: Herb Atkinson
: Shootout in der Ghosttown Missouri - Band 19
: Novo Books
: 9783961274307
: Missouri
: 1
: CHF 1.80
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB
John Ladd hat gerade einen Monat Zeit, seine Schulden zu begleichen, sonst verliert er seine kleine Ranch an die Bank. Da kommt es ihm gerade recht, dass auf den Kopf des gerade aus dem Gefängnis entflohenen Sträflings Asa Curry eine hohe Belohnung ausgesetzt wurde. Die würde ausreichen, seine Schulden zu bezahlen. So macht er sich auf, den Verbrecher zurückzubringen - tot oder lebendig. Asa Curry hat bei seiner Fluch nur eins im Sinn: Rache an seiner Frau Jane zu üben für einen Verrat, den diese in Wirklichkeit gar nicht begangen hat. Er will sie und ihren kleinen Sohn, den er für das Kind eines Anderen hält, umbringen. Um dieses Ziel zu erreichen, geht er über Leichen. In einer verlassenen Geisterstadt kommt es schließlich zum Shoootout zwischen John Ladd und dem wahnsinnigen Mörder. Ein spannender Western eines neuen Autors.
»Sie haben genau einen Monat Zeit, um die fällige Summe aufzubringen, Mr. Ladd«, sagte der Bankier mit einem kalten Klang in der Stimme. »Wenn Sie Ihre Schulden bis dahin nicht bezahlen, gehört Ihre Ranch der Bank.« John Ladd wusste, dass weiteres Verhandeln sinnlos war, denn der Bankdirektor würde hart bleiben. Außerdem begriff er, dass es ihm kaum möglich sein würde, das Geld rechtzeitig aufzutreiben. Das bedeutete, dass er die Ranch, die er samt Schulden von seinem Onkel geerbt hatte, verlieren würde. Enttäuscht verließ er das Bankgebäude. Draußen fuhr soeben die aus Pueblo kommende Postkutsche vor. In eine Staubwolke gehüllt, hielt sie nebenan vor der Wells& Fargo-Agentur. Der Kutscher hatte ein dickes Bündel Zeitungen mitgebracht. Er warf sie einem bereits darauf wartenden Jungen zu, der den Packen geschickt auffing, rasch die Verschnürung löste und noch in der gleichen Minute damit begann, die Zeitungen zum Verkauf anzupreisen. »Asa Curry aus dem Gefängnis ausgebrochen!« verkündete der Junge lautstark die Schlagzeile, die in dicken Lettern auf der Titelseite prangte. »Kaufen Sie die Colorado News! - Der gefährliche Doppelmörder wieder auf freiem Fuß... ! « John Ladd kaufte sich eine Zeitung und begann sie noch auf der Straße zu lesen. Vor allem interessierte ihn die Story vom Mörder Asa Curry, dem es gelungen war, aus der Strafanstalt Leavenworth zu entkommen. Curry hatte die Frau des Gefängnisdirektors als Geisel genommen. Auf seiner Flucht hatte er sie vergewaltigt und ihr die Kehle durchgeschnitten. Anschließend war er seinen Verfolgern am Missouri entwischt. »Es wird angenommen, dass sich Asa Curry nach Colorado abgesetzt hat«, hieß es weiter in dem Bericht. »Für seine Ergreifung ist eine Belohnung von 1.000 Dollar ausgesetzt! « John Ladd las den letzten Satz immer wieder. Vor allem die Zahl mit den drei Nullen stach ihm in die Augen. 1.000 Dollar! Das würde genügen, um seine Schulden zu bezahlen und die Ranch zu retten. Jäh reifte in John Ladd der Entschluss, Jagd auf den Mörder Asa Curry zu machen. Es sollte die gefährlichste Entscheidung seines Lebens sein. * Jane Curry war eine bildhübsche Frau mit dunklen Haaren und einer schlanken, aufregenden Figur. Sie hatte braune, leicht mandelförmig geschnittene Augen und einen vollen roten Mund, in dem zwei Reihen weißer Zähne schimmerten. Jane besaß ein kleines Haus am Stadtrand von Red Bluff. Dort lebte sie mit ihrem 10jährigen Sohn, der Jimmy hieß und ein hübscher Junge war. Als sie an diesem Tag von Sheriff Henegan vom Ausbruch ihres Mannes aus dem Gefängnis erfuhr, geriet sie fast in Panik. »Asa wieder frei? Das kann nicht sein!