Scharf verführt - Die Nacht mit einem Fremden
Seit geschlagenen zehn Minuten versuchte ich nun schon, den Nachtportier davon zu überzeugen, mir endlich eine Zutrittskarte für Raffaels Zimmer zu geben.
Doch er schüttelte nur den Kopf. »Tut mir leid, das geht nicht.«
Seine Professionalität war ein deutliches Zeichen, dass ich nicht die Erste war, die ihn um einen derartigen Gefallen bat. Aber vielleicht war ich ja die Erste, der es gelang, ihn umzustimmen. Denn ich hatte mich ganz sicher nicht drei Stunden in den Zug gesetzt, um an diesem besonders pflichtbewussten Hotelangestellten zu scheitern.
»Sie sind verheiratet«, sagte ich und sah auf den schmalen Goldring, der vor Jahren bestimmt noch nicht so eng gesessen hatte. »Sie würden sich doch ganz bestimmt über eine solche Geburtstagsüberraschung Ihrer Frau freuen, oder?«, fragte ich ihn verführerisch lächelnd und öffnete meinen Mantel gerade so weit, dass er einen flüchtigen Blick auf meinen roten Spitzen-BH werfen konnte. Auch wenn ich mich so selbst in recht zweifelhaftes Licht rückte.
Aber selbs