2. KAPITEL
Einen Monat später
Als Adam am Montag nach dem langen Feiertagswochenende des Unabhängigkeitstags um acht Uhr ins Büro kam, fühlte er sich alles andere als erholt. Die letzten achtundvierzig Stunden waren so stressig gewesen, dass er sich nun mit einer Migräne herumplagte, die sich hartnäckig zwischen seinen Schläfen festgesetzt hatte.
Die ganze Misere hatte am frühen Samstagmorgen angefangen, als er sich mit Zane deMarco und Cade Landry zum Squash getroffen hatte. Die kleine Sporteinheit sollte aber nicht der Entspannung dienen, sondern war geschäftlich motiviert gewesen. Denn die Recherche des von Adam engagierten Privatdetektivs hatte ergeben, dass die beiden Geschäftsmänner seine größten Konkurrenten im Kampf um die Übernahme des Helberg-Konzerns waren.
Zane deMarco, ein Geschäftsmann aus den Hamptons, war Adams Schulfreund aus Cambridge-Zeiten. Ein Finanzinvestor, der im privaten Umgang entspannt wirkte, bei Konzernübernahmen aber zur gefürchtetenHeuschrecke mutierte. Cade Landry stammte aus Louisiana und hatte sich innerhalb eines Jahrzehnts vom einfachen Bauarbeiter zum Projektentwickler hochgearbeitet. Cade und Adam hatten sich kennengelernt, kurz nachdem er von London nach New York gekommen war.
Die drei Männer trafen sich regelmäßig zu erbitterten Squash-Matches. Und manchmal liefen sie sich auf irgendwelchen Benefiz-Veranstaltungen über den Weg. Geschäftlich hatten sie sich bisher allerdings in verschiedenen Sphären bewegt.
Bis jetzt.
Der Privatdetektiv hatte herausgefunden, dass deMarco und Landry für den rasanten Preisanstieg der Helberg-Aktien verantwortlich waren. Adam hatte sie beim gemeinsamen Saunagang darauf angesprochen. Und ernüchtert feststellen müssen, dass keiner der beiden Männer bereit war, seine Übernahmeabsichten aufzugeben.
„Keine Chance“, hatte Zane versichert.
Und auch Cade hatte den Kopf geschüttelt. „Kommt nicht infrage. So eine einmalige Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen.“
Adam konnte es ihnen nicht einmal verübeln. Das Helberg-Portfolio überzeugte schließlich nicht nur durch Preis, sondern auch durch Vielfältigkeit. Und bei solch einem Angebot wurde nun mal jeder gewiefte Finanzhai hellhörig.
Doch bevor er sich mit der Tatsache auseinandersetzen konnte, dass dadurch eine nahezu unlösbare Pattsituation zwischen ihnen entstanden war, hatte Cade schon mit der nächsten Hiobsbotschaft aufgewartet.
„Wir drei kommen gerade ganz groß raus:Die One-Date-Wonder. Eine anrührende Reportage über drei Milliardäre, die angeblich Bindungsangst haben, weil sie sich nie länger als eine Nacht mit einer Frau einlassen. Auf der Homepage des Magazins wurde sogar ein Zähler für unsere Dates eingerichtet! Sie zählen alle Frauen, mit denen wir bis Labour Day ausgehen!“
Adam war sofort klar gewesen, dass diese Art von unangenehmer Publicity weitreichende Folgen haben konnte, wenn sie nicht sofort etwas dagegen unternahmen. Zwar waren fünfundneunzig Prozent seiner Dates rein geschäftliche Verabredungen, die dazu dienten, die Produkte seiner Firmen zu bewerben. Aber die Klatschpresse zog es vor, jede seine