: Sabine Giebken
: Die Pferde aus Galdur - Das blaue Band Eine Pferdebuchreihe über sagenumwobene Islandpferde
: Magellan Verlag
: 9783734802218
: Die Pferde aus Galdur
: 1
: CHF 10.80
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Staffel 2 des fantastischen Pferdeabenteuers auf Island beginnt Fenja freut sich: Ihre Freundin Ingi ist aus den Ferien zurück! Das hilft ihr ein wenig über den Verlust ihres geliebten Pferdes hinweg. Während sich die umliegenden Familien auf das Laufskálarétt, den Pferdeabtrieb aus dem Hochland, vorbereiten, muss Fenjas Familie mit den Folgen des Vulkanausbruchs kämpfen. Ihre Pferde haben sich in alle Winde zerstreut, ein paar konnten sie zwar wiederfinden, doch Baldur und Silfra bleiben verschwunden. Dafür taucht eine junge Stute auf - eindeutig ein Huldu-Pferd! Wenn es nach Ingis Vater geht, soll sie mit der Stute zu Wettkämpfen fahren, um zu gewinnen - dafür müssten sie allerdings die Insel verlassen, und dürften nie wieder zurückkehren ... Limitierte, erste Auflage mit Farbschnitt! Weitere Bücher der Reihe: Der goldene Gefährte (Band 1) Die silberne Spur (Band 2) Die roten Runen (Band 3)

Sabine Giebken, geboren 1979 in München, tauschte mit acht Jahren Ballettunterricht gegen Reitstunden und träumte fortan vom eigenen Pferd. Schon als Kind schrieb sie Geschichten in Schulhefte, die später zu ihren ersten Pferdebüchern wurden. Nach einem Diplom in Betriebswirtschaft und einigen beruflichen Irrwegen entschied sie sich, ihr Hobby vom Schreiben endlich zum Beruf zu machen. Sabine Giebken lebt in Bayern und ist Mama von zwei wilden Kindern, einem anhänglichen Hund und einer ziemlich selbstbewussten Islandstute.

LAUFSKÁLARÉTT


Die halbe Nacht lag ich wach und dachte über das Gespräch nach, das ich belauscht hatte. Mit unserer Farm stand es schlimm! Natürlich wusste ich, dass wir nicht im Geld schwammen.Pabbi hatte uns oft genug erklärt, dass wir die Pferde nicht zum Spaß hielten, sondern weil sie unser Geschäft waren. Aber seit dem Vulkanausbruch hatten wir keine Pferde mehr. Also gab es auch kein Geschäft.

Wir mussten sie finden. Wir mussten einfach!

Irgendwann in den frühen Morgenstunden war ich wohl doch eingeschlafen, dennSkip weckte mich, indem er mir mit seiner nassen Zunge das Gesicht abschlabberte. Draußen vor den Fenstern war es noch dunkel. Trotzdem war ich sofort hellwach und sprang aus dem Bett. In Windeseile zog ich mir meine Reithose und einen warmen Islandpullover über. Im Bad reichte es nur für eine Katzenwäsche, dann hüpfte ich auch schon die Stufen nach unten.

Draußen hattePabbi bereits den Hänger an den Jeep gekoppelt und führteYlfa undStjarna ins Freie. Mit nur einem Pferd schaffte man die Strecke normalerweise nicht, aber die Wechselpferde liehen wir uns vonPabbis altem PferdezüchterfreundRagnar oder einem der anderen Farmer.

»Heute Abend fahren wir mit einem vollen Anhänger wieder nach Hause«, sagte Mamma zuversichtlich und quetschte sich nebenSkip und mich auf die Sitzbank. »Möchte jemand Frühstück?«

Ich schüttelte den Kopf, als sie mir den Behälter mit eklig stinkendem Trockenfisch hinhielt, aberPabbi bediente sich hungrig, undSkip sagte zu Trockenfisch sowieso nie Nein.

Noch halb im Dunkeln fuhren wir vom Hof. Irgendwie musste ich noch mal eingenickt sein, denn ich wachte wieder auf, als wir von der Asphaltstraße rollten und auf dem holprigen Seitenstreifen anhielten. Sofort drückte ich die Beifahrertür auf undSkip und ich sprangen hinaus.

Zuerst sah ich die Pferde. Gesattelte, wartende Pferde, die brav um den riesigen, runden, noch leeren Pferch aus niedrigen Mauern herumstanden, der mich immer ein bisschen an ein Wagenrad erinnerte. Durch einen Gang gelangte man in seine Mitte und um sie reihten sich lauter kleine Pferche wie Kuchenstücke aneinander. Die Reiter liefen zwischen den Pferden hin und her, schwatzten miteinander, lachten oder reichten Flaschen herum, aus denen alle nur winzige Schlückchen tranken. Regenkluft wurde an Sättel gebunden, Handpferde wurden sortiert, Richtungen besprochen. Ich wusste, was sie sagten und riefen, ich kannte den Ablauf – nur dass normalerweise wir anderen halfen, ihre Pferde aus dem Hochland heimzutreiben.

»Fenjaaa«, schrie jemand irgendwo aus der langen Wagenmit-Anhänger-Reihe. Ein paar Autos vor uns parkte ein Transporter mit der Aufschrift:Englavængir.

»Da istIngi