Die Kunst der Veränderung
„Bio Dino Chicken Nuggets, klar, aber nicht vegan. Vegane Dino Chicken Nuggets, aber nicht bio! Vegane Bio Chicken Nuggets, aber leider nicht Dino. Vegane Bio Dino Nuggets, aber nicht mit Chicken? Vegane Bio Dino Chicken, endlich – aber keine Nuggets!“ Bernie Wagner stand vor dem Regal im Bio-Supermarkt und war verzweifelt. Seine Freundin hatte ihn einkaufen geschickt, um die von ihr geliebten veganen Bio Dino Chicken Nuggets zu besorgen. Doch er fand nur Abwandlungen davon, das würde daheim wieder für Diskussionen sorgen. Die Freundin war eine Ökofluencerin, sie verdiente sich ihren Lebensunterhalt damit, anderen Menschen im Internet zu erklären, wie man nachhaltig lebt. Bernie war Mitte 30 und fand, man könne die Sache mit dem Klimaschutz auch übertreiben, vor allem, wenn er gerade ratlos vor dem Bioregal stand.
Eines Tages äußerte seine Freundin beim Frühstück den Wunsch, sich einen Hund zu kaufen. Bernie mochte Hunde gar nicht. Das brachte ihn auf die Idee, sie mit ihren eigenen Vorsätzen zu konfrontieren.
Bernie Wagner: So ein Hund, ist der nachhaltig? Hat der nicht auch einen CO2-Pfotenabdruck?
Seine Freundin: Der individuelle CO2-Fußabdruck ist ein Propagandainstrument, das die Firma BP entwickelt hat, damit wir uns als Einzelpersonen schlecht fühlen, statt zusammen systemischen Wandel gegen die Ölkonzerne voranzutreiben!
Bernie Wagner: Bist du deppert, es ist wirklich immer eine Gaudi mit dir.
An dieser Stelle bricht regelmäßig Lachen im Saal aus. Das Erlebnis mit der Freundin ist Teil des Programms „Galápagos“, in dem sich der Kabarettist Bernie Wagner über die