2. KAPITEL
Imogen
„Was meinst du mit ›großartig‹?“ Ajax King hatte seine betörend blauen Augen zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen, und seine tiefe, raue Stimme klang verärgert.
Seltsam. Eigentlich hätte man doch annehmen können, dass er glücklich darüber sein würde, wenn ich ohne viel Ärger und Geschrei mit ihm ging.
Offenbar war er es aber nicht.
Andererseits hatte ich nicht die Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, ob er verärgert war oder nicht. Mir war jedoch bewusst, dass endlich – endlich! – die Gelegenheit gekommen war, auf die ich seit mehr als zwei Jahren gewartet hatte.
Die Gelegenheit, von meinem verdammten Vater wegzukommen.
Mein Herz raste, und ich spürte den Adrenalinstoß, der mich durchströmte.
„Dafür ist jetzt keine Zeit“, sagte ich eilig und neigte den Kopf zur Seite, um an seiner riesigen Gestalt vorbei zur Tür zu blicken. „Dads andere Jungs werden merken, dass ich nicht zurückgekehrt bin, und mich suchen. Wenn wir gehen wollen, dann sollten wir es jetzt tun.“
„Jetzt warte mal eine verdammte Minute …“
Doch ich hatte keine verdammte Minute.
Ich griff nach seiner Hand und zog ihn zur Tür. Oder zumindest versuchte ich es. Etwas schwierig, wenn er sich nicht ziehen ließ.
Verdammt.
Ich drehte mich zu ihm, und langsam mischte sich Furcht in meine Aufregung. „Bitte! Wenn du mich entführen willst, dann musst du es jetzt machen. Komm schon!“ Erneut zog ich an seiner Hand.
Er rührte sich nicht, nagelte mich nur mit seinem stahlharten Blick fest. „Du willst tatsächlich, dass ich dich entführe?“
Echt jetzt? War das der richtige Moment, mir blöde Fragen zu stellen?
„Würde ich dich sonst darum bitten?“ Ich zog wieder an seiner Hand. „Jetzt komm endlich.“
Doch es war so, als würde man versuchen, einen Berg zu bewegen. Der verfluchte Mensch rührte sich einfach nicht.
Meine Angst wurde stärker. Wenn wir jetzt nicht gehen würden, dann käme der Rest meiner Bodyguards und würde mich