: Julia Morgenthaler
: Leuchtende Horizonte Eine Weltreise zu den Geheimnissen des Glücks
: Goldegg Verlag GmbH
: 9783990604335
: 1
: CHF 8.70
:
: Reiseberichte, Reiseerzählungen
: German
: 200
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Zum Glück um die Welt: Lebe deinen Traum und verschiebe nichts auf später

Wenn der Wunsch nach Neuem größer ist, als die Freude an einer sicheren Karriere und liebgewonnen Routinen, ist es Zeit, diesem Impuls nachzugeben! Julia Morgenthaler wagte den Sprung ins Ungewisse und hat ihn nicht bereut - im Gegenteil. Ihr Reisebericht erzählt von Traumzielen, aber vor allem von Begegnungen mit Menschen, die sie ihre Version von Glück lehrten.

Ein Buch, das Mut macht, selbst Lebensentscheidungen zu überdenken und im Zweifel immer offen für Ungewöhnliches zu sein!

  • Was bedeutet glücklich sein? Internationale Glücksgeheimnisse, inspirierende Ideen und praktische Impulse
  • Reisebericht einer Weltenbummlerin: vier Kontinente, unzählige Abenteuer und Begegnungen
  • Hochwerti e Ausstattung: Bildergalerie, Karte und QR-Codes zu Reise-Videos von besonders emotionalen Erlebnissen
ber Umwege zum Glück und zu sich selbst finden

Julia Morgenthaler arbeitet 20 Jahre beim ZDF, bevor sie sich entscheidet, ihre Karriere beim Fernsehen an den Nagel zu hängen und ihrem Wunsch nach Veränderung nachzugeben. Von ihrer Umgebung wird das zunächst mit Unverständnis zur Kenntnis genommen. Doch auf ihren Reisen mit ihrem Ehemann, zuerst im Wohnmobil durch Skandinavien und dann mit Round-the-World-Ticket durch Tonga, Singapur, Neuseeland, West-USA und Costa Rica, findet sie weit mehr als erwartet: Sie trifft ganz unterschiedliche Menschen und lernt von ihnen wertvolle Tipps zum Glücklichsein. Ihr Buch 'Leuchtende Horizonte' ist mehr als ein Reisebericht - es ist ein beflügelnder Begleiter auf der Suche nach Glücksmomenten. Lass dich von der Vielfalt der Kulturen inspirieren und finde neue Perspektiven für ein erfüllteres Leben!



Julia Morgenthaler ist erfolgreiche Kinder- und Sachbuchautorin, Journalistin und Motivationstrainerin. Nach 20 Jahren Karriere steigt sie beim ZDF aus, um sich auf das größte Abenteuer ihres Lebens einzulassen: Eine Reise um die Welt. Gemeinsam mit ihrem Mann bereist die ehemalige Reise-Redakteurin und studierte Kommunikationswissenschaftler n mit einem Round-the-World-Ticket 4 Kontinente und erfüllt sich damit einen Herzenswunsch. Atemberaubende Erlebnisse in der Natur und in pulsierenden Städten sowie bewegende Begegnungen sind nicht das Einzige, das die erfolgreiche Autorin mitnimmt. Unterwegs interviewt sie zahlreiche Personen, die auf der ganzen Welt verstreut leben und befragt sie nach ihren Glücksgeheimnissen, die sie mit der Leserin teilt.

2.
Ausstieg aus dem ZDF


Entscheidung


Tränen laufen über mein Gesicht, tropfen von meinem Kinn auf die Unterlagen vor mir. Ich sitze vor dem Schreibtisch meines Chefs und spüre eine unangenehme Spannung. Unerwartet bin ich in die Enge geraten, an diesem 23. Februar 2016 im ZDF – an einem Morgen, der alles verändert.

Mein Chef hat eine Besprechung über Moderationstexte ohne Vorwarnung einen Tag vorgezogen, auf »sofort«. Ich habe nicht zum ersten Mal wie auf Knopfdruck alles stehen und liegen lassen, als er mich ad hoc in sein Büro zitiert. Aber dieses Mal fühlt es sich anders an.

Gleich zu Beginn des Gespräches stellt mein Chef mir Fragen, mit denen ich nicht gerechnet habe: »Frau Morgenthaler, ist etwas Schlimmes bei Ihnen privat passiert? Ist jemand krank oder gestorben? Ich mache mir Sorgen um Sie.«

Ich ringe um meine Fassung und verneine.

