1. Kapitel
Diese Kopfschmerzen! Ich fühle mich wie gerädert. Angestrengt versuche ich einen klaren Gedanken zu fassen. Was genau ist passiert? Wie lange bin ich schon hier?
Die ganzen Fragen zu meiner Person blieben unbeantwortet. Mein Kopf ist leer. Ich kann mich an nichts erinnern. Nur das Pochen in den Schläfen nehme ich wahr.
Die eingekehrte Ruhe, als die Krankenschwester das Zimmer verlässt, ist eine wahre Erleichterung. Sie wird wiederkommen und mir erneut Fragen stellen. Was soll ich ihr erzählen? Unter Aufwendung all meiner Kräfte öffne ich die Augen. Das grelle Neonlicht blendet mich. Ich drehe mich zur Seite. Das hätte ich nicht tun sollen, ein messerscharfer Schmerz durchbohrt meinen Kopf. Die Lider senken sich schwer über meine Augen. Lange verharre ich in dieser Position, nicht imstande sie wieder zu öffnen. Der Schreck fährt mir in alle Glieder. Habe ich alle Macht über mich verloren? Das ist ja grauenvoll! Nein, so geht das nicht, ich will meine Augen öffnen, wenn mir danach ist.
Neben mir sitzt ein junges Mädchen. Sie lässt die Beine baumeln und beobachtet mich. Ihr Bett ist höher als meines, sie sieht auf mich herab. Plötzlich beugt sie sich nach vorne und lächelt mich an. Ihre Beine baumeln munter weiter. Darum beneide ich sie. Ich kann mir nicht vorstellen, jemals wieder meine Beine baumeln zu lassen. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, mich jemals wieder bewegen zu können. Ich fühle mich wie einbetoniert. Leblos, mit unendlichen Kopfschmerzen.
Irgendwie schaffe ich es, die Decke zurückzuschlagen. Ja, so ist es besser. Eine Last fällt von mir ab.
„Du hattest einen Unfall. Du bist vor ein Auto gerannt. Zu allem Unglück bist du auch noch mit dem Kopf auf dem Asphalt aufgeschlagen“, sagt das Mädchen.
Ihre Stimme tut mir gut. Es ist eine schöne Stimme. Sie stellt auch keine Fragen. Sie sieht mich nur an und spricht munter weiter.
„Das wird schon wieder, du hattest eigentlich sehr viel Glück. Du hast dir nichts gebrochen. Wenn man bedenkt, dass der Fahrer dich mit voller Wucht niedergestoßen hat, grenzt es fast an ein Wunder, dass dir nicht mehr passiert ist. Das hätte anders ausgehen können. Morgen wirst du dich an alles erinnern. Du brauchst Schlaf. Wahrscheinlich stehst du noch unter Schock.“ Sie nickt bekräftigend.
Ja, so ist es. Ich hatte einen Unfall. Die Tatsache, dass ich mich nicht erinnern kann, ist auf den Schock zurückzuführen. Erleichtert schließe ich die Augen, in der Hoffnung, weiter dieser angenehmen Stimme lauschen zu können. Dieser Stimme, die so aufmunternd und erfrischend