EIN KLEINER AUSFLUG
Franzi schloss die Haustür des Winklerhofs auf. Doch bevor sie auch nur einen Schritt in den Flur machen konnte, kam ein karamellfarbener, wuscheliger Blitz angeschossen und blieb bellend und mit wild wedelndem Schwanz vor ihr stehen.
»Sherlie!«, begrüßte Franzi den Hund lächelnd. Sie hockte sich vor den Kleinen hin, der ihr gerade mal bis zu den Knien reichte. Sherlock Bones war ein Mischling, der ausgesetzt worden war und den Franzi auf einer Autobahnraststätte gefunden hatte. Seitdem war er ein festes Familienmitglied der Familie Winkler.
Sherlock schmiegte sich eng an Franzi und genoss das Begrüßungskraulen zwischen den entspannt herunterhängenden Ohren. Franzi musste lachen, weil Sherlock dabei gleichzeitig so aufgeregt mit dem Schwanz wedelte, dass sein gesamter Körper hin und her wippte. Sein Fell fühlte sich weich und warm an. Wie vertraut er doch roch!
Franzi lauschte ins Haus. Alles war still. Ihr älterer Bruder Stefan war mit seiner kleinen Familie, Freundin Britt und Baby Leni, für ein paar Tage campen gefahren, das wusste sie. Aber ihre Eltern sollten eigentlich da sein, denn Franzi und ihre Mutter wollten ihren Vater am Nachmittag gemeinsam zum Bahnhof bringen. Herr Winkler hatte sich für einen Tierarztkongress in den Niederlanden angemeldet und würde ebenfalls für eine Woche weg sein.
»Wo sind denn alle hin?«, fragte Franzi den Hund.
»Wuff«, antwortete Sherlock.
»Such!«, sagte Franzi. »Such Mama, Sherlie.«
Aber der Hund bellte nur kurz auf und drehte sich einmal um die eigene Achse.
»Mama«, wiederholte Franzi.