Der Duft und das Aroma von frisch zubereiteten Waffeln stiegen direkt beim Betreten der Wohnung in meine Nase. Butter und Vanille. Um sicher zu gehen stellte ich mich zu Wilma, die das Waffeleisen gerade mit einer neuen Portion befüllte. Um ganz sicher zu gehen, dass es nicht doch nur Kristinas Parfum war, das den Raum erfüllte. So, oder zumindest so ähnlich roch ihr Parfum. Direkt hatte ich die Assoziation im Kopf – zum Anbeissen lecker. Michelle stand am Herd, kochte in einem kleinen Topf genau eine in Würfel geschnittene Möhre und eine Kartoffel in wenig Wasser weich. „Das wird für unser kleines Mädchen. Heute gibt es mal einen Brei aus beidem. Da ist dann bestimmt etwas bei was sie besonders mag“.
Torid sass in ihrem Hochstuhl daneben, schleuderte einen Holzlöffel in ihrer Hand haltend wild umher. Liess ihn immer mal wieder auf das kleine Tablett, das zu ihrem Sitz gehörte, heruntersausen. Sabberte ein wenig. Entweder weil sie ahnte, dass das was Michelle da gerade zubereitete für sie sein würde. Oder es sich wünschte. Konnte sie das schon einordnen? Dass es in Kürze etwas zu essen gab? Für sie? Wahrscheinlich war es aber eher so, dass sie sich einfach freute dabei zu sein. Egal wobei.
Um sie – alle drei – bei ihren Arbeiten nicht weiter zu stören, oder gar blöd im Weg zu stehen, machte ich mich daran den Tisch mit Geschirr einzudecken. Kristina brachte einiges an süssem Aufstrich, verteilte Kaffeetassen. Ihre Wangen waren vom Hundespaziergang noch sehr durchblutet. Sie strahlte. Wartete erst gar nicht meine Frage ab, sondern gab mir direkt die Antwort. „Das tut mir so gut, bei euch zu sein. Ihr tut mir gut. Schade nur, dass das Wochenende bald schon wieder vorbei ist. Nach dem Kaffee mache ich noch eine Sitzung mit Ingrid. Auch das bringt mich echt nach vorne“. Sie lächelte. „Echt, fast wie ein Kuraufenthalt ist das für mich. In der besten Klinik die man … die ich mir wünschen kann“.
Nicht nur ihre Worte spiegelten ihr Wohlbefinden wider. Eine enorm positive Ausstrahlung – Kristina schien mit sich selbst im Einklang, fühlte sich sichtlich in der momentanen Situation wohl, war voller Selbstvertrauen, Akzeptanz und Begeisterung. Ihre Augen leuchteten, ihre Stimme war ausdrucksvoll und gleichzeitig abwechslungsreich, facettenreich im Klang. Sie hatte diese besondere Ausstrahlung, die den Raum sofort erhellte. Ihre Lebensfreude und ihr Glück waren ansteckend. „Denk‘ nicht daran, dass das Wochenende bald vorbei ist, denk‘ lieber daran wie schön es noch ist, bis es denn dann Wochenanfang ist. Nimm das mit was du hast, was du erlebst“ legte ich einen Arm über ihre Schulter. „Freut‘ mich, dass es dir so gut geht“.
Ingrid war erst zu sich gegangen, hatte sich Klamotten zum Wechseln geholt, ging jetzt ins Badezimmer. „Ich dusch‘ mich schnell“. Willem rückte sich einen Stuhl zurecht. Schaute sich an, was Wilma, neben den frischen Waffeln, auftrug. „Een echte hollandse koffietafel“ schmunzelte er sichtlich erfreut. Brot, Wurst, Käse, süße Beläge, Milch, Orangensaft und Wasser. Kaffee und Tee komplettierten das Sortiment. Eine bessere Auswahl würde es in keinem Hotel geben.
Michelle bat darum Torid, samt Hochstuhl, an den Esstisch zu bringen. Zermatschte die Kartoffel und die Möhre mit etwas Molke, setzte sich neben Torid. Deren Aufmerksamkeit jetzt direkt der Pampe galt. Das auch mit freudigem „Ba Ba Ba“ und wedeln mit ihrem Hornlöffelchen zum Ausdruck brachte. Schon ab dem ersten Löffelchen das Michelle an sie verfütterte war ich dermassen begeistert wie sie den Brei, ohnehin schon völlig pampig, weiter in ihrem Mund zermanschte, wie sich d