5.2 Strategisches Controlling gestalten, überwachen und weiterentwickeln
5.2.1 Unternehmensspezifische Perspektiven des Zielsystems
Innerhalb eines Zielsystems werden verschiedene Zielbeziehungen definiert:
- komplementäre Ziele (Ziele, die sich ergänzen, Beispiel: Umsatz und Gewinnsteigerung, bei gleicher Kostenstruktur)
- konkurrierende Ziele (Ziele, die nur schwer miteinander vereinbar sind, Beispiel: Reduzierung des Gesamtbudgets um 50.000€ und Erhöhung des Budgets für Digitalisierung um 10.000€)
- antinome Ziele (Ziele, die sich ausschließen, Beispiel: Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit und Streichen des Urlaubsgeldes)
- indifferente Ziele (Ziele, die unabhängig voneinander sind, Beispiel: Steigerung des Umsatzes und Einführung von Mitarbeiterparkplätzen)
Zielsysteme lassen sich ebenfalls über sogenannte Kennzahlensysteme darstellen. Die bekanntesten Systeme sind die DuPont-Pyramide und das ZVEI-Kennzahlensystem.
DuPont-Pyramide
Die DuPont-Pyramide ist ein Kennzahlensystem, bei dem der ROI (Return on Investment) an der oberen Stelle steht. In diesem System werden Veränderungen untersucht, die unmittelbaren Einfluss auf den ROI haben.
ZVEI-Kennzahlensystem
Bei dem ZVEI Kennzahlensystem (Zentralverband der Elektrotechnischen Industrie) handelt es sich um eine Weiterentwicklung der DuPont-Pyramide auf vier Sektoren, die, im Gegensatz zur DuPont-Pyramide, selbstständig und autark untersucht werden können. Veränderungen im Sektor I können vorgenommen und analysiert werden, ohne dass Veränderungen in den anderen Sektoren direkt stattfinden.
An der Spitze des ZVEI-Kennzahlensystems steht die Eigenkapitalrentabilität. In diesem Modell stehen zwei Analysen im Vordergrund, die Wachstumsanalyse (Volumen, Personal… werden anhand verschiedener Kennzahlen analysiert) und die Strukturanalyse (Basis ist das Geschäftsjahr).
5.2.2 Risiko- und Chancenmanagement als Bestandteil des strategischen Controllings
Kapitalgesellschaften, die an der Börse notiert sind, müssen in ihrem Jahresabschluss einen Lagebericht abgeben, um Risiken und Chancen der zukünftigen Periode darzustellen. Im Lagebericht wird eine Einschätzung der künftigen Entwicklung des Unternehmens abgegeben.
EineRisikoanalyse wird in drei Schritten eingeteilt:
- Schritt: Festlegung der Risikoursachen.
- Schritt: Genaue Spezifizierung der Risikoelemente.
- Schritt: Risikoeinschätzung.
Nach der Risikoanalyse erfolgt eineRisikoeinschätzung, die sich mit folgenden Fragen beschäftigt:
- Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass e