Sehenswertes
Zu den schönsten Gassen und Straßen im Zentrum - alle mit herrlichen Laubengängen - gehören dieČeská,diePanská,diePlachéhound dieHroznová,in Letztgenannter befinden sich auch die altenFleischbänke(→ Essen&Trinken). Die Sehenswürdigkeiten im Überblick: Náměstí Přemysla Otakara II.
Stolze 133 x 133 m misst der Hauptplatz von Budweis, den schmucke, farbenfrohe Laubenhäuser umrahmen. Hinter vielen der barocken und klassizistischen Fassaden steckt ein gotischer Kern. Die Pracht des Platzes erinnert zugleich an den Wohlstand der einstigen deutschen Bürger. Erst Ende des 19. Jh. durften sich auch Tschechen am Platz einkaufen. Das auffälligste Gebäude ist das taubenblaue, dreitürmigeRathausim Südwesten des Platzes, das 1727-30 entstand. Über dem mittleren Fenster sieht man das Budweiser Stadtwappen, darüber imposante Wasserspeier in Drachenform und an der Attika allegorische Statuen, die Gerechtigkeit, Tapferkeit, Tugend und Weisheit symbolisieren. Vom Turm ertönt zu jeder vollen Stunde ein Glockenspiel. Falls noch Zeit bis dahin ist, können Sie die Eckpfeiler des Rathauses nach einem eisernen Band von der Länge der sog. Wiener Elle absuchen. 1765 wurde es angebracht und war fortan den Tuchhändlern, die es mit exakten Maßen nicht so genau genommen hatten, ein Dorn im Auge. Zuweilen werden Rathausführungen angeboten (3,20 €, erm. die Hälfte, Dauer 50 Min.), Auskünfte erhält man bei der Touristeninformation im Gebäude selbst.
Der achteckigeSamson-Brunnenin der Mitte des Platzes ist ein Werk der Bildhauer Zachariáš Zorn und Joseph Dietrich aus den Jahren 1721-26. Obenauf sieht man Samson mit dem Löwen kämpfen.
Am schönsten ist der Platz bei Nacht, wenn er sanft angestrahlt wird. Aber dann heißt es, insbesondere mit ein paar Gläsern Budvar zu viel, aufgepasst: Denn wer nach 10 Uhr abends versehentlich den sog.Irrstein(ein unregelmäßiger Pflasterstein mit Kreuz in der Mitte) zwischen Samson-Brunnen und Grand Hotel Zvon überschreitet, wird dem Volksmund nach nie mehr seinen Heimweg finden! Anderen Quellen zufolge stand genau an jener Stelle im Mittelalter der Galgen.
Chrám sv. Mikuláše (St.-Nikolaus-Kathedrale)undČerná věž (Schwarzer Turm)
Mitte des 17. Jh. wurde die barocke St.-Nikolaus-Kirche errichtet, nachdem ihr Vorgängerbau dem verheerenden Stadtbrand 1641 zum Opfer gefallen war. Mit der Ernennung von Budweis zum Bistum wurde der dreischiffige Bau 1785 zum bischöflichen Dom erhoben. Heute macht der Dom einen glattsanierten Eindruck, die letzte Renovierung fand 2011-2013 statt.
Der Schwarze Turm nebenan überstand den Brand von 1641. Zwischen 1550 und 1577 wurde er als Ausguck und Glockenturm errichtet. Mit 72 m ist er zugleich das höchste Gebäude der Stadt. 225 Stufen führen auf seine Galerie, die von einem Sicherheitsnetz umgeben ist, da sich von hier immer wieder Unglückliche in den Tod stürzen wollten. Die Aussicht auf Stadt und Land ist herrlich. Das am Turm vorbeiführende Gässchen U Černé věže hieß früher übrigens „Judengasse“, da hier im 14. Jh. eine kleine jüdische Gemeinde lebte.
♦DieSt.-Nikolaus-Kathedraleist ganztägig geöffnet.Schwarzer Turm,April-Juni sowie Sept./Okt. tägl. außer Mo 10-18 Uhr (Aufstieg bis 17.45 Uhr), im Juli/Aug. auch Mo. 2,40 €, erm. die Hälfte. Kanovnická/Ecke U Černé věže.
Rund um denPiaristické náměstí (Piaristenplatz)
Im 18. Jh. übernahm der Piaristenorden das ehemalige Dominikanerkloster an diesem kleinen, baumbestandenen Platz im Westen der Altstadt und richtete darin ein Gymnasium ein. Noch heute befindet sich im südlich anschließenden Trakt eine Schule. Besichtigen kann man dieKlosterkirche Mariä Opferung(Kostel Obětování Panny Marie), die zusammen mit dem Kloster den ältesten Bauwerkskomplex der Stadt bildet (1265-1300). Der gotische Kreuzgangblieb weitestgehend im Originalzustand erhalten, das Innere der Kirche wurde teilweise im Barockstil verändert. Am Hauptaltar ist das Bild der „Budweiser Jungfrau Maria“ eingesetzt, einst ein Ziel frommer Wallfahrer. Die imposante Orgel stammt aus dem 17. Jh.
Überraschung in der Altstadt von Budweis
An der Nordwestseite des Piaristenplatzes befindet sich das ehemaligeZeughaus(Zbrojnice) aus dem Jahr 1531, in dem später Salz aus dem österreichischen Salzkammergut gelagert wurde. Von der Fassade blicken einen drei rosafarbene Gesichter an - der Baumeister mit seinen Gesellen, so vermutet man. Statt Salz gibt es hier heute Bier, süffiges Selbstgebrautes des Restaurants Solnice. Das Lokal und die Cafés rund um den Piaristenplatz tischen