: Michael Vogler
: Aufbruch zur Stadt des Miteinander Von der kleinen Initiative zur großen Gemeinschaft
: Picus
: 9783711755322
: Picus Konturen
: 1
: CHF 17.00
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: Politik
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Politik, vor allem Lokalpolitik kann sich nicht darin erschöpfen, Bewohnerinnen und Bewohnern fertige Lösungen nach technokratischen oder ideologischen Vorgaben vorzusetzen. Erfolgreiche Entwicklungsprojekte binden die Betroffenen ein, ja entstehen vielleicht sogar aus deren Mitte. Verantwortungsvolle Politik muss daher Menschen zusammenzuführen, um zu einem neuen Miteinander zu finden. Doch wie fängt man das an? Welche Voraussetzungen sind erforderlich, damit dieses Kunststück gelingt? Michael Vogler beschreibt den Ausgangspunkt für einen hoffnungsvollen Start, erörtert das dafür notwendige Handwerkszeug und führt die vier Schritte erfolgreicher Umsetzung aus. Viele eindrucksvolle internationale Beispiele aus der Praxis - von Augsburg bis Bilbao - beschreiben die erfolgreichsten Strategien von der Vorbereitung bis zur Umsetzung.

Michael Vogler, 1954 in Innsbruck geboren, studierte Betriebswirtschaft, Philosophie, Geschichte und Kommunikationswissenschaft in Madrid, Paris, Luxemburg und Wien. Seit 1992 ist die Entwicklung von Organisationen sein Hauptberuf. Er verfügt über einen reichen Erfahrungsschatz aus Organisationen, Gemeinden und Städten. Die Entwicklung von nachbarschaftlichem Miteinander steht dabei stets im Vordergrund seiner Arbeit. Autor mehrerer Bücher, zuletzt »Wir. Plädoyer für einen neuen Generationenvertrag« (Edition Konturen).

1. WENN DIE SAAT DES MITEINANDER AUFGEHT


Stellen Sie sich eine Gemeinde, einen Marktflecken oder eine Stadt vor, in der Miteinander und Gemeinsinn gelebte Realität sind. Einen Ort also, in dem die Menschen aufeinander achten und füreinander da sind. Wo ein starkes Gemeinschaftsgefühl herrscht, wo nachbarschaftliche Unterstützung und Hilfe niemals weit sind. Wo die Menschen zufrieden sind, sich angenommen fühlen und wo der »Grad des Lächelns« hoch ist.

An einem solchen wohltuenden Ort sind Menschen nachweislich gesünder, fröhlicher und kreativer.

Wir spüren, dass um uns herum viele Veränderungen stattfinden und dass wir mehr Miteinander, Gemeinsinn und Gemeinschaft brauchen, um die Zukunft konstruktiv und positiv gestalten zu können. Wir bemerken immer deutlicher, dass der Weg ins Auseinander und in die Spaltung nicht zukunftsfähig ist, sondern nur Zwietracht und Misstrauen hervorbringt.

Von welcher Seite man es auch betrachten mag, es lohnt sich jede Bemühung, die Nähe und Vertrauen fördert, ein allgemeines Gefühl von Selbstwirksamkeit vermittelt und Zuversicht stärkt.

Aber wie geht das? Worauf ist zu achten? Und was braucht man, damit eine solche Entwicklung sich entfalten kann, Kraft bekommt und schließlich die Grundstimmung in der Gemeinde ausmacht?

Der Bürgermeister von Tulln an der Donau, der Stadt, in der ich lebe, wollte sich auf das Wagnis einlassen, diesen Weg zu beschreiten. In seiner Neujahrsansprache 2018 rief er eine Initiative zur Förderung von Miteinander in der Gemeinde aus.

Diese Initiative wurde von einer Journalistin als »Mission Impossible« bezeichnet. Sie hielt es für