1. KAPITEL
Prinz Jefri von Bahania konnte es nicht fassen, dass er einer Frau im Zweikampf unterlegen war. Ausgeschlossen. Dennoch hatte er bei einem Tempo von fünfhundert Meilen pro Stunde die andere Maschine aus den Augen verloren. Er saß im Cockpit seiner F15 und starrte auf die Stelle am Himmel, wo der Kampfjet eben noch schräg über ihm geschwebt hatte.
„Sie sollten sich mal ein bisschen bewegen.“
Die amüsierte Frauenstimme aus seinem Headset ließ ihn grimmig die Zähne zusammenbeißen.
Wo war sie nur? Er schaute sich um. Vielleicht blitzte irgendwo ein Stückchen Metall in der Sonne auf, das ihren Kurs verriet. Doch er entdeckte nichts.
Jefri flog seit seiner Teenagerzeit und hatte sich im Cockpit immer sicher gefühlt. Doch nun spürte er, wie sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten. Sekunden später ertönte ein schrilles Signal. Ziel erfasst! Wäre dies eine echte Kampfsituation gewesen, dann wäre er jetzt tot.
„Peng, peng“, sagte die Frau amüsiert. „Sie haben ganze zwei Minuten durchgehalten. Nicht schlecht für den Anfang. Okay. Folgen Sie mir nach unten.“
Wie aus dem Nichts stieß ihr Jet auf der linken Seite herab und schwenkte vor ihm ein.
Jefri stöhnte entnervt auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Er war ein Prinz, ein Ölscheich, Erbe von unermesslichem Reichtum – der jüngste Sohn des Königs von Bahania. Er wurde nicht von einer Frau am Himmel abgeschossen!
„Ich weiß genau, was Sie jetzt denken“, erklärte sie nüchtern. „Sie sind verärgert und gekränkt. Alle Männer reagieren so. Trösten Sie sich mit der Tatsache, dass ich im Zweikampf seit sieben Jahren ungeschlagen bin. Nehmen Sie es nicht persönlich. Mein Job ist es, Sie zu trainieren. Ihr Job ist es, zu lernen.“
„Ich kenne meine Verpflichtungen“, gab er barsch zurück.
„Aha, Sie nehmen es also doch persönlich.“ Sie seufzte. „Manche Männer sind eben so. Es ist wie eine Krankheit.“
Sie wippte ein paarmal neckisch mit den Tragflächen ihres Jets, bevor sie wie der Blitz davonschoss. Jefri starrte auf die Stelle, wo er sie eben noch gesehen hatte. Wie zum Teufel hatte sie das gemacht?
Er schüttelte ungläubig den Kopf. Dann gab er an den neuen Militärtower seine Kennnummer sowie seine Position in der Wüste durch und bat um Erlaubnis, zur Basis zurückzukehren.
Zwanzig Minuten später landete er und steuerte sein Flugzeug zu den ebenfalls neu errichteten Hangars. Als die Maschine langsam ausrollte und er die Luke öffnete, h