« stieß sie mit schreckensbleichem Gesicht hervor. »Es ist leider so«, entgegnete der Sheriff von Red Bluff. »Aber regen sie sich nicht unnötig auf, Mrs. Curry. dass Ihr Mann entkommen konnte, bedeutet noch lange nicht, dass er Ihnen und dem Jungen gefährlich werden kann.« »Er hat nach seiner Verurteilung geschworen, uns beide umzubringen!« rief die junge Frau. »Das weiß ich, Ma'am.« Der korpulente Gesetzeshüter nickte. »Und ich halte es auch wie Sie für möglich, dass Asa Curry vorhat, hier aufzukreuzen. Deshalb hielt ich es auch für meine Pflicht, Sie von seiner Flucht in Kenntnis zu setzen. Aber ich glaube nicht, dass Sie sich wirklich ängstigen müssen. Wahrscheinlich schafft er es gar nicht bis nach Red Bluff, weil man ihn unterwegs irgendwo schnappt. Asa Curry wird, soviel ich hörte, von einem wahren Großaufgebot gejagt. Es sind alle verfügbaren Marshals hinter ihm her, und außerdem haben alle Sheriffs von hier bis zur Missourigrenze seinen Steckbrief erhalten. Ich halte es für so gut wie ausgeschlossen, dass Asa Curry bis nach Red Bluff durchkommt.« Seine Worte konnten Jane nicht überzeugen. Sie hatte riesige Angst vor Asa Curry, den sie als junges Mädchen geheiratet hatte. Obwohl sie ihm nie einen Anlass dafür gab, hatte er sie immer wieder beschuldigt, ihn zu betrügen. Brutal hatte er sie mehrmals geschlagen, bis sie zu einem Bekannten namens Mitch Fuller floh, der ihr Unterschlupf gewährte. Da hatte sich Asa Curry eingebildet, Mitch Fuller wäre ihr Liebhaber, und hatte ihn in seiner Wut förmlich mit Blei vollgepumpt. Dafür war Asa Curry wegen Mordes zum Tod verurteilt worden. Später hatte das Gericht seine Strafe in lebenslängliche Haft umgewandelt, denn man hatte ihm zur Tatzeit eine starke Erregung zugebilligt. Jetzt wer Asa Curry wieder in Freiheit, und er war noch schlimmer geworden, als er es früher gewesen war. Sicher war er auf dem Weg nach Red Bluff, um an Jane Rache zu nehmen. Die junge Frau spürte, wie sie vor Angst zu zittern begann. »Trotzdem müssen wir natürlich damit rechnen, dass er es schafft, obwohl es noch mehrere Tage oder gar Wochen dauern wird, bis er hier sein kann«, hörte sie Sheriff Henegan fortfahren. »Aber ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um Sie vor Ihrem Mann zu beschützen. Das verspreche ich Ihnen, Mrs. Curry!« »Danke, Sheriff«, sagte Jane. Sie versuchte zu lächeln. Henegan betrachtete sie wohlgefällig. »So gefallen Sie mir schon besser, Ma'am. Nein, Sie brauchen wirklich keine Angst zu haben. Ich werde dafür sorgen, dass Ihnen nichts zustößt.« Mit einem grimmigen Lächeln fügte er dann noch hinzu: »Asa Curry soll nur kommen! Er wird sich wundern über den heißen Empfang, den ihm diese Stadt bereiten wird.