1. KAPITEL
„Sherri, würdest du mir die Ehre erweisen und heute mit mir in meinem Club zu Abend essen?“
Sherri Griffin war siebenundzwanzig Jahre alt und hatte noch nie in ihrem Leben Kopfschmerzen gehabt. Bis sie vor Kurzem die Stelle als Produzentin und Programmdirektorin bei WLCK, einem Radiosender in Key West, angetreten hatte. Dort hatte sie Terrence Jefferies kennengelernt, einen ehemaligen NFL-Spieler der Miami Dolphins, der nun eine Sportsendung moderierte.
Außerdem gehörte ihm der Club Hurricane, ein beliebter Nachtclub auf den Keys, in dem viele Prominente verkehrten. Sherri hatte gehört, dass Terrence zu Beginn seiner Profi-Football-Karriere von den Sportkommentatoren wegen seiner oft ruppigen Art den Spitznamen „Heiliger Schrecken“ erhalten hatte. Abgesehen von Mean Joe Greene hatte es nie einen anderen Defensive Tackle gegeben, der so respektiert und gefürchtet wurde. Wenn es aber darum ging, Frauen zu erobern, verfolgte Terrence eine ganz andere Strategie. Statt einschüchternd oder mürrisch zu sein, gab er sich lässig und charmant. Und er ließ nie locker.
Außerdem sah er verdammt gut aus.
Sherri atmete tief durch und wappnete sich, bevor sie von dem Dokument auf ihrem Schreibtisch aufblickte und Terrence ansah. Sie würde ihm heute die gleiche Antwort geben wie am Tag zuvor, am Tag davor und in den vergangenen Wochen. Es brauchte mehr als ein hübsches Gesicht, breite Schultern und einen knackigen Hintern, um sie umzustimmen. Allerdings musste sie zugeben, dass Muskelshirt und Jeans an einem durchtrainierten Männerkörper durchaus etwas für sich hatten.
„Danke für die Einladung, aber ich habe zu tun“, antwortete sie.
Er lächelte. Sein Anblick schärfte ihre Sinne … als seien diese in Bezug auf ihn nicht schon geschärft genug. „Eines Tages werde ich dir nach Hause folgen, nur um zu sehen, wie du deine Abende verbringst“, erwiderte er mit tiefer, kehliger Stimme.
Auf jeden Fall ohne dich, dachte sie und fragte sich, ob es nicht ein Fehler gewesen war, ihm aus dem Weg zu gehen. Ihre beste Freundin Kimani Cannon behauptete, dass jede normale Frau einer Einladung des Heiligen Schreckens folgen und direkt ins Ziel laufen würde, statt wie Sherri seine Annäherungsversuche im Keim zu ersticken. In Kims Augen war der Mann absolut umwerfend und unglaublich sexy. Widerstrebend musste Sherri zugeben, dass Kim recht hatte.
Aber Terrence war auch ein berüchtigter Frauenheld, und sein Ruf folgte ihm überall hin. Sherri war noch keine Woche beim Sender, als die Nachricht von seiner Trennung von einer wohlhabenden Prominenten die Titelseite desKey West Citizen zierte.
„Sherri?“
Sie schenkte ihm wieder ihre Aufmerksamkeit und wünschte, er würde den sinnlichen Unterton unterdrücken, wenn er ihren Namen aussprach. Denn dann hörte sie ihn immer in ihren Träumen. Und sie hatte schon einige Male von diesem Mann geträumt. Aber das hatte nichts zu bedeuten. Der Mann war umwerfend und verdammt sexy, und sie war schließlich auch nur eine Frau.
Sie legte die Unterlagen auf den Schreibtisch und begegnete wieder seinem Blick. „Wie ich meine Abende verbringe, geht dich nichts an, Terrence.“
Er lächelte erneut. Beim Anblick des Grübchens an seiner rechten Wange lief Sherri ein lustvoller Schauer über den Rücken, den sie zu ignorieren versuchte. Sie seufzte. Der Mann ging ihr langsam unter die Haut, aber sie war entschlossen, ihn auf Distanz zu halten. Für ihn war das alles nur ein Spiel, um sie ins Bett zu kriegen, doch sie würde ihn auf keine