Mein Chef fügt hinzu, dass er sich nur auf diese Weise den schwerwiegenden Fehler erklären könne, den ich begangen hätte.

Mir bleibt die Luft weg. Für mich ist das der absolute Tiefpunkt meiner bis dahin 16-jährigen Fernsehkarriere. Größer könnten die Abwertung meiner Fähigkeiten und die Geringschätzung meiner Person kaum sein.

In diesem Moment verschiebt sich alles in mir. Es ist ein Punkt erreicht, an dem mir mein angesehener Job beim Fernsehen auf einmal nicht mehr so wichtig ist. Plötzlich ist mir jemand anderes wichtiger: ich! Wie ein Geistesblitz durchzuckt mich meine Intuition: »Lass dich nicht so behandeln. Steh zu dir selbst!« Meine innere Stimme spricht so laut zu mir, dass ich sie nicht überhören kann.

Ich trete aus meiner Opferrolle heraus und mache aus dem Tiefpunkt meiner Karriere im Handumdrehen einen Wendepunkt, der mir damals noch nicht bewusst ist. Es ist wie so oft im Leben – in den schwierigsten Momenten entfalten wir unsere größte Stärke.

Höflich, aber bestimmt widerspreche ich meinem Chef: »Ich glaube nicht, dass mir ein schwerwiegender Fehler unterlaufen ist. Ja, mir ist ein Fehler passiert, dazu stehe ich, das tut mir leid. Aber es ist ein kleiner Formfehler, der leicht korrigiert werden kann und keine gravierenden Folgen hat.«

Es geht um die Themen in einer Moderation, die erst eine Woche später aufgezeichnet wird. Im Intro, der 30-sekündigen Ankündigung der Beiträge zu Beginn der Sendung, hatte ich auf dem Papier die Reihenfolge vertauscht. Wie gewohnt hatte ich zuerst Beitrag eins, danach Beitrag zwei und dann Beitrag drei angekündigt, was wir bis dato immer so gehandhabt hatten. Die Anweisung meines Vorgesetzten in einer Sitzung ein paar Tage zuvor lautete jedoch, die Beiträge ab sofort in der Reihenfolge drei, zwei, eins anzukündigen.

Auf meinen Einwand reagiert mein Chef verständnislos. Er wirkt nicht gerade erfreut darüber, zumal ich seit Monaten um mehr Verantwortung bei der Ausübung meiner Aufgaben gebeten habe, die er stets eng kontrolliert. »Sie wagen es, mir zu widersprechen?«, fragt er und fügt hinzu, dass ich die Einzige in der Redaktion sei, der seine Kontrollen zu streng seien.

Meine Realität ist eine andere: Ich bin mir sicher, dass ich nicht die Einzige bin, die seinen Führungsstil als zu kontrollierend empfindet. Ich bin lediglich eine von wenigen, die dieses Thema vor einiger Zeit bei ihm angesprochen hat.

Nach einem unangenehmen, aber offenen Gespräch über Verantwortung und Kontrolle widmen wir uns schließlich dem eigentlichen Grund unseres Treffens: den Moderationstexten, die mein Chef wie üblich komplett umgeschrieben hat. Mehrere grammatikalische Fehler, die ihm dabei im Text unterlaufen sind, spreche ich in diesem Moment nicht an. Mir ist nicht danach, die Situation weiter zu verschärfen.

Wie jede unangenehme Lage im Leben geht auch diese Besprechung vorbei. Ich verlasse das Zimmer. Den Drang nach frischer Luft verspürend, schleiche ich mich an den Büros meiner Kolleginnen und Kollegen vorbei zum nahegelegenen Ententeich auf dem ZDF-Gelände. Natur hat mir schon immer gutgetan, um durchzuatmen, Abstand zu gewinnen und einen klaren Kopf zu bekommen.

Draußen weicht meine Fassungslosigkeit einer Wut, die sich langsam in eine Klarheit wandelt, wie ich sie selten zuvor erlebt habe. Ich treffe eine unwiderrufliche Entscheidung: Ich werde meine berufliche Situation verändern! Unter keinen Umständen lasse ich mich weiterhin derart abwerten. Weder von meinem Chef noch von einem anderen Menschen.

Und noch etwas wird mir in diesem Augenblick bewusst: Es liegt an mir, eine Veränderung herbeizuführen,