Melissa
Ich halte vor Junes Haus und stelle den Wagen ab. Erleichtert, endlich angekommen zu sein, lege ich den Kopf aufs Lenkrad.
Nie hätte ich gedacht, dass mir die achtstündige Fahrt von meinem Elternhaus in Alabama hierher so viel abverlangen würde. Ich schaue auf die Uhr am Armaturenbrett – es ist noch nicht einmal zwei, und ich fühle mich, als könnte ich tagelang schlafen.
»Du bist da!«
Ich drehe mich um und sehe meine beste Freundin auf ihrer Veranda auf und ab hüpfen. Eine Rundung, so groß wie ein Basketball, wölbt sich unter ihrem Shirt, und ihre dunklen Haare sind zu einem unordentlichen Knoten hochgesteckt. Da sie im fünften Monat schwanger ist, hätte ich erwartet, dass sie weniger Energie hat, aber June ist wie immer voller Elan.
Seit unserem Abschluss versucht sie, mich zu überreden, hierherzuziehen, aber das hat nie in meinen Plan gepasst. Ich wollte mein Geschäft aufbauen, heiraten und Kinder bekommen. Alles war sorgfältig geplant, und für spontane Lebensveränderungen blieb kein Platz.
Langsam richte ich mich auf, öffne die Tür und strecke mich, meine Muskeln protestieren. »Du siehst aus, als könnte es jeden Moment losgehen.«
June hat die perfekte Figur und vermutlich nicht einen Dehnungsstre