: Alice Auersperg
: Der Erfindergeist der Tiere Werkzeuge, Ideen und Innovationen
: Christian Brandstätter Verlag
: 9783710608889
: 1
: CHF 18.60
:
: Natur und Gesellschaft: Allgemeines, Nachschlagewerke
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Tiere folgen nur ihren Instinkten und können höchstens ein paar angelernte Arbeitsschritte ausführen? Weit gefehlt! Sie können so viel mehr, als wir geahnt haben! Von Blaumeisen, die Milchflaschen knacken, bis zu Kakadus, die mehrstufige Werkzeuge herstellen: Die Kognitionsbiologin Alice Auersperg gibt uns einzigartige Einblicke in die faszinierende Welt der Kreativität und des Erfindergeists der Tierwelt. Denn wir Menschen sind nicht einzigartig in unserer Fähigkeit, Neues zu schaffen und Probleme zu lösen. Auerspergs überraschende, auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Entdeckungsreise schenkt uns ein tieferes Verständnis tierischer Intelligenz und einen neuen Blick auf die Entwicklung der menschlichen Kognition. Entdecken wir, wie nah uns Tiere wirklich sind, und lassen wir uns von ihren Werkzeugkisten inspirieren!

Die Kognitionsbiologin Alice Auersperg ist Gründerin und Leiterin des Goffin-Labs am Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Sie forscht zu tierischer Intelligenz an Forschungsstätten und Zoos sowie im Freiland, aktuell vor allem mit Papageienvögeln, aber auch interdisziplinär mit Affen, Kindern und Robotern. Zuvor arbeitete sie u.a. an der Universität Edinburgh, der Universität Wien und an der Universität Oxford. Sie ist Mitglied der Jungen Akademie der O?AW.

Wozu Überhaupt intelligenz?


Ein Seehase hat mutmaßlich kein schlechtes Leben. Die Meeresschnecke, mit wissenschaftlichem Namen Aplysia, lebt am Meeresboden, ernährt sich vegetarisch von Algen und Tang und kann – ähnlich einem Tintenfisch – eine violette Tintenwolke erzeugen, um sich bei Gefahr unbemerkt aus dem Staub zu machen.

DieAplysia californica ist keine Unbekannte in der Wissenschaft. An ihr konnte gezeigt werden, dass und wie Lernen selbst bei sehr einfachen Weichtieren möglich ist – übrigens vom Exil-Österreicher Eric Kandel, der für seine Aplysia-Forschungen den Nobelpreis gewann. Dass die Aplysia zum Forschungsobjekt wurde, ist nicht verwunderlich: Ihr Nervensystem ist sehr einfach gebaut und vor allem derart groß (die Schnecke kann bis zu zwei Kilogramm auf die Waage bringen), dass sich an ihr neuronale Vorgänge teils auch ohne Mikroskop untersuchen lassen.

Kandel wies nach, dass auch die so einfachen Seehasen sich konditionieren lassen. Das heißt, s