« * Es war schwül in jener Nacht, die dem Trader Hoby Tadlock zum Verhängnis werden sollte. Er lagerte mit seinem Wagen in einer Flussschleife des Arkansas River. Ein kleines Feuer brannte unter alten Bäumen. Hoby Tadlock hockte mit gekreuzten Beinen davor und schöpfte sich schwarzen Kaffee aus einem rußigen Kessel. Die beiden Maultiere standen ausgeschirrt in seiner Nähe. Es gab hier ausreichend Futter für sie, so dass er sich nicht weiter um sie zu kümmern brauchte. Hinter ihm stand der mit einer Plane überdachte Wagen. Tadlock war ein dicker; nicht sehr großer Mann, der dunkle, abgenutzte Kleidung trug. Er hatte sein Abendessen gerade beendet, als ihm der in den Büschen raschelnde Wind den Hufschlag eines Pferdes zutrug. Unwillkürlich wandte er den Kopf und blickte forschend den dunklen Uferpfad entlang. Wie es schien, näherte sich ein Reiter. Wahrscheinlich hatte er den Schein des Feuers gesehen. Kurz darauf verstummten die Hufgeräusche. Der Unbekannte hatte angehalten. Hoby Tadlock griff sicherheitshalber nach seinem Gewehr, machte sich aber keine ernsten Sorgen. Schließlich war er kein ängstlicher Mensch, obwohl man schon mehrmals versucht hatte, ihn zu überfallen. »Warum kommen Sie nicht näher? « rief er in die Dunkelheit. »Ich habe Sie längst gehört. Wenn Sie sich friedlich verhalten, werde ich nicht auf Sie schießen.« »Okay, ich komme!« tönte es nach einigen Augenblicken zurück. »Ich suche einen Platz, an dem ich übernachten kann. Leider bin ich ein wenig spät dran.« Dann näherte sich ein Reiter dem Feuer. Auf dem braunen, ziemlich abgetrieben wirkenden Pferd saß ein hagerer, bleichgesichtiger Mann, dessen Augenpartie von einem tief in die Stirn gezogenen Hut beschattet wurde. Er zügelte sein Pferd und blickte verlangend auf die Speisereste in der neben dem Feuer stehenden Pfanne. »Ich bin Hoby Tadlock«, stellte der Trader sich vor. »Du scheinst hungrig zu sein, Mister. Steig ab, und setz dich ans Feuer! Bediene dich einfach. Im Topf sind auch noch Pferdebohnen. Ich esse sie gern, obwohl man hinterher mächtig furzt. Vielleicht magst du sie auch.« Der Fremde vermied es, seinen Namen zu nennen. Schweigend stieg er aus dem Sattel und hockte sich ans Feuer. Denn verschlang er gierig, was vom Essen noch übrig war. Er schien schon lange nichts mehr in den Magen bekommen zu haben. Sein merkwürdig flackernder Blick irrte ständig hin und her. »Bist du wirklich ganz allein unterwegs?« fragte er schließlich den Trader. »Ja, ganz allein.« Hoby Tadlock nickte. »Aber das bin ich gewohnt.« »Was hast du im Wagen?« »Mein Warenlager. Ich fahre damit von Stadt zu Stadt und von Ranch zu Ranch. Vom Kochkessel bis zur Mausefalle führe ich so ziemlich alles, was man sich nur vorstellen kann. Auch Mieder für die Damen und Herrenunterwäsche.« Der dicke Mann lachte. Der Fremde jedoch blieb ernst. »Du bist also ein fahrender Händler?« » Genauso ist es.« Hoby Tadlock lachte wieder gutmütig. »Falls du irgend etwas brauchst, ich könnte es haben und mache dir einen günstigen Preis.« »Nein, ich brauche nichts.« Der Fremde schüttelte den Kopf. Er trug ein gestreiftes Hemd unter einer zu groß geratenen Jacke und eine Hose, die ihm ebenfalls zu weit war. »Das heißt, etwas Tabak könntest du mir geben.« »Gern.« Der freundliche Trader hielt ihm einen ledernen Beutel hin. »Bediene dich!« Mit geschickten Fingern drehte sich der Fremde eine Zigarette. Dann nahm er einen glimmenden Ast aus der Glut und gab sich Feuer. Hoby Tadlock griff ebenfalls in den Tabaksbeutel. »Warum legst du deinen Hut nicht ab?« fragte er, während auch er