Dean
Vor drei Monaten, am Freitag, den 7. August
Dean verspürte immer eine gewisse Aufregung, wenn er in eine neue Stadt kam, und als er mit seinem Motorrad vom Pacific Coast Highway abbog, war es nicht anders. Auf dem Weg ins Landesinnere – die salzige Seeluft im Haar und die Sonne auf der Haut – bremste er seine Harley ab, um die Aussicht zu genießen. Statt heiße Bikini-Girls, Surfer und Familien, die sich an den Stränden der kalifornischen Küste vergnügten, traf er hier im Zentrum von Huntington Beach auf rustikale, teils verwitterte Häuser und viele Geschäfte. Er fuhr durch malerische Straßen mit altmodischen Straßenlampen und Bürgersteigen voller sommerlich gekleideter Menschen, die in Flip-Flops über das heiße Pflaster liefen, vorbei an Boutiquen und Restaurants.
Als er sein Ziel erreichte, verlangsamte er das Tempo und bog inPierce’s Garage ein, eine Werkstatt an der Main Street. Er stellte sein Motorrad aus, klappte den Ständer herunter und stieg ab, um einen Blick in den Laden zu werfen.
Das Geschäft schien gut zu laufen. Autos säumten die Parkplätze, jeder Stellplatz war belegt; Mechaniker arbeiteten eifrig. Er sah niemanden untätig herumstehen. Klassische Rockmusik dröhnte aus den Lautsprechern, gelegentlich übertönt von Schlagbohrern, klirrenden Werkzeugen und aufheulenden Motoren. Klänge, die ihm vertraut waren – wie das Wiegenlied, mit dem er als Kind eingeschlafen war.
»Nettes Bike.«
Dean drehte sich bei dem heiser ausgesprochenen Kompliment um und sah einen Mann auf sich zukommen, der so rau wirkte wie seine Stimme, mit zerzausten braunen Haaren und Vollbart. Er wischte sich die Hände an einem roten, fettverschmierten Tuch ab.
»Danke.« Dean trat einen Schritt zur Seite, um den Fremden besser betrachten zu können. Er war einige Zentimeter kleiner als Dean. Was keine Überraschung war. Es gab nicht viele Männer, die seinen