Unter Steatose versteht man die Ansammlung von Fett in Zellen. Wenn diese in den Leberzellen auftritt, spricht man von Lebersteatose oder Fettleber, zunächst unabhängig von der zugrunde liegenden Ursache. Die Fettspeicherung in den Zellen erfolgt in Form von Tröpfchen. Die Größe dieser Tröpfchen kann variieren, meist sind sie jedoch vergleichsweise groß. Dadurch füllen sie den gesamten inneren Teil der Zelle aus und drängen andere Zellbestandteile an den Rand, was wiederum die Zellfunktion beeinträchtigen kann. Wie im vorangegangenen Abschnitt erläutert, hat die Leber eine Schlüsselrolle bei der Energieregulation unseres Körpers. Was die Leber jedoch eigentlich nicht tun soll, ist, überschüssige Energie in Form von Fett zu speichern. Die Leber speichert nur wenig Energie, nämlich einige Kohlenhydrate in Form von Glykogen, nicht jedoch Fett. Bei manchen Tieren befindet sich im nüchternen Zustand eine kleine Menge Fett in der Leber, beim Menschen ist das jedoch nicht der Fall. Die Speicherung überschüssiger Energie als Fett ist die Aufgabe des Fettgewebes. Die gesunde Leber des Menschen enthält daher nur wenig oder keine Fetttröpfchen. Befinden sich Fetttröpfchen in mehr als 5 % der Leberzellen, gilt dies als abnormal oder krankhaft (pathologisch).
Unterschiede zwischen gesunder Leber und Fettleber.
An dieser Stelle möchten wir auf eine wichtige Neuerung hinweisen: Fettlebererkrankungen sollen zukünftig weltweit mit neuen einheitlichen Fachbegriffen bezeichnet werden. Dies betrifft auch die häufigste Ursache einer Leberverfettung, die bisher als „nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD)“ bezeichnet wurde und die häufigste chronische Lebererkrankung weltweit ist. Es gibt gleich mehrere Gründe für die neue Namensgebung, die von mehreren internationalen Fachverbänden und Patientenorganisationen gemeinsam beschlossen wurde. Zum einen wurde das Wort „Fett“ (im Englischen „fatty“) in der Bezeichnung der Erkrankung als stigmatisierend empfunden. Auch kritisierten Betroffene die Bezeichnung „nicht-alkoholisch“, da die Verwendung des Wortes „Alkohol“ im Namen, trotz der Verneinung, ebenfalls stigmatisiere und zu gedanklichen Verbindungen wie die „Fetten“, die „Alkoholiker“ oder die „fetten Alkoholiker“ führe. Darüber hinaus war es im Zusammenhang mit der „nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung“ wichtig, die Erkrankung positiv zu definieren, also als das, was sie ist, nämlich eine Stoffwechselstörung, und nicht als das, was sie nicht ist, nämlich durch Alkohol verursacht. Auch wurde die Notwendigkeit gesehen, bisher nicht berücksichtigte Mischformen aus St