Eine markante »Seelenlandschaft« in Deutschland ist zweifelsohne der Teutoburger Wald, aber es hat lange gedauert, bis ich mich wirklich für diese Gegend erwärmen konnte. Sie steht exemplarisch für die unheilvolle Verflechtung deutscher Landschaften mit nationalistischen Ideologien, was bereits das berühmte Hermannsdenkmal in der Nähe von Detmold veranschaulicht. Auch wenn es an den durchaus berechtigten Befreiungskampf germanischer Stämme gegen römische Legionen im Jahre 9 nach Christus erinnert, stieß es mich immer durch seine auftrumpfende Monumentalität ab, ähnlich wie das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig oder das Kyffhäuserdenkmal in Thüringen. Auch das Hermannsdenkmal verkörpert eine mir eher unangenehme Eigenschaft der Deutschen, ihren Hang zu nationaler Kraftmeierei und übertriebener Heldenverehrung, die ja auch in der Nazi-Architektur von Albert Speer oder in den Skulpturen von Arno Breker ihren Niederschlag fand. Riesig müssen diese steinernen »Tempel« immer sein und für alle Ewigkeit in den monumentalen Stein gehauen, mit einer Auss