: Wolf S. Dietrich
: Friesisches Gift Kommissarin Bernstein ermittelt auf Langeoog
: beTHRILLED
: 9783751785006
: Kommissarin Bernstein
: 1
: CHF 4.40
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Tödliches Treibgut - ein neuer Fall für Rieke Bernstein!

Tre bgut ist auf Langeoog nichts Besonderes. Eines Tages jedoch machen drei Freunde am Strand der Insel einen ungewöhnlichen Fund: mehrere Päckchen, klein und gut verschweißt. Als Langeooger kennen sie die Tradition: Treibgut gehört demjenigen, der es findet. Also behalten sie die Pakete. Als sich herausstellt, dass die Nordsee ihnen eine große Menge Drogen vor die Füße gespült hat, treffen sie eine verhängnisvolle Entscheidung: Statt zur Polizei zu gehen, wollen sie ihren Fund zu Geld machen. Doch das hat Folgen. Tödliche Folgen. Und ruft Kommissarin Rieke Bernstein vom LKA auf den Plan.

Nirgendwo wird so spannend gestorben wie im Norden. Beste Krimiunterhaltung für alle Fans von Klaus-Peter Wolf.

Band 1:Friesische Rache
Band 2:Friesisches Gold
Band 3:Friesisches Gift

eBook von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



<p>Wolf S. Dietrich studierte Germanistik und Theologie und war als Lehrer tätig. Weitere berufliche Stationen bildeten die eines Wissenschaftlichen Mitarbeiters an der Universität Göttingen und die des Didaktischen Leiters einer Gesamtschule. Heute lebt und arbeitet er als freier Autor in Göttingen und an der Nordsee. Wolf S. Dietrich ist Mitglied im Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur. Weitere Informationen finden Sie auf www.nordsee-krimi.de.</p&g ;

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2018


»Was willst du auf der Insel?« Hannah Holthusen verschränkte die Hände hinter dem Kopf und lehnte sich zurück. Aufmerksam betrachtete sie den jungen Volontär, der ihr gerade von der Schönheit Langeoogs vorgeschwärmt hatte. Sie saß an ihrem Schreibtisch, er stand vor ihr und zappelte herum wie ein aufgeregtes Kind.

Florian Andresen war noch keine zwei Wochen in der Redaktion, hatte aber schon fast alle Herzen erobert. Nur nicht das des Chefredakteurs, der vom jugendlichen Elan des Volontärs irritiert war. Zum einen behagte ihm die Sprache nicht, in der sich der Nachwuchs-Journalist ausdrückte, zum anderen war er von den Themenvorschlägen genervt, die Florian fast täglich in die Redaktionskonferenz rülpste, wie der Chef einmal säuerlich angemerkt hatte. Hannah dagegen gefiel seine unbekümmerte Art. Florian war groß und schlank, hatte ein hübsches Gesicht und trug eine wild wuchernde weißblonde Mähne. Obwohl er mit vierundzwanzig Jahren älter war, als sie ihn bei der ersten Begegnung geschätzt hatte, hätte er ihr Sohn sein können. Er wirkte wie siebzehn, aber das lag möglicherweise an Hannahs Unfähigkeit, deutlich jüngere Menschen altersmäßig richtig einzuschätzen.

Florian hob eine Hand mit ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger. »Zwei coole Themen«, verkündete er strahlend. »Vielleicht findet sich ein drittes. Dafür lohnt sich die Reise allemal, meinst du nicht? Erstens gibt es eine gewaltige Sandaufspülung – mehr als eine halbe Million Kubikmeter Sand werden aus dem Meer an den Strand gespült. Küstenschutzmaßnahme. Da kommen kilometerlange Rohrleitungen zum Einsatz. Und schweres Gerät: Schaufellader, Bagger, Bulldozer und so’n Zeug. Das gibt schon mal imposante Bilder. Zweitens fehlt auf der Insel Wohnraum. Geldsäcke vom Festland zahlen astronomische Preise für Eigentumswohnungen. Eine halbe Million für fünfzig Quadratmeter, das kann sich kein Insulaner leisten. Familiengründung kannst du vergessen. Hotels, Restaurants und Geschäfte kriegen kein Personal, weil es für die Leute keinen bezahlbaren Wohnraum gibt. Wenn das so weitergeht, können eines Tages nur noch Camper die Insel besuchen.«

»Wieso Camper?«, fragte Hannah, obwohl sie die Antwort ahnte.

Florian hielt in seinen Bewegungen inne und breitete die Arme aus. »Ist doch klar. Wenn die Gastronomie im Arsch ist und du nichts kaufen kannst, musst du morgens deine Frühstücksbrötchen selber backen, mittags Ravioli aus der Dose essen und abends in die mitgebrachte Knackwurst beißen.«

Hannah lächelte. »Und du willst den kulinarischen und gastgewerblichen Niedergang der Insel verhindern?«

»Genau.« Der Volontär nickte ernsthaft. »Man muss die Leute aufrütteln, den Immobilienhaien das Handwerk legen, das Ruder herumreißen.«

»Aber warum auf Langeoog? Gilt das, was du gesagt hast, nicht für alle Ostfriesischen Inseln? Borkum, Juist, Norderney, Spiekeroog …«

»Natürlich. Und nicht nur für die. Auch für die Nordfriesischen. Auf Sylt zum Beispiel –«

»Okay.« Hannah hob abwehrend die Hände. »Du kannst nicht die ganze Welt retten. Hab schon verstanden, Langeoog ist nur ein Beispiel. Und nun soll ich dafür sorgen, dass dir der Chef die Reisekosten genehmigt?«

»Ich brauche nicht viel. Fahrkarten für die Bahn nach Esens, für den Bus nach Bensersiel und für die Fähre nach Langeoog. Und natürlich zurück.«

»Und wo willst du übernachten?«, fragte Hannah skeptisch. »Die Inseln sind nicht gerade billig. Wir haben Saison. Da sind Unterkünfte erst recht teuer.«

Florian zuckte mit den Schultern. »Jugendherberge. Oder irgendwo bei Leuten. Ich komm schon unter.«

»Daran zweifle ich nicht.« Hannah schmunzelte. »Reichen dir dre