Kos entdecken
Die Insel des Hippokrates
Seit vielen Jahrhunderten zieht Kos Besucher aus aller Herren Länder an. Einst kamen die Gäste vor allem wegen des guten Weins und der legendären Heilanstalten der Schüler des Hippokrates, später waren es die Römer, Johanniter, Osmanen und Italiener, die die strategische Lage der Insel im letzten Winkel Europas vor der heutigen türkischen Küste zu schätzen wussten. Ob sie damals wohl die zahlreichen Schönheiten des Eilands im Blick hatten? Heute jedenfalls präsentiert sich die Hauptinsel des nördlichen Dodekanes in all ihrer Pracht: Einzigartige Strände, heiße Quellen, hohe Berge, Wälder und Feuchtgebiete ziehen Naturbegeisterte an. Das angenehme Klima sorgt dafür, dass Kos etwa die Hälfte des Jahres ein wunderbares Reiseziel für Badeurlauber ist. Wer nicht nur am Strand liegen möchte, schnappt sich einen Drahtesel – für Radfahrer herrschen ideale Bedingungen vor. Auch Wanderer kommen voll auf ihre Kosten.
Wem das noch nicht genug ist, der steigt auf eine Fähre oder ein Ausflugsboot und besucht die Nachbarinseln: das mystische Nísiros mit seiner mondgleichen Kraterlandschaft, das beschauliche Psérimos oder die Schwammtaucherinsel Kálimnos. Und auch die Türkei ist nicht weit: Das geschäftige Bodrum mit seinem Basar, den Resten des legendären Mausoleums von Halikarnassos und der imposanten Hafenfestung versprüht orientalischen Charme. Langweilig wird ein Urlaub auf Kos also garantiert nicht. Kalós orísate – herzlich willkommen! Ich nehme Sie gern mit auf eine Reise zu meinen Lieblingsorten …
Kos im Überblick
Kos ist Teil desDodekanes, einer aus zwölf Eilanden bestehenden Inselgruppe in der südöstlichenÄgäis vor der türkischen Küste. Neben Kos zählen Rhódos, Kárpathos, Kálimnos, Astipálea, Léros, Kásos, Sími, Tílos, Nísiros, Pátmos, Chálki, Lipsí, Megísti und Agathonísi zu dem Archipel, das bis 2010 eine eigene Präfektur bildete und seitdem von einer Behörde in Piräus verwaltet wird.
Die Insel Kos hat dieForm eines Fischs mit deutlich sichtbarer Schwanzflosse. Sie liegt imGolf von Gökova, nur einen Katzensprung von der türkischen Küste entfernt – an einigen Punkten sind es nur fünf Kilometer. „Eingerahmt“ wird Kos dabei von den türkischen Halbinseln Bodrum und Datça. Aufgrund ihrer Geschichte und der Nähe zur Türkei ist trotz aller Animositäten zwischen den beiden Nachbarn in einigen Orten noch immer eineosmanische bzw. türkische Prägung spürbar, beispielsweise in Kos-Stadt, wo sich mehrere (ehemalige) Moscheen befinden, und im kleinen Dörfchen Platáni {22}.
Kos lässt sich grob infünf Regionen unterteilen, die alle ihren eigenen Charakter besitzen und für eine so kleine Insel eine erstaunliche Vielfalt aufweisen:
Kos-Stadt (–>) ist das wirtschaftliche, kulturelle und politisch-administrative Zentrum des Eilands und stellt mit gut 21.000 Bewohnern fast zwei Drittel der Inselbevölkerung. Hier laufen in puncto Fährverkehr die meisten Fäden zusammen, unzählige Lokale und Geschäfte laden zu Unterhaltung und Shopping ein. Gleichzeitig ist Kos-Stadt der einzige Ort der Insel, der wirklich als Stadt bezeichnet werden kann. Hier und in der näheren Umgebung befinden sich auch die meistenantiken Stätten der Insel, allen voran das Asklepieion {24}.
DerInselnorden (–>) mit denBadeorten Tigáki {25}, Marmári {26} und Mastichári {27} ist punktuell recht dicht besiedelt und glänzt mit traumhaften Stränden, wobei man auch voneinem einzigen langen Sandstrand sprechen könnte, der sich beinahe über die gesamte Nordküste erstreckt. Die meisten Touristen beziehen hier ihre Unterkunft. Es mangelt an nichts, was das Besucherherz begehrt, wenngleich viele Dörfer inzwischen zu modernen Bettenburgen mutiert sind und nicht mehr den dörflichen Charme versprühen, den so mancher Reisende hier vielleicht noch sucht.
Den Hauch des Ursprünglichen k