: Jules Verne
: Thomas Ostwald
: Eine Idee des Doktor Ox Meister Zacharius und andere Erzählungen
: epubli
: 9783819052880
: 1
: CHF 6,10
:
: Erzählende Literatur
: German
: 291
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die humorvolle Erzählung um ein verschlafenes Nest und einen ideenreichen Erfinder ist eine Ausnahme im Werk Vernes. Auch die anderen, hier enthaltenen Erzählungen sind anders - Meister Zacharius, der unheimliche Uhrmacher, die skurrile Geschichte einer Ballonfahrt oder die abenteuerliche Geschichte einer Überwinterung im Eis zeigen die Vielseitigkeit des Autors, der allgemein als 'Erfinder der Science fiction' bezeichnet wird - dabei bieten seine Werke viel mehr. Bruder Paul Verne ist mit seiner abenteuerlichen Mont-Blanc-Besteigung ebenfalls hier vertreten.

Jules Verne schrieb zahlreiche Reiseromane und gilt allgemein als Erfinder der Sciene fiction-Literatur

In dem Augenblick, als die Spitze der Kolonne die Mauern Quiquendones verlassen wollte, eilte ihnen laut schreiend ein Mann entgegen: »Zurück! Zurück! Tut Euern Narrenstreichen Einhalt!«, rief er. »Kommt wieder zu Euch; ich will den Hahn schließen! Ihr seid ja nicht blutdürstig und grausam, sondern gutmütige, friedliche Bürger! Nur mein Herr, der Doktor Ox, ist schuld daran, dass Ihr in diesen Zustand der Wut geraten seid; es ist alles nur ein Experiment, das er unter dem Vorwand, eine Beleuchtung mit Oxyhydrogengas zu schaffen, mit Euch angestellt hat. Er hatte die Luft gesättigt . . .«

Der Famulus war außer sich; er wollte noch weiter sprechen, aber in demselben Augenblick, als das Geheimnis des Doktor Ox über seine Lippen kommen sollte, stürzte sein Herr in unbeschreiblichem Zorn auf den unglücklichen Ygen zu und schloss ihm den Mund mit Faustschlägen. Es entwickelte sich eine Schlacht; der Bürgermeister, Rat Niklausse und die Notabeln der Stadt waren, als sie Ygen sahen, stehen geblieben, jetzt aber stürmten sie, von Erbitterung überwältigt, auf die beiden Fremden ein, ohne auf einen der beiden zu hören.

Doktor Ox und sein Famulus wurden erbärmlich zerschlagen und zerzaust und sollten soeben auf Befehl des Bürgermeisters van Tricasse in das Arrestlokal abgeführt werden, als . . .

 

 

 

 

Fünfzehntes Kapitel, in dem endlich die Lösung erfolgt.

. . . als plötzlich unter furchtbarem Donner eine Explosion erfolgte. Die ganze Atmosphäre in und um Quiquendone schien plötzlich in Feuer zu stehen, und eine Flamme von wahrhaft phänomenaler Intensität und Lebhaftigkeit stieg wie ein Meteor bis zum Himmel empor. Wäre es Nacht gewesen, man hätte den Brand bis auf eine Entfernung von zehn Stunden bemerken können.

Das ganze Heer der Quiquendonianer lag auf dem Boden wie eine Schar Kapuzinermönche . . . Glücklicherweise jedoch fiel niemand der Explosion zum Opfer; nur hie und da waren einige kleine Schrammen und geringe Verletzungen zu beklagen. Dem Konditor, der zufällig nicht vom Pferd gefallen war, wurde sein Federbusch arg versengt, sonst kam er jedoch ohne Wunde davon.

Was war geschehen?

Ob nun während der Abwesenheit des Doktors und seines Gehilfen irgendeine Unvorsichtigkeit begangen sein musste, oder was sonst die Ursache gewesen – kurz, man erfuhr bald, dass die ganze Gasanstalt in die Luft geflogen war. Man wusste nicht, wie oder weshalb eine Verbindung zwischen dem Reservoir, welches das Oxygen enthielt, und dem Hydrogenbehälter eingetreten war, aber aus der Vereinigung der beiden Gase hatte sich eine detonierende Mischung gebildet, und an diese war jedenfalls ein zündender Funke geraten.

Durch diese Katastrophe trat eine absolute Änderung ein – als sich aber die Armee wieder aufrichtete und man sich nach den beiden Übeltätern umsah, waren Doktor Ox sowohl als sein Famulus Ygen verschwunden.

 

Sechzehntes Kapitel, in dem der intelligente Leser sieht, dass er, trotz aller Vorsichtsmaßregeln des Verfassers, recht geraten hatte.

Durch die E