1. WENN DIE SAAT DES MITEINANDER AUFGEHT
Stellen Sie sich eine Gemeinde, einen Marktflecken oder eine Stadt vor, in der Miteinander und Gemeinsinn gelebte Realität sind. Einen Ort also, in dem die Menschen aufeinander achten und füreinander da sind. Wo ein starkes Gemeinschaftsgefühl herrscht, wo nachbarschaftliche Unterstützung und Hilfe niemals weit sind. Wo die Menschen zufrieden sind, sich angenommen fühlen und wo der »Grad des Lächelns« hoch ist.
An einem solchen wohltuenden Ort sind Menschen nachweislich gesünder, fröhlicher und kreativer.
Wir spüren, dass um uns herum viele Veränderungen stattfinden und dass wir mehr Miteinander, Gemeinsinn und Gemeinschaft brauchen, um die Zukunft konstruktiv und positiv gestalten zu können. Wir bemerken immer deutlicher, dass der Weg ins Auseinander und in die Spaltung nicht zukunftsfähig ist, sondern nur Zwietracht und Misstrauen hervorbringt.
Von welcher Seite man es auch betrachten mag, es lohnt sich jede Bemühung, die Nähe und Vertrauen fördert, ein allgemeines Gefühl von Selbstwirksamkeit vermittelt und Zuversicht stärkt.
Aber wie geht das? Worauf ist zu achten? Und was braucht man, damit eine solche Entwicklung sich entfalten kann, Kraft bekommt und schließlich die Grundstimmung in der Gemeinde ausmacht?
Der Bürgermeister von Tulln an der Donau, der Stadt, in der ich lebe, wollte sich auf das Wagnis einlassen, diesen Weg zu beschreiten. In seiner Neujahrsansprache 2018 rief er eine Initiative zur Förderung von Miteinander in der Gemeinde aus.
Diese Initiative wurde von einer Journalistin als »Mission Impossible« bezeichnet. Sie hielt es für