischen Chor und zwei Seitenschiffe erweitert. Beachtenswert sind die mit Bibelmotiven verzierte Renaissancekanzel (1581) und die neun im linken Seitenschiff ausgestellten, vor 1250 entstandenen romanischen Glasmalereien mit Szenen aus dem Leben der beiden Kirchenpatrone, die zu den ältesten in Deutschland zählen. Bei schönem Wetter lohnt es, die 233 Stufen zur Aussichtsplattform im Nordturm (mit der welschen Haube) aufzusteigen, der Ausblick ist fabelhaft.
Tägl. 10-17 Uhr. Turm April-Okt. und Advent tägl. 11-17 Uhr, sonst nur Sa/So. Eintritt 3 €, Kind 2 €