: Manfred Hoffmann
: Hasardeure der Wildnis
: Books on Demand
: 9783769345155
: Abenteuer in Übersee
: 1
: CHF 8.70
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 176
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Anne und Paul führen ein ruhiges Leben wie unzählige andere auch. Als Pauls Firma ihn jedoch zum Entsetzen seiner Frau nach Kolumbien schickt, soll sich das drastisch ändern. Durch Zufall gerät er in die tropische Wildnis der Llanos, des einsamen Tieflandes im Osten Kolumbiens. Dort erlebt er Bedrohung und Gewalt, aber auch Verführung, Leidenschaft und Freiheit. Begeistert nutzt er fortan jede Gelegenheit, dorthin zurückzukehren. Aus Neugier und in Sorge, ihn andernfalls zu verlieren, beschließt Anne ihn bei der nächsten Reise zu begleiten. Zu Pauls großer Überraschung ist auch sie von der grenzenlosen Freiheit der Wildnis fasziniert. Ungeahnte Sehnsüchte erwachen in ihr. Von Guerilleros, Giftschlangen oder mörderischem Gesindel lässt sie sich nicht beeindrucken. Hilflos verfolgt Paul die atemberaubende Verwandlung seiner einst biederen Ehefrau in eine Hasardeurin. Doch da ist auch noch die betörende Kolumbianerin Maria mit ihrer Schenke im Nirgendwo ...

Manfred Hoffmann. Geboren 1950 in Berlin. Als Seeoffizier der Bundesmarine, Freelancer in der außenpolitischen Redaktion des ZDF, weltweit eingesetzter Rechtsanwalt und Troubleshooter für einen Industriekonzern sowie fast dreißig Jahre in offizieller Mission für die deutsche Außenwirtschaftsförderung an wechselnden Orten in Lateinamerika und Asien stationiert, steht er für die Nomaden unserer Zeit. Seine Aufgaben, Reisen und Recherchen führten ihn an ungewöhnliche Plätze und ließen ihn zahllose, ausgefallene Schicksale miterleben. Inspiriert von seinen Begegnungen und Erlebnissen widmet er sich nunmehr fiktiven Geschichten, die in jenen Weltgegenden spielen, in denen er so viele Jahre verbracht hat. Er lebt heute in Berlin und Spanien, ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Schrecken


Rüttelnd und schwankend folgt der Geländewagen der endlosen Piste durch die einsame tropische Wildnis. Geschickt lenkt ihn Alfonso über Bodenwellen, an Löchern, Termitenhügeln und anderen Hindernissen vorbei. Konzentriert. Schweigend. Paul kämpft auf dem Beifahrersitz vergeblich mit der Müdigkeit. Das monotone Motorgeräusch hat ihn gerade fest einschlafen lassen, als Alfonso ganz plötzlich stoppt. Paul schreckt wieder hoch. Als er die Augen öffnet, glaubt er immer noch zu träumen. Ein Mann mit wirrem Bart und einer langen Narbe im Gesicht blickt ihn durch die Scheibe des Autofensters finster an. Mehrere bewaffnete junge Männer umringen das Fahrzeug. „Ein Retén, eine Straßenkontrolle. Mal sehen, was die von uns wollen.“ Alfonso sieht sich entnervt um. Die Männer tragen zerschlissene Uniformen. Höchst unmilitärisch haben manche Gummistiefel, andere uralte Sportschuhe an. Auch die Kopfbedeckungen variieren offenbar nach persönlichem Geschmack jedes einzelnen von olivfarbigem Tarnhut bis zur Baseballkappe. Ihre Gesichter wirken hart und verschlossen. „Die sind wohl eher von der Guerilla als vom Militär“, murmelt Alfonso nun deutlich besorgter. „In jedem Fall ist mit denen nicht zu spaßen.“ Paul weiß nicht, ob Alfonso Selbstgespräche führt, oder ihn leise warnen will.

Der harsche Ton einer schneidenden Stimme macht jedoch jede Warnung, die Männer ernst zu nehmen, überflüssig. „Stell den Motor ab und steig aus.“ Gehorsam tut Alfonso, wie ihm befohlen. Totenblass stellt sich Paul zu ihm. Drei der Uniformierten überpr