Sehenswertes
Plaça de la Reina:Der verkehrsgeplagte Platz, zentral am Anfang des Passeig d’es Born gelegen, bildet einen guten Ausgangspunkt für die Besichtigung der Altstadt. Von hier führt eine Treppengasse hinauf zum Almudaina-Palast und zur Kathedrale. Vorher mag man noch auf einen Blick in die unterhalb gelegenen GärtenJardines d’es Hort del Reiund auf die BronzeskulpturPersonatge(auch: Monument) werfen, die Joan Miró der Stadt 1975 schenkte.
In der Oberstadt
Im Umfeld der Kathedrale erstreckt sich der älteste Stadtbereich Palmas, der nach Norden etwa bis zur Plaça de Cort und nach Osten fast bis zur Ring-Avinguda reicht: ein ruhiges Viertel der engen Gassen, kleinen Plätze, der schönen Stadtpaläste, Innenhöfe und Portale, die an die goldenen Zeiten der Stadt erinnern. Der zur Plaça Major hin gelegene Bezirk geht dagegen erst auf das 16. bis 18. Jh. zurück.
Einfach schön: die Kathedrale über dem Hafen
Museu Palau March/Fundación Bartolomé March:Die Architektur dieses prachtvollen, am Carrer Palau Reial 18 nahe der Treppe zur Kathedrale gelegenen Palasts mag zwar an das 16. Jh. erinnern, doch stammt das Gebäude tatsächlich erst aus dem Jahr 1939. Der Bauherr, Multimillionär Juan March, sparte nicht an der Ausstattung; so engagierte er für die Gemälde im Gewölbe des Treppenhauses und im Musiksaal keinen Geringeren als Josep Maria Sert, den katalanischen Meister der Wandmalereien. Seit 2003 ist der Palast als Museum der von einem Sohn Juan Marchs gegründeten Stiftung Bartolomé March geöffnet. Zu den Glanzlichtern zählen eine moderne Skulpturensammlung mit Werken von Chillida, Rodin und Henry Moore, eine neapolitanische Weihnachtskrippe des 18. Jh. sowie eine Kollektion romanischer und gotischer Marienstatuen. Auch Kulturveranstaltungen bietet der Palast eine Bühne.
♦Mo-Fr 10-17 Uhr, Sa 10-14 Uhr; Eintrittsgebühr 10 €. Carrer del Palau Reial 18.
Kathedrale La Seu:Einst stand die aus goldfarbenem Sandstein errichtete, dreischiffige Kathedrale direkt oberhalb der Küste, heute spiegelt sie sich im ruhigen Wasser des „Meeresparks“ Parc de la Mar. Lang ist die Baugeschichte des Gotteshauses. Bereits kurz nach der christlichen Rückeroberung 1229 legte König Jaume I. den Grundstein, der Überlieferung zufolge in Erfüllung eines Gelübdes, das er bei der Anfahrt nach Mallorca in höchster Seenot der Jungfrau Maria abgelegt hatte. Als Standort wählte man, wie in solchen Fällen üblich, die Stelle der ehemaligen Hauptmoschee, um so den Triumph des Christentums über den Islam zu dokumentieren. Doch kamen die Arbeiten nur langsam voran, zogen sich bis in die Anfänge des 17. Jh. hin. Auch später wurde die Kathedrale noch mehrfach umgestaltet. So stammt das Westportal aus der Zeit der Renaissance und die Hauptfassade in neogotischem Stil aus dem 19. Jh. Der letzte größere Umbau erfolgte 1904 unter dem großen katalanischen Modernisme-ArchitektenAntoni Gaudí.
Dennoch ist die Kirche eindeutig gotisch geblieben, eine der größten gotischen Kathedralen überhaupt: Mit einer Gesamtfläche von 6600 m², einer Länge von rund 110 m, einer Breite von knapp 40 m und einer Höhe von nahezu 45 m kann sie sich durchaus mit dem Kölner Dom messen, steht auch der gigantischen Kathedrale von Toledo nur wenig nach. Ungewöhnlich ist die Höhe der fast 30 m aufragenden Seitenschiffe.
Bevor man das Innere betritt, empfiehlt sich zunächst ein Rundgang um das wehrhaft wirkende Gebäude. Besonders reizvoll zeigt sich die zum Meer gewandte Südfassade mit ihren zahlreichen Pfeilern und Stützbögen. Hier verdient besonders dasPortal del Mirador(„Tor der Aussicht“) nähere Beachtung, das auf das 14. Jh. zurückgeht und mit seiner reichen, meisterhaft ausgeführten Dekoration besticht. Genau auf der gegenüberliegenden Seite, also im Norden der Kirche, liegt der heutige HaupteingangPortal de l’Almoina,das nur zu den Messen geöffnete „Almosentor“. Linker Hand ragt der nie vollendete Glockenturm auf, der nicht so recht zum Gesamtbild passen will.
Das Innere erreicht man durchdasKathedralenmuseum. Neben sakralen Gemälden, darunter die bemerkenswerten Arbeiten des sogenannten „Maestro de los Privilegios“ aus dem 14. Jh., fallen hier vor allem die großen Monstranzen und Kandelaber ins Auge, die bis zu 250 Kilo wiegen. Das Kircheninnere selbst zeigt sich am schönsten an einem sonnigen Vormittag, wenn eine wahre Fülle an Licht durch die bunten Glasfenster in den weiten Raum flutet. Ursprünglich sollte die Kathedrale nahezu hundert Fenster erhalten, doch blieben viele von ihn