1. KAPITEL
Meistens konnte Willow Stead von sich behaupten, dass sie ihren Job liebte. Sie war sehr glücklich darüber, praktisch ihr eigener Chef zu sein. Heute jedoch nicht.
Alles hatte vor ein paar Monaten begonnen, als irgendein Network-Boss seine Beziehungen spielen ließ und den zweitbeliebtesten Fernsehmoderator Amerikas für Willows Show verpflichtete. Eigentlich eine tolle Sache, sollte man meinen.
Allerdings nicht, wenn es sich bei diesem Mann um Jack Crown handelte.
Zugegeben, er sah gut aus und war charmant. Doch hinter dem Zahnpasta-Lächeln verbarg sich ein Schurke. Während ein solcher Charakter im Fernsehen oder in einem Liebesroman noch geläutert werden konnte, war das in der Realität nicht möglich. Willow wusste es aus erster Hand, schließlich hatte ihr genau dieser Mann das Herz gebrochen, als sie sechzehn Jahre alt war.
„Einen Drink, Willow, mehr schlage ich doch gar nicht vor.“ Jack zeigte ihr sein sexy Lächeln, das keinen Zweifel daran ließ, wieso er es die letzten vier Jahre in Folge auf die Liste der „Sexiest Men Alive“ des MagazinsPeople geschafft hatte.
Aber Willow war gegen diesen Mann immun … Jedenfalls versuchte sie, sich das einzureden. Doch genügte nicht einmal die Erinnerung an seine Kaltschnäuzigkeit – er hatte sie am Abend des Abschlussballs einfach sitzen lassen –, um sich davon abzuhalten, Gefühle für ihn zu entwickeln.
Sie hatte sich alle Mühe gegeben, auf Abstand zu ihm zu bleiben. Aber nachdem sie sechs Monate lang als Produzentin der in New York angesiedelten Reality-SerieSexy & Single eng mit ihm zusammengearbeitet hatte, stand ihr jetzt der Sinn danach, seine Einladung auf einen Drink anzunehmen.
„Du hast immer noch nicht Nein gesagt“, stellte er fest. In einem verführerischen Flüsterton sprach er weiter: „Das heißt wohl, ich muss dich nur noch ein bisschen überreden. Ist es das, was du willst?“
„Ich will nur, dass du aufhörst, mich so zu behandeln, als würde ich zu deinem Harem gehören“, gab Willow zurück und bemühte sich um einen abfälligen Tonfall. „Ich bin nicht so wie die Frauen, die dir zu Füßen liegen.“
„Oh, das hat wehgetan.“ Jack drückte beide Hände auf seine Brust, dorthin, wo sich bei anderen Menschen das Herz befand.
„Wohl kaum“, meinte sie. „Aber ich nehme die Einladung an, weil wir ein paar Dinge über die Sendung besprechen müssen.“
„Ach, Willow, gib dir nicht solche Mühe, begeistert zu klingen“